High Eggspectations: So erhöhst du deine Eizellqualität

Die Qualität deiner Eizellen spielt eine entscheidende Rolle für deine Fruchtbarkeit und beeinflusst direkt deine Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft. Frauen werden mit einer begrenzten Anzahl von Eizellen geboren: Bei der Geburt sind es noch etwa 1 bis 2 Millionen , doch diese Zahl nimmt im Laufe des Lebens kontinuierlich ab. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Ursachen für eine verminderte Eizellqualität und zeigen, wie du gezielt gegensteuern und deine Eizellen auf natürliche Weise unterstützen kannst.

Eine Frau in Berufskleidung spricht auf einer Bühne in ein Mikrofon, während hinter ihr eine Präsentation läuft.

Written by

Lisa Emmer, MD

Goldenes Ei unter weißen Eiern mit deutschem Text über Fruchtbarkeit und Eierqualität.

Die Qualität deiner Eizellen: Was du wissen musst

Zum Zeitpunkt der Pubertät sind nur noch etwa 300.000 bis 400.000 Eizellen vorhanden. Während des reproduktiven Lebens wird pro Menstruationszyklus normalerweise eine Eizelle freigesetzt, sodass bis zur Menopause im Durchschnitt nur etwa 400 bis 500 Eizellen ovulieren. Mit zunehmendem Alter nimmt nicht nur die Anzahl, sondern auch die Qualität der Eizellen ab, was die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

Ein häufiger Irrglaube ist, dass die Einnahme der Antibabypille die Eizellen “konserviert”, da kein Eisprung stattfindet. Tatsächlich verhindert die Pille zwar den Eisprung, kann jedoch den natürlichen Alterungsprozess der Eizellen nicht aufhalten. Auch ohne Eisprung altern die Eizellen weiter, und ihre Qualität nimmt mit der Zeit ab.

Angesichts der zunehmenden Zahl von Paaren, die auf IVF und andere Kinderwunschbehandlungen angewiesen sind, wird die Eizellreserve durch diese Therapien zusätzlich belastet. Bei hormoneller Stimulation wird eine große Anzahl von Eizellen gleichzeitig zur Reifung gebracht, was zu einem schnelleren Verbrauch der Eizellen führen kann. Daher ist es umso wichtiger, auf eine gesunde Eizellqualität zu achten, um die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen.

Drei goldene Eier, die die Eizellenqualität symbolisieren sollen und von links nach rechts kleiner werden, über einem horizontalen Pfeil, der nach rechts zeigt. Es soll zeigen, wie man die Eizellqualität erhöhen kann.

Was verschlechtert die Eizellqualität?

Viele Einflüsse des modernen Lebensstils können die Eizellqualität erheblich beeinträchtigen. Um die Gesundheit deiner Eizellen langfristig zu bewahren, ist es entscheidend, die folgenden Ursachen gezielt anzugehen:

1. Oxidativer Stress

2. Chronische Entzündungen

3. Eingeschränkte Leberfunktion

4. Darmdysbiose (ungünstiges Firmicutes/Bacteroidetes-Verhältnis)

5. Insulinresistenz

Pink circles with text: insulin resistance, oxidative stress, chronic inflammation, liver dysfunction, intestinal dysbiosis.

1. Oxidativer Stress: Die Bedrohung für deine Mitochondrien

Mitochondrien, die “ Kraftwerke der Zellen ”, sind für die Energieproduktion in deinen Eizellen entscheidend. Oxidativer Stress entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen der Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und der Fähigkeit des Körpers, diese zu neutralisieren, gestört ist. Mitochondrien sind die Hauptquelle für ROS, die bei übermäßiger Produktion die mitochondriale DNA (mtDNA), Proteine und Lipide schädigen können.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit der Eizellen ab, oxidative Schäden zu reparieren. Dies führt zu einer geringeren Energieproduktion und einem gestörten Zellstoffwechsel , was die Reifung und Teilungsfähigkeit der Zellen - auch der Eizellen -beeinträchtigt. Oxidative Schäden sind eine Hauptursache für die Eizellalterung, die wiederum die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft verringert, da die Eizellen weniger fähig sind, den Reifungsprozess zu durchlaufen und sich erfolgreich zu teilen.

