Phytoöstrogene: Warum Genistein jetzt in aller Munde sein sollte

Phytoöstrogene sind die neuen Stars der Forschung, und ein besonders vielversprechender Kandidat ist Genistein. Dieses hochwirksame Phytoöstrogen aus der Familie der Isoflavone hat in der japanischen Kultur eine lange Tradition und wird dort als Bestandteil von Sojaprodukten viel häufiger konsumiert als bei uns in Europa. Was aber macht Genistein so besonders? Die Antwort liegt in seiner Struktur: Genistein ähnelt in seiner chemischen Zusammensetzung dem körpereigenen Östrogen. Diese Ähnlichkeit ermöglicht es Genistein, ähnlich wie Östrogen zu wirken, was es zu einem potenziell wichtigen Hilfsmittel bei hormonellen Problemen wie dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) macht. Wenn du dich schon immer gefragt hast, wie ein natürlicher Inhaltsstoff wie Genistein deine Gesundheit fördern oder in deine tägliche Routine integriert werden kann, dann ist dieser Blogartikel genau das Richtige für dich. Erfahre mehr darüber, wie Genistein genau funktioniert, welche Vorteile es bietet und warum es gerade jetzt in der Welt der Frauengesundheit so viel Aufmerksamkeit erregt.

Eine Frau in Berufskleidung spricht auf einer Bühne in ein Mikrofon, während hinter ihr eine Präsentation läuft.

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Lisa Emmer, MD

Text: '11 PHYTOSTROGENE. Warum Genistein jetzt in aller Munde ist“. Hintergrund: Illustrationen von Blättern.

Was sind Phytoöstrogene?

Phytoöstrogene sind pflanzliche Verbindungen, die strukturell und funktionell dem menschlichen Östrogen ähneln. Die Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten ein großes Interesse an diesen Substanzen entwickelt, da sie sowohl östrogenartige als auch antiöstrogene Wirkungen haben können. Diese duale Wirkung hängt stark von der Konzentration, der Art der Phytoöstrogene, der Zielgewebe und den individuellen hormonellen Bedingungen des Körpers ab.

Phytoöstrogene lassen sich (u.a.) hauptsächlich in vier Gruppen unterteilen: Isoflavone, Lignane, Coumestane und Stilbene. Isoflavone, die am häufigsten in Sojabohnen und Sojaprodukten vorkommen, sind die am intensivsten untersuchten Phytoöstrogene. Lignane finden sich in Samen, insbesondere Leinsamen, sowie in Vollkornprodukten und Gemüse. Coumestane kommen in Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und in Sprossen vor. Das bekannteste Stilben ist Resveratrol, das in roten Trauben, Rotwein, Beeren und Erdnüssen vorkommt.

Diagram of phytoestrogens with images of isoflavones, lignans, coumestans, and stilbenes around text.

Was macht das Phytoöstrogen Genistein so besonders?

Genistein ist nicht irgendein Polyphenol, sondern ein Phytoöstrogen, das aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit zu körpereigenen Östrogenen in der Lage ist, an die gleichen Rezeptoren wie diese zu binden und dort je nach Zielzelle und spezifischem Rezeptortyp (Estrogenrezeptor (ER)-α und -β) entweder als Agonist (fördernd) oder Antagonist (hemmend) zu wirken.

Studien haben gezeigt, dass Genistein eine Bindungsaffinität für den Östrogenrezeptor alpha (ERα) besitzt, die nur 4 % derjenigen des körpereigenen Estradiols (E2) beträgt. Im Gegensatz dazu weist Genistein eine deutlich höhere Affinität zum Östrogenrezeptor beta (ERβ) auf, die bei 87 % liegt.

Durch diese selektive Rezeptorbindung kann Genistein helfen, hormonelle Ungleichgewichte sowohl bei Östrogenüberschuss als auch bei Östrogenmangel auszugleichen. Neben seinen antioxidativen, entzündungshemmenden und hormonregulierenden Eigenschaften zeigt Genistein in Studien auch krebshemmende, knochenaufbauende, antilipogene und neuroprotektive Effekte. Diese Eigenschaften sind nicht nur für junge Frauen, sondern auch für Frauen nach der Menopause von Bedeutung.

