Ein Kaloriendefizit kann weitreichende Folgen für die Schilddrüsenfunktion haben. Auf eine
zu geringe Energiezufuhr
reagiert der Körper häufig mit einer Anpassung des Stoffwechsels, um Energie zu sparen. Dabei wird die Produktion von Schilddrüsenhormonen, insbesondere von Trijodthyronin (T3), gedrosselt. T3 ist das aktive Schilddrüsenhormon, das den Energiestoffwechsel in den Zellen reguliert. Durch die Verminderung von T3 passt der Körper seine Energieverwertung an und senkt die Stoffwechselrate.
Ein
langfristiges Kaloriendefizit
führt daher zu einer verminderten T3-Produktion, die als Schutzmechanismus zur Erhaltung der Fettreserven angesehen wird. Dies kann jedoch die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und zu einem Zustand führen, der als
„Euthyroid Sick Syndrome“
bekannt ist. Dabei sind die Gesamtschilddrüsenhormonwerte im Blut noch normal, aber die bioaktive Form des Hormons T3 ist reduziert. Diese Anpassung kann zu Symptomen wie
Kälteempfindlichkeit, Müdigkeit und Erschöpfung
führen. Langfristig steigt auch das Risiko für
Zyklusstörungen
und eine
verminderte Knochendichte
, da der Hormonhaushalt einschließlich der Fortpflanzungshormone aus dem Gleichgewicht gerät.
Für Frauen, die intensiv trainieren und wenig Kalorien zu sich nehmen, ist es daher besonders wichtig, auf eine ausreichende Energiezufuhr zu achten, um eine gesunde Schilddrüsenfunktion und damit einen ausgeglichenen Hormonhaushalt zu unterstützen.