Wie du oxidativen Stress bekämpfst und deine Mitochondrien stärken kannst

Bestimmte Antioxidantien und Nahrungsergänzungsmittel können helfen, den oxidativen Stress zu reduzieren und die Eizellqualität zu verbessern, indem sie die mitochondriale Funktion unterstützen:

  • Coenzym Q10 (CoQ10): CoQ10 spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieproduktion in den Mitochondrien und schützt die Eizellen vor oxidativen Schäden. Studien zeigen, dass eine Supplementation mit CoQ10 die Qualität der Eizellen und die Schwangerschaftsrate bei Frauen, die sich einer assistierten Reproduktionstechnologie (ART) unterziehen, verbessern kann. Studienergebnisse zeigen, dass Frauen, die CoQ10 einnehmen, eine doppelt so hohe Schwangerschaftsrate haben wie Frauen, die kein CoQ10 einnehmen (28,8% vs. 14,1%). Typische Dosierungen liegen bei 600-1200 mg pro Tag.

  • L-Glycin und N-Acetyl-Cystein (NAC): L-Glycin und NAC sind starke Antioxidantien, die synergetisch wirken, um die Zellregeneration zu fördern und oxidativen Stress zu reduzieren. NAC ist ein Vorläufer von Glutathion , einem der stärksten körpereigenen Antioxidantien, das hilft, oxidativen Stress zu neutralisieren und die Mitochondrienfunktion zu unterstützen. Es wurde gezeigt, dass NAC die Eizellqualität verbessern kann, indem es oxidativen Stress reduziert. NAC sollte übrigens unbedingt als Kapsel eingenommen werden, und nicht als Pulver, da es einen starken Eigengeruch besitzt.

  • Curcumin:

    Curcumin, der aktive Bestandteil der Kurkuma-Wurzel, ist ein starkes Antioxidans, das die Granulosazellen schützt, die die Eizellen umgeben und nähren. Es reduziert oxidativen Stress und unterstützt die hormonelle Balance während der Follikelreifung. Wichtig für Frauen ist jedoch, Curcumin in moderaten Dosen zu verwenden, da zu hohe Dosen toxisch wirken können.

  • Spermidin:

    Spermidin kommt in vielen Nahrungsmitteln wie Weizenkeimen vor und gilt als starkes Anti-Aging-Mittel . Es fördert die Mitophagie – den Prozess, bei dem beschädigte Mitochondrien abgebaut und durch gesunde ersetzt werden. Dies ist besonders wichtig, da Mitochondrien eine entscheidende Rolle in der Energieversorgung der Eizellen spielen. Bei alternden Eizellen verschlechtert sich oft die Mitochondrienfunktion , was zu einer verminderten Energieproduktion und einer Anhäufung von oxidativen Schäden führt. Spermidin unterstützt die Erholung der mitochondrialen Funktion und schützt die Eizellen vor oxidativem Stress, was ihre Qualität verbessert und die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung erhöht. Mit zunehmendem Alter nimmt die Eizellqualität nämlich ab, was die Fruchtbarkeit bei Frauen deutlich beeinträchtigt. Ein wesentlicher Faktor für diese Abnahme ist die Verschlechterung der metabolischen Regulation in den Eierstöcken. In neueren Studien wurde Spermidin als ein kritischer Metabolit identifiziert, der die Eizellen vor altersbedingten Schäden schützt. Ein niedriger Spermidinspiegel in den Eierstöcken trägt deutlich zur Verschlechterung der Eizellqualität bei. Durch die Supplementierung mit Spermidin konnte die Follikelentwicklung, die Eizellreifung und sogar die frühe Embryonalentwicklung verbessert werden. Dies macht Spermidin zu einem vielversprechenden Kandidaten für zukünftige Anwendungen bei Frauen, die versuchen, in einem fortgeschrittenen Alter schwanger zu werden.