Die hohe Affinität von Genistein zu ERβ könnte die in Studien beobachtete Hemmung hormonabhängiger Krebserkrankungen bei Frauen erklären. Denn im Gegensatz zu ERα führt die Aktivierung von ERβ in Geweben wie Brust und Gebärmutter zu einer Hemmung des Zellwachstums und damit zu einer schützenden Rolle gegen Krebs. Das bedeutet, dass ERβ das Zellwachstum reguliert und möglicherweise tumorhemmende Wirkungen hat.

Darüber hinaus wird ERβ mit entzündungshemmenden Wirkungen in Verbindung gebracht, insbesondere im Nervensystem. Es hilft bei der Regulierung von Entzündungsprozessen und hat eine neuroprotektive Wirkung, die zur Gesunderhaltung des Gehirns beiträgt. ERβ hat auch Auswirkungen auf die Regulierung der Stimmung und könnte eine Rolle bei der Regulierung von Angst und Depression spielen.

Im Gegensatz dazu ist der ERα in Geweben wie Brust, Gebärmutter und Prostata besonders ausgeprägt. Seine Aktivierung fördert das Zellwachstum und die Zellteilung, was für die normale Entwicklung dieser Gewebe wichtig ist, aber auch mit der Entstehung hormonabhängiger Krebsarten wie Brust- und Gebärmutterkrebs in Verbindung gebracht wird.

Pulver mit Text, der seine Vorteile beschreibt: Verdauungshilfe, entzündungshemmen, antiandrogen, blutzuckersenkend, Phytoöstrogen und reduziert das Brustkrebsrisiko.

Genistein: Schutz oder Risiko?

Die Wirkung von Genistein hängt stark von der Dosierung und der hormonellen "Ist-Situation" der Frau ab. Aufgrund der hohen Bindungsaffinität an den Östrogenrezeptor β (ER-β) zeigt es eine Schutzwirkung vor allem gegen hormonabhängige Krebsarten wie Brustkrebs. Genistein hemmt die Tyrosinkinase, verhindert die Gefäßneubildung und moduliert wichtige Signalwege, die das Wachstum von Krebszellen fördern können.

Doch die Medaille hat zwei Seiten. Bei hohen Dosen (500 bis 1000 mg/kg) wurden bei Mäusen innerhalb von 24 Stunden Leberschäden und erhöhter oxidativer Stress beobachtet. Bei niedrigen Dosen traten diese negativen Effekte nicht auf, was die Bedeutung einer sorgfältigen Dosierung unterstreicht.

Auch der Zeitpunkt und die Dauer der Genistein-Exposition spielen eine entscheidende Rolle. So könnte ein langfristiger Sojakonsum ab der Kindheit zu epigenetischen Veränderungen führen, die das Brustkrebsrisiko senken. Studien zeigen, dass Frauen in Asien, die bereits in der Kindheit viel Soja konsumierten, das geringste Brustkrebsrisiko haben. Interessanterweise gilt dies auch für Frauen anderer ethnischer Herkunft, was darauf hindeutet, dass der Schutz weniger von ethnischen Unterschieden als vielmehr von einer frühen und kontinuierlichen Exposition gegenüber Soja abhängt.

Genistein schützt vor. Osteoporose, Gewichtszunahme, chronische Entzündungen, oxidativem Stress, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs.

Kann Genistein vor Brustkrebs schützen?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland und verursacht jährlich zehntausende Todesfälle. Ausgehend von den aktuellen Erkrankungsraten wird etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkranken, fast jede sechste Betroffene ist zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 55 Jahre.

Die Suche nach wirksamen Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten ist daher von großer Bedeutung. Wie bereits erwähnt, haben verschiedene Studien gezeigt, dass Frauen, die vor allem in jungen Jahren mehr Genistein über die Ernährung aufnehmen, ein deutlich geringeres Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken. Auch das Risiko , dass der Brustkrebs nach einer erfolgreichen Behandlung wieder auftritt, ist geringer. Genistein hemmt das Wachstum von Brustkrebszellen bereits in minimalen Konzentrationen und verstärkt sogar die antikarzinogene Wirkung von Tamoxifen, einem gängigen Medikament zur Behandlung von Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs .

Aufgrund seiner zahlreichen dosisabhängigen und rezeptorbeeinflussten biologischen Effekte sowie seiner unterschiedlichen Stoffwechselwege ist es schwierig, die Rolle von Genistein bei der Entstehung und Behandlung von Brustkrebs abschließend zu bewerten. Obwohl eine ausreichende Zufuhr von Genistein nachweislich der Entstehung von Brustkrebs vorbeugen kann, ist die Literatur zur Wirkung von Genistein bei aktivem Brustkrebs kontrovers und noch nicht ausreichend erforscht.

Person in einem beigen Oberteil, die grünes Laub in der Hand hält, mit Sonnenlicht und Schatten auf ihren Armen und sichtbaren Tattoos.

Hilft Genistein bei der Gewichtsabnahme?

Durch seine positiven Wirkungen auf hormonelle Ungleichgewichte bietet Genistein auch vielversprechende Ansätze zur Prävention und Behandlung von Übergewicht, insbesondere bei Frauen mit hormonellen Ungleichgewichten, wie postmenopausalen Frauen und Frauen mit PCOS.

Studien haben gezeigt, dass Genistein eine wirksame Rolle bei der Reduktion von Fettansammlungen und der Förderung eines gesunden Stoffwechsels spielt. In einer experimentellen Studie hemmte Genistein die Zunahme von Körperfett, die Gewichtszunahme, die Insulinresistenz und die Fettproduktion in der Leber, die oft mit einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron bei PCOS oder nach der Menopause einhergehen. Diese Wirkung könnte teilweise darauf zurückzuführen sein, dass Genistein die Apoptose (Zelltod) von Fettzellen, insbesondere im Unterhautfettgewebe, induziert.

Darüber hinaus könnte Genistein auch Übergewicht kontrollieren, indem es die Schilddrüsenperoxidase , Insulin und Leptin beeinflusst, drei wichtige Faktoren, die den Stoffwechsel und die Fettverteilung im Körper steuern. Diese Mechanismen tragen ebenfalls zur Anti-Übergewicht-Wirkung von Genistein bei und machen es zu einem potentiellen Stoffwechselanreger, der die Insulinsensitivität verbessert.

Bemerkenswert ist auch, dass die Wirkung von Genistein nicht auf den Wirkstoff selbst beschränkt ist. Zum Beispiel hat Orobol , ein Stoffwechselprodukt von Genistein, eine noch stärkere hemmende Wirkung auf die Adipogenese (Bildung von Fettzellen) als Genistein selbst. Darüber hinaus wird Genistein häufig zusammen mit pflanzlichen Proteinen verzehrt, insbesondere Sojaprotein, das bekanntermaßen thermogene Eigenschaften besitzt und den Stoffwechsel anregt. Studien zeigen, dass Sojaprotein wesentlich stärker thermogen wirkt, den Stoffwechsel anregt und das Körpergewicht reduziert als tierische Proteine wie Fleisch und Milchproteine wie Molke (Whey).

Person im roten Hemd macht ein Foto in einem Spiegel mit einer Canon DSLR-Kamera, teilweise sichtbarer Rahmen.

Hilft Genistein bei PCOS?

Die häufigste Hormonstörung bei Frauen im gebärfähigen Alter ist das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS). Diese Störung ist gekennzeichnet durch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, eine Insulinresistenz, unregelmäßige Menstruationszyklen und einen erhöhten Spiegel an Androgenen. Zahlreiche Studien haben inzwischen die Effekte von Genistein auf das Hormon- und Stoffwechselprofil von Frauen mit PCOS untersucht.

Eine Studie von Khani et al. zeigte, dass Frauen mit Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS), die über einen Zeitraum von drei Monaten alle 12 Stunden 18 mg Genistein einnahmen, signifikante Verbesserungen in verschiedenen gesundheitlichen Parametern erzielten. Genauer gesagt, sank der Spiegel des luteinisierenden Hormons (LH), das Serumtriglyzeridniveau, das LDL-Cholesterin sowie der Testosteronspiegel deutlich. Diese Werte sind bei Frauen mit PCOS oft erhöht und tragen zu einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen bei. Die Reduktion dieser Parameter durch die Einnahme von Genistein deutet darauf hin, dass Genistein nicht nur hilft, hormonelle Ungleichgewichte auszugleichen, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen verringern könnte.

