Insulinresistenz (IR) ist eine der Hauptursachen für die Verschlechterung der Eizellqualität, insbesondere bei Frauen mit metabolischen Störungen wie dem polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS). Frauen mit PCOS haben häufig eine verminderte Insulinsensitivität in verschiedenen Geweben, was zu einem kompensatorischen Anstieg des Insulinspiegels führt. Dieser Zustand wird als Hyperinsulinämie bezeichnet, die über verschiedene Mechanismen die Reifung der Eizellen und den Eisprung beeinträchtigt.
Hyperinsulinämie stimuliert die Androgensynthese in den Eierstöcken und führt zu einer Überproduktion von Androgenen, was die Follikelreifung stört und zu ausbleibenden Eisprüngen führen kann. Insulinresistenz verschlechtert somit nicht nur die ovariellen Funktionen, sondern beeinflusst auch die Mitochondrien in den Eizellen. Diese weisen unter dem Einfluss erhöhter Insulinspiegel vermehrt oxidativen Stress und eine verminderte Energieproduktion auf, was sich negativ auf die Eizellqualität auswirkt.
Es gibt eine Vielzahl von natürlichen Methoden und Nahrungsergänzungsmitteln, die nachweislich die Eizellqualität verbessern können.
Hier sind einige der wirksamsten Strategien:
Inositol + Alpha-Lactalbumin:
Die Inositole Myo-Inositol (MI) und D-Chiro-Inositol (DCI) spielen eine zentrale Rolle im Ovarialstoffwechsel. Insbesondere Myo-Inositol ist entscheidend für die Regulation der Hormonproduktion und der Follikelreifung. Es stimuliert das Enzym Aromatase, das für die Umwandlung von Androgenen in Östrogene verantwortlich ist.
Außerdem verbessert es, wie das Medikament Metformin, die Signalübertragung von Insulin und verringert die Insulinresistenz, eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Insulinresistenz führt zu einem Überschuss an Androgenen und stört die Follikelreifung, was wiederum die Qualität der Eizellen beeinträchtigt. Studien belegen, dass eine Supplementation mit Myo-Inositol, insbesondere im Verhältnis von 40:1 MI/DCI, die Eizellreifung signifikant fördern kann – besonders bei Frauen mit metabolischen Störungen wie PCOS.
Interessanterweise spielt Alpha-Lactalbumin, ein Molkeprotein, eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Inositol. Es wirkt, indem es die Tight Junctions im Darm vorübergehend öffnet, was die Absorption von Inositol im Verdauungstrakt erleichtert. Dies ist besonders relevant bei Frauen, die auf Myo-Inositol-Therapien zunächst nicht gut ansprechen. Die Kombination von Myo-Inositol und Alpha-Lactalbumin hat in Studien gezeigt, dass sie die Ovulation wiederherstellen und mehrere Symptome, die mit PCOS und Fruchtbarkeitsproblemen zusammenhängen, verbessern kann.
Alpha-Lactalbumin findet sich in Lebensmitteln wie Molkeprodukten, besonders in Molkenproteinisolaten (Whey), die häufig in Proteinshakes und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sind.
Chromium Picolinate (CrP):
Chrom spielt eine wichtige Rolle im Glukosestoffwechsel und ist essenziell für die Verbesserung der Insulinsensitivität. Chromium Picolinate (CrP) unterstützt den Eisprungprozess und hat sich als wirksames Mittel zur Steigerung der Fruchtbarkeit erwiesen, insbesondere bei Frauen mit Insulinresistenz. Durch die Regulierung des Blutzuckerspiegels kann es den hormonellen Zyklus normalisieren und die Eizellqualität verbessern.