Weiße Eier auf beigem Hintergrund, wobei ein braunes Ei hervorsticht.

Wusstest du, dass ...

Spermidin auch im Sperma vorkommt? Tatsächlich wurde Spermidin ursprünglich im Sperma entdeckt, was zu seinem Namen führte. Es ist ein Polyamin , das eine wichtige Rolle bei der Zellteilung, dem Zellwachstum und der DNA-Stabilisierung spielt. Im Sperma trägt Spermidin zur

Erhaltung der DNA-Integrität in den Spermien bei und schützt die Spermien vor oxidativen Schäden, was für die Fruchtbarkeit des Mannes von entscheidender Bedeutung ist. Es kann dazu beitragen, die Lebensfähigkeit der Spermien zu verlängern und die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung zu erhöhen.

2. Chronische Entzündungen

Chronische Entzündungen spielen eine wesentliche Rolle beim Prozess der ovariellen Alterung und beeinträchtigen die Eizellqualität auf vielfältige Weise. Studien zeigen, dass mit zunehmendem Alter der Anteil entzündlicher Zellen im Ovarialgewebe zunimmt, was zu einem Zustand der sogenannten “Inflammaging” führt – einer altersbedingten, niedriggradigen, chronischen Entzündung.

Diese Entzündungen gehen oft mit einer erhöhten Anzahl von Makrophagen ("Fresszellen") einher, die normalerweise bei der Gewebereparatur und der Beseitigung von Abfallstoffen beteiligt sind. Allerdings kann eine Überaktivität dieser Zellen zu Fibrose und der Bildung von Bindegewebe führen, was die ovariellen Funktionen weiter beeinträchtigt. Pro-inflammatorische Zytokine wie Interleukin-6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α) erhöhen zusätzlich den oxidativen Stress und stören die Eizellreifung.

Bei Frauen mit PCOS wurden übrigens ebenfalls erhöhte Werte dieser Entzündungsmarker festgestellt. Bei Frauen mit PCOS wird dadurch die hormonelle Balance zusätzlich beeinträchtigt, was zu einem Teufelskreis aus Entzündung, oxidativem Stress und schlechterer Eizellqualität führt.

Wie du chronische Entzündungen reduzierst

  • Rhodiola rosea : Als Adaptogen reduziert Rhodiola Rosea oxidativen Stress und Entzündungen, die durch chronische Belastungen entstehen. Studien haben gezeigt, dass Rhodiola Rosea den Eisprung wiederherstellen und die Eizellreifung bei Frauen mit hormonellen Ungleichgewichten verbessern kann.

  • Curcumin : Curcumin schützt die Granulosazellen, die die Eizellen umgeben, vor oxidativem Stress und unterstützt die hormonelle Balance während der Follikelreifung. Es ist besonders in moderaten Dosen wirksam und verbessert die Eizellqualität, indem es entzündliche Prozesse reduziert. Es hemmt die Aktivität von NF-κB, einem zentralen Regulator der Entzündungsreaktion, und schützt so die Eizellen vor den schädlichen Auswirkungen von Entzündungen.

Drei Eier auf pastellfarbenen Sockeln vor einem beigen Hintergrund.

3. Eingeschränkte Leberfunktion

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan im Körper und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung und Hormonregulation. Eine beeinträchtigte Leberfunktion kann den Hormonhaushalt erheblich stören und so die Eizellqualität negativ beeinflussen. Ein besonders relevanter Aspekt in diesem Zusammenhang ist das Leber-Ovar-Achsenmodell, bei dem die Leber in Wechselwirkung mit den Eierstöcken steht und deren Funktion beeinflusst.

Eine eingeschränkte Leberfunktion kann dazu führen, dass die Entgiftung von überschüssigen Hormonen wie Östrogen und Testosteron nicht effektiv abläuft. Dies kann zu einer Erhöhung des freien Androgenspiegels im Blut führen, was bei Frauen die Fruchtbarkeit beeinträchtigt und die Reifung der Eizellen stören kann. Darüber hinaus beeinflusst die Leber die Insulinsensitivität , was sich ebenfalls negativ auf die Eizellqualität auswirken kann, insbesondere bei Frauen mit Insulinresistenz.