Jamilian und Asemi führten eine aufschlussreiche Studie an 70 Frauen mit PCOS durch. Die Teilnehmerinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhielt täglich 50 mg Soja-Isoflavone, während die zweite Gruppe ein Placebo erhielt. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Die Frauen, die mit Isoflavonen behandelt wurden, zeigten signifikante Verbesserungen in ihren hormonellen Profilen und Blutfettwerten. Zudem wurde eine deutliche Reduktion der Insulinresistenz festgestellt, was darauf hinweist, dass Genistein nicht nur das hormonelle Gleichgewicht unterstützt, sondern auch die Stoffwechselfunktion positiv beeinflusst.

Eine weitere Studie beschäftigte sich mit den Auswirkungen einer Ernährung, die zu 35% aus Sojaprotein bestand. Hierbei zeigte sich, dass Frauen mit PCOS, die dieser Ernährungsweise folgten, nicht nur Verbesserungen ihres Body-Mass-Index (BMI) und der glykämischen Kontrolle aufwiesen, sondern auch eine Senkung des Testosteronspiegels im Blut und eine Optimierung des Lipidprofils. Gleichzeitig kam es zu einer signifikanten Erhöhung von zirkulierendem Stickstoffoxid (NO) und Glutathion (GSH), was auf eine gestärkte antioxidative Abwehr hinweist. Diese positiven Effekte auf den Stoffwechsel und die hormonelle Balance zeigen, wie wichtig die Ernährung für das Management von PCOS sein kann.

Doch das ist noch nicht alles: scheint auch einen bedeutenden Einfluss auf die Darmgesundheit von Frauen mit PCOS zu haben. Eine Studie dass eine tägliche Supplementierung mit 50 mg Genistein über nur drei Tage die Diversität der Darmmikrobiota, das Metabolom und die Glukosehomöostase der Probandinnen verbesserte. Nach der Behandlung näherten sich diese Parameter denen gesunder Frauen an. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Genistein nicht nur direkt auf hormonelle und metabolische Prozesse wirkt, sondern auch durch die Unterstützung einer gesunden Darmflora eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Stoffwechselfunktion spielen könnte.

Insgesamt verdeutlichen diese Studien die vielseitigen Vorteile von Genistein für Frauen mit PCOS und legen nahe, dass es ein vielversprechendes Mittel zur Unterstützung des hormonellen Gleichgewichts und der metabolischen Gesundheit ist.

Pulver mit der Bezeichnung „Soja-Isoflavone“ mit folgenden Vorteilen: antidiabetisch, blutfettsenkend, knochenstärkend.

Wusstest du, dass ...

... man Genistein ganz praktisch in den Alltag integrieren kann? Eine einfache Methode ist, normale Kuhmilch durch Sojamilch zu ersetzen. Sojamilch enthält eine gute Menge an Genistein – je nach Marke und Verarbeitung etwa 6 bis 10 mg Genistein pro 100 ml. Durch das Ersetzen von Milch in Kaffee, Matcha, Tee oder Müsli durch Sojamilch kann man also auf einfache Weise die Aufnahme dieses wertvollen Isoflavons steigern und so aktiv zu einer besseren hormonellen und metabolischen Gesundheit beitragen.

In welchen Lebensmitteln kommt Genistein vor?

Genistein kommt besonders reichlich in Sojabohnen vor. Trockene Sojabohnen enthalten etwa 53 mg Genistein pro 100 g und sind damit eine der besten natürlichen Quellen. Auch Tofu mit etwa 18 bis 20 mg Genistein pro 100 g ist eine ausgezeichnete Option, insbesondere für eine pflanzenbasierte Ernährung. Tempeh, ein fermentiertes Sojaprodukt, enthält mit etwa 21 bis 25 mg pro 100 Gramm eine ähnliche Menge und darüber hinaus weitere wertvolle Nährstoffe.

Sojamilch, ein beliebter Milchersatz, enthält etwa 6 bis 10 mg Genistein pro 100 Milliliter und stellt eine praktische Alternative zur Aufnahme dieses Isoflavons dar. Miso, eine fermentierte Sojapaste, liefert etwa 6 mg Genistein pro 100 Gramm und ist vielseitig verwendbar, während Edamame, die jungen Sojabohnen, nach dem Kochen etwa 10 bis 15 mg pro 100 Gramm enthalten - ideal als gesunder Snack.