Wie du deine Leber unterstützen kannst

  • Mariendistel (Silymarin) : Mariendistel ist eines der bekanntesten Kräuter zur Unterstützung der Leber. Silymarin schützt die Leberzellen vor Toxinen und fördert die Regeneration geschädigter Leberzellen.

  • Cholin und Betain : Diese Verbindungen unterstützen den Fettstoffwechsel in der Leber und helfen, die Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) zu verhindern oder zu verbessern.

  • Alpha-Liponsäure (ALA): ALA ist ein starkes Antioxidans, das sowohl wasser- als auch fettlöslich ist, und hilft, oxidativen Stress in der Leber zu reduzieren. Es verbessert die Glukoseverwertung und fördert die Regeneration der Leberzellen.

  • Artischockenextrakt: Artischocken enthalten Verbindungen wie Cynarin , die den Gallenfluss und die Entgiftungsfunktionen der Leber unterstützen. Sie fördern den Fettstoffwechsel und können helfen, die Leber vor schädlichen Einflüssen zu schützen.

Karton mit Eiern, lila Kohl, Topfpflanze und dunkle Beeren in einer Metallschüssel auf einem Tisch.

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4. Darmdysbiose (ungünstiges Firmicutes/Bacteroidetes-Verhältnis)

Ein gestörtes Darmmikrobiom kann zu hormonellen Ungleichgewichten und Stoffwechselstörungen führen. Ein Ungleichgewicht bestimmter Bakteriengruppen – eine sogenannte Dysbiose – ist ein wesentlicher Faktor, der nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch die Fruchtbarkeit beeinflusst. Bei einem höheren Firmicutes/Bacteroidetes-Verhältnis , wie es häufig bei einer Darmdysbiose beobachtet wird, sind negative Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und die Eizellgesundheit nachgewiesen worden.

Eine Dysbiose beeinflusst nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch den Östrogenstoffwechsel sowie die Verfügbarkeit wichtiger Nährstoffe, die für die Eizellreifung notwendig sind.

Das Estrobolom ist die Bezeichnung für eine spezifische Gruppe von Darmbakterien, die in der Lage sind, Östrogene zu metabolisieren und zu regulieren. Diese Bakterien spielen eine zentrale Rolle im Östrogenstoffwechsel , indem sie über das Enzym β-Glucuronidase die Rückführung von inaktiven, gebundenen Östrogenen in ihre aktive Form beeinflussen. Dies hat direkten Einfluss auf den Hormonspiegel und somit auf die Östrogenregulation im gesamten Körper .

Ein gut funktionierendes Estrobolom trägt dazu bei, dass ein gesunder Östrogenspiegel aufrechterhalten wird. Störungen im Estrobolom, etwa durch Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora), können zu Östrogendominanz oder einem Östrogenmangel führen und sind mit verschiedenen Gesundheitsproblemen wie PCOS , Endometriose , Brustkrebs und Störungen des Menstruationszyklus assoziiert. Ein gesundes Estrobolom ist daher wichtig für die Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Hormonhaushalts, einer optimalen Hormonfunktion sowie der Eizellreifung und -qualität.

Wie du dein Mikrobiom optimieren kannst

1. Probiotika: Bestimmte probiotische Stämme haben sich als besonders wirksam erwiesen, das Estrobolom zu unterstützen und die gesunde Östrogenregulation zu fördern.

  • Lactobacillus rhamnosus : Dieser Stamm unterstützt die Aufrechterhaltung eines gesunden pH-Werts im Darm und hilft dabei, das Mikrobiom im Gleichgewicht zu halten. Lactobacillus rhamnosus zeigt positive Effekte auf den Östrogenstoffwechsel und wirkt gegen Dysbiose, die das Estrobolom beeinträchtigen könnte.

  • Lactobacillus acidophilus : Trägt zur Erhöhung der Aktivität der β-Glucuronidase -Enzyme bei, was die Reaktivierung von Östrogenen im Darm unterstützt. Dieser Stamm fördert das Wachstum nützlicher Bakterien und hilft, eine gesunde Darmflora zu etablieren.

  • Bifidobacterium longum : Besonders wichtig für die Reduzierung von entzündungsfördernden Verbindungen im Darm, während es gleichzeitig die Balance im Mikrobiom fördert. Es unterstützt die Östrogenregulation, indem es Dysbiose reduziert, die die Östrogenrückführung negativ beeinflussen könnte.

  • Bifidobacterium bifidum : Trägt zur Aufrechterhaltung der Darmschleimhaut bei und spielt eine Rolle bei der Regulation des Östrogenspiegels durch Beeinflussung des Estroboloms. Es unterstützt auch die Aufnahme von Nährstoffen, die für eine gesunde Eizellqualität erforderlich sind.

2. Präbiotische Lebensmittel: Präbiotika fördern das Wachstum von gesunden Bakterien im Darm, einschließlich derjenigen, die das Estrobolom unterstützen. Diese Lebensmittel versorgen das Mikrobiom mit den nötigen Nährstoffen:

  • Fermentiertes Gemüse : Sauerkraut, Kimchi und eingelegte Gurken enthalten natürliche Präbiotika, die das Wachstum von Lactobacillus - und Bifidobacterium -Arten fördern. Diese Bakterien unterstützen die Östrogenregulation und tragen zur Balance des Estroboloms bei.

  • Joghurt (mit lebenden Kulturen) : Joghurt enthält aktive Kulturen wie Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium , die die Darmgesundheit fördern und den Östrogenstoffwechsel unterstützen.

  • Ballaststoffe : Präbiotische Ballaststoffe wie Inulin (enthalten in Zwiebeln, Knoblauch, Spargel und Chicorée) und resistente Stärke (in grünen Bananen und Haferflocken) fördern das Wachstum der guten Bakterien, die den Östrogenhaushalt positiv beeinflussen. Sie helfen auch bei der Bindung und Ausscheidung von überschüssigen Östrogenen.

3. Ballaststoffreiche Kost: Eine ballaststoffreiche Ernährung ist entscheidend für ein gesundes Darmmikrobiom und die Unterstützung des Estroboloms. Ballaststoffe binden überschüssige Östrogene und tragen zur Ausscheidung dieser Hormone bei, was wichtig für die Hormonbalance ist. Gleichzeitig fördern Ballaststoffe das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm.

  • Leinsamen : Reich an Ballaststoffen und Lignanen , die das Mikrobiom positiv beeinflussen und den Östrogenstoffwechsel unterstützen. Leinsamen helfen, überschüssige Östrogene zu binden und auszuscheiden, während sie das Wachstum von Lactobacillus - und Bifidobacterium -Arten fördern.

  • Vollkornprodukte : Hafer, Quinoa und brauner Reis sind reich an unlöslichen Ballaststoffen, die die Darmgesundheit fördern und die Ausscheidung von Östrogen unterstützen. Sie bieten eine ideale Nahrungsgrundlage für gute Darmbakterien.

  • Hülsenfrüchte : Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind ausgezeichnete Quellen für lösliche und unlösliche Ballaststoffe, die das Wachstum von Bakterien fördern, die für eine gesunde Hormonregulation sorgen.

Zwei Personen halten Schüsseln mit Salat und Nudeln mit Stäbchen.

5. Insulinresistenz

Insulinresistenz (IR) ist eine der Hauptursachen für die Verschlechterung der Eizellqualität, insbesondere bei Frauen mit metabolischen Störungen wie dem polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS). Frauen mit PCOS haben häufig eine verminderte Insulinsensitivität in verschiedenen Geweben, was zu einem kompensatorischen Anstieg des Insulinspiegels führt. Dieser Zustand wird als Hyperinsulinämie bezeichnet, die über verschiedene Mechanismen die Reifung der Eizellen und den Eisprung beeinträchtigt.