Auch andere Lebensmittel wie Kichererbsen, Erdnüsse und verschiedene Bohnenarten enthalten Genistein, allerdings in geringeren Mengen (1 bis 2 mg pro 100 g bei Kichererbsen und 0,2 bis 1 mg bei Erdnüssen und Bohnen). Wer eine konzentriertere Genisteinquelle sucht, kann auf Sojaproteinisolat zurückgreifen, das bis zu 45-50 mg Genistein pro 100 g enthält und häufig in Proteinshakes und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet wird.

Der Genisteingehalt dieser Lebensmittel kann je nach Sorte, Anbaumethode und Zubereitung variieren. Durch den Verzehr dieser Lebensmittel kann Genistein leicht in die tägliche Ernährung integriert werden, was insbesondere für die hormonelle Gesundheit und die Vorbeugung bestimmter Krankheiten von Vorteil sein kann.

Sojaprodukte im Vergleich: Sojaproteinpulver, Tempeh, Edamame und Sojajoghurt mit Eisengehalt.

Hat Genistein nun Potential oder Risiko?

Nahrungsergänzungsmittel mit Genistein werden häufig in hohen Dosen verkauft, wobei einzelne Tabletten oft mehr als 125 mg reines Genistein enthalten. Diese Menge übersteigt die durchschnittliche tägliche Aufnahme in der traditionellen asiatischen Ernährung ,die typischerweise 25 mg bis 50 mg Genistein aus Sojaprodukten enthält. Die derzeit sichersten und konsistentesten Ergebnisse wurden bei Mengen erzielt, die denen der traditionellen asiatischen Ernährung entsprechen. Genistein-Nahrungsergänzungsmittel werden häufig ohne die erforderlichen wissenschaftlichen Nachweise dosiert und beworben, was für Verbraucher irreführend sein kann. Es wird daher dringend empfohlen, vor der Einnahme von Genistein-Supplementen einen Arzt zu konsultieren.

Take-Home-Message

Genistein erweist sich als vielversprechender Wirkstoff in der modernen Frauenheilkunde. Von der hormonellen Balance über den Schutz vor bestimmten Krebsarten bis hin zu positiven Effekten auf das Gewichtsmanagement und die Stoffwechselgesundheit scheint Genistein viele Vorteile zu bieten. Doch wie bei jedem therapeutischen Mittel ist eine fundierte und individuelle Beratung unerlässlich, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Die Wissenschaft bleibt gespannt und forscht weiter, um das volle Potenzial dieses Phytoöstrogens zu verstehen. Bleiben Sie dran - in unseren nächsten Blogposts werden wir uns noch eingehender mit dem Einsatz von Polyphenolen und pflanzlichen Wirkstoffen in der Frauenheilkunde beschäftigen.

  1. Genistein kann helfen, hormonelle Ungleichgewichte auszugleichen Insbesondere bei PCOS zeigt Genistein positive Effekte auf die Follikelentwicklung und Hormonregulation. Es könnte eine natürliche Ergänzung sein, um das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen.

  2. Die Dosierung ist entscheidend Genistein hat sowohl positive als auch potenziell negative Wirkungen, insbesondere bei hormonabhängigen Krebsarten. Die richtigen Mengen sind entscheidend, um die Vorteile zu maximieren und Risiken zu minimieren.

  3. Förderung eines gesunden Stoffwechsels Genistein trägt zur Reduktion von Körperfett und zur Verbesserung der Insulinsensitivität bei, besonders bei postmenopausalen Frauen. Diese Wirkung macht es zu einem interessanten Kandidaten im Kampf gegen Übergewicht und Stoffwechselstörungen.

  4. Genistein wirkt auf vielfältige Weise Seine antioxidativen, entzündungshemmenden und hormonregulierenden Eigenschaften machen es zu einem potenziell wertvollen Mittel in der Prävention und Behandlung einer Vielzahl hormoneller Probleme.

  5. Mehr Forschung ist notwendig Obwohl Genistein vielversprechende Eigenschaften aufweist, bleibt es wichtig, weitere wissenschaftliche Untersuchungen abzuwarten. Eine individuelle und fundierte Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten bleibt unerlässlich, bevor Genistein als Bestandteil einer Gesundheitsstrategie integriert wird.

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