Hyperinsulinämie stimuliert die Androgensynthese in den Eierstöcken und führt zu einer Überproduktion von Androgenen, was die Follikelreifung stört und zu ausbleibenden Eisprüngen führen kann. Insulinresistenz verschlechtert somit nicht nur die ovariellen Funktionen, sondern beeinflusst auch die Mitochondrien in den Eizellen. Diese weisen unter dem Einfluss erhöhter Insulinspiegel vermehrt oxidativen Stress und eine verminderte Energieproduktion auf, was sich negativ auf die Eizellqualität auswirkt.

Wie du Insulinresistenz bekämpfen kannst

Es gibt eine Vielzahl von natürlichen Methoden und Nahrungsergänzungsmitteln, die nachweislich die Eizellqualität verbessern können.

Hier sind einige der wirksamsten Strategien:

Inositol + Alpha-Lactalbumin:

Die Inositole Myo-Inositol (MI) und D-Chiro-Inositol (DCI) spielen eine zentrale Rolle im Ovarialstoffwechsel. Insbesondere Myo-Inositol ist entscheidend für die Regulation der Hormonproduktion und der Follikelreifung. Es stimuliert das Enzym Aromatase , das für die Umwandlung von Androgenen in Östrogene verantwortlich ist.

Außerdem verbessert es, wie das Medikament Metformin, die Signalübertragung von Insulin und verringert die Insulinresistenz , eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Insulinresistenz führt zu einem Überschuss an Androgenen und stört die Follikelreifung, was wiederum die Qualität der Eizellen beeinträchtigt. Studien belegen, dass eine Supplementation mit Myo-Inositol, insbesondere im Verhältnis von 40:1 MI/DCI , die Eizellreifung signifikant fördern kann – besonders bei Frauen mit metabolischen Störungen wie PCOS .

Interessanterweise spielt Alpha-Lactalbumin , ein Molkeprotein, eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Inositol. Es wirkt, indem es die Tight Junctions im Darm vorübergehend öffnet , was die Absorption von Inositol im Verdauungstrakt erleichtert. Dies ist besonders relevant bei Frauen, die auf Myo-Inositol-Therapien zunächst nicht gut ansprechen. Die Kombination von Myo-Inositol und Alpha-Lactalbumin hat in Studien gezeigt, dass sie die Ovulation wiederherstellen und mehrere Symptome, die mit PCOS und Fruchtbarkeitsproblemen zusammenhängen, verbessern kann.

Alpha-Lactalbumin findet sich in Lebensmitteln wie Molkeprodukten , besonders in Molkenproteinisolaten (Whey), die häufig in Proteinshakes und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sind.

Chromium Picolinate (CrP):

Chrom spielt eine wichtige Rolle im Glukosestoffwechsel und ist essenziell für die Verbesserung der Insulinsensitivität. Chromium Picolinate (CrP) unterstützt den Eisprungprozess und hat sich als wirksames Mittel zur Steigerung der Fruchtbarkeit erwiesen, insbesondere bei Frauen mit Insulinresistenz. Durch die Regulierung des Blutzuckerspiegels kann es den hormonellen Zyklus normalisieren und die Eizellqualität verbessern.

Nahaufnahme von grünen Papayas, die an einem Baum mit großen grünen Blättern im Hintergrund wachsen.

News aus der Forschung: Putrescin – eine neue Hoffnung zur Verbesserung der Eizellqualität?

Eine vielversprechende Ergänzung zur Unterstützung der Eizellqualität bei Frauen könnte Putrescin sein, eine biogene Polyaminverbindung, die natürlicherweise im Körper produziert wird. Studien an alternden Mäusen haben gezeigt, dass Putrescin während des periovulatorischen Zeitraums (also kurz vor und während des Eisprungs ) einen signifikanten Einfluss auf die Eizellqualität hat. Putrescin wirkt, indem es die Zellgesundheit verbessert und die embryonale Entwicklung fördert.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit der Eierstöcke ab, Putrescin zu produzieren, was zu einer schlechteren Eizellreifung und einer erhöhten Fehlgeburtenrate führen kann. In Tiermodellen konnte durch die Ergänzung von Putrescin während des Eisprungs die Eizellreifung und die Lebensfähigkeit der Embryonen signifikant verbessert werden. Putrescin könnte daher insbesondere bei "älteren" Frauen mit Kinderwunsch eine vielversprechende Rolle spielen, um die negativen Auswirkungen des Alterns auf die Fruchtbarkeit abzumildern.

In der Humanmedizin gibt es jedoch noch keine umfassenden Studien zu Putrescin-Supplementen. Dennoch deutet die Forschung darauf hin, dass die Supplementation mit Putrescin eine wichtige Ergänzung zur Verbesserung der Eizellqualität sein könnte, sowohl bei natürlichen als auch bei assistierten Reproduktionsmethoden wie der IVF.

Wie lässt sich die körpereigene Putrescin-Produktion erhöhen?

Putrescin wird im Körper als Zwischenprodukt im Zellwachstums- und Zellreparaturprozess gebildet, hauptsächlich über den Ornithin- und Arginin-Stoffwechselweg . Der Schlüssel zur Putrescin-Produktion im Körper ist also die Verfügbarkeit von Ornithin , einer Aminosäure, die in Putrescin umgewandelt wird. Der wichtigste Stoffwechselweg, der zur Produktion von Putrescin führt, ist der Harnstoffzyklus , bei dem die Aminosäure Arginin zu Ornithin abgebaut wird. Die anschließende Umwandlung von Ornithin zu Putrescin erfolgt durch das Enzym Ornithin-Decarboxylase (ODC) . Das heißt, die Verfügbarkeit von Ornithin und die Aktivität von ODC bestimmen maßgeblich, wie viel Putrescin im Körper gebildet wird.

Es gibt mehrere Lebensmittel, die reich an Ornithin oder Arginin sind und damit indirekt die endogene Putrescin-Produktion anregen können:

  • Fleisch (insbesondere Rindfleisch und Schweinefleisch) : Fleisch ist eine hervorragende Quelle für Arginin und Ornithin, die beide wichtig für die Putrescin-Synthese sind.

  • Fisch und Meeresfrüchte : Besonders Thunfisch, Garnelen und Muscheln sind reich an Arginin, was zur erhöhten Ornithin- und letztlich Putrescin-Produktion führen kann.

  • Eier : Eier enthalten hohe Mengen an Arginin, was den Stoffwechselweg zur Putrescin-Produktion unterstützt.

  • Hülsenfrüchte : Erbsen, Bohnen und Linsen enthalten ebenfalls Arginin, was zur Steigerung der Ornithin-Konzentration beitragen kann.

  • Nüsse und Samen : Besonders Walnüsse , Mandeln und Kürbiskerne sind reich an Arginin, was zu einer verbesserten Produktion von Ornithin und Putrescin führt.

  • Molkeprotein : Molkeprotein enthält eine hohe Konzentration an Arginin und Ornithin und kann so die Putrescin-Produktion fördern.

Fazit und Take-Home-Messages

Die Eizellqualität ist entscheidend für deine Fruchtbarkeit. Indem du oxidativen Stress reduzierst, chronische Entzündungen bekämpfst, die Leberfunktion unterstützt und deine Darmgesundheit verbesserst, legst du den Grundstein für eine bessere Eizellgesundheit. Ergänze deine Ernährung mit gezielten Nahrungsergänzungsmitteln wie Inositol, Spermidin, Rhodiola Rosea, Curcumin und Coenzym Q10 , um deine Eizellen optimal zu unterstützen.

Take-Home Messages

  • Oxidativer Stress , chronische Entzündungen, Leberfunktionsstörungen, Darmdysbiose und Insulinresistenz sind die Hauptfaktoren, die die Eizellqualität beeinträchtigen.

  • Natürliche Supplements wie Inositol , Spermidin , Rhodiola Rosea , Curcumin , L-Glycin + NAC und Chromium Picolinate fördern eine gesunde Eizellreifung.

  • Putrescin kann besonders bei älteren Frauen eine entscheidende Rolle spielen, indem es die Reifung und genetische Gesundheit der Eizellen verbessert.

Quellen: