Die Einnahme der Pille ist mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken verbunden. Ein unnatürlich hoher Östrogenspiegel und exogene hormonaktive Substanzen wie Bisphenol A (BPA) und Phthalate stören die physiologischen Östrogen-Signalwege, die auch für Zellteilung und Apoptose verantwortlich sind. Dies kann zu einem erhöhten Risiko für Krebsarten wie Brust- oder Gebärmutterhalskrebs führen, die hormonabhängig sind und daher unter dem Einfluss dieser Hormone schneller wachsen.
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Erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel:
Die Einnahme der Antibabypille ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Blutgerinnseln verbunden, insbesondere bei Pillen, die Östrogene enthalten. Thrombosen entstehen, wenn sich Blutgerinnsel in den Blutgefäßen bilden, die den Blutfluss behindern können. Dies kann zu schweren Komplikationen wie einer tiefen Venenthrombose (DVT), einer Lungenembolie oder sogar einem Schlaganfall führen.
Der Mechanismus, durch den die Pille das
Thromboserisiko
erhöht, ist komplex und betrifft mehrere Bereiche des Gerinnungssystems. Hier sind die wichtigsten Faktoren:
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Veränderung der Blutgerinnung
: Die Östrogene in der Pille erhöhen die Produktion von Gerinnungsfaktoren im Blut, was die Blutgerinnung verstärkt. Gleichzeitig wird die Produktion von Antithrombin III, einem natürlichen Hemmer der Blutgerinnung, vermindert. Dies führt zu einem Ungleichgewicht, das die Bildung von Blutgerinnseln fördert.
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Veränderung der Gefäßwandfunktion
: Östrogene können auch die Funktion der Endothelzellen, die die Innenschicht der Blutgefäße auskleiden, beeinflussen. Dies kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für die Bildung von Blutgerinnseln führen, da die Blutgefäße weniger widerstandsfähig gegen kleine Schäden und Entzündungen sind.
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Erhöhung der Viskosität des Blutes
: Die Pille kann die Viskosität des Blutes erhöhen, was bedeutet, dass das Blut "dicker" wird und langsamer durch die Gefäße fließt. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich Blutgerinnsel bilden, besonders in den tiefen Venen der Beine.
Frauen, die zusätzlich andere Risikofaktoren für Thrombosen haben, wie Rauchen, Übergewicht, eine familiäre Thromboseneigung oder Immobilität, sind einem noch höheren Risiko ausgesetzt. Daher ist es wichtig, dass Frauen, die die Pille einnehmen, sich dieser Risiken bewusst sind und diese bei der Entscheidung über ihre Verhütungsmethode berücksichtigen.
2. Erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs:
Eine
Studie
zeigt, dass Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, ein um 195 % höheres Risiko haben, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, als Frauen, die keine Pille einnehmen.
3. Zusammenhang mit
Brustkrebs
:
Die langfristige Einnahme der Pille könnte das Brustkrebsrisiko erhöhen, insbesondere wenn weitere Risikofaktoren wie Alkoholkonsum, passives Rauchen und ein höherer BMI hinzukommen.
4. Risiken bei PCOS-Patientinnen:
Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) sollten bei der Einnahme der Pille besonders vorsichtig sein. Die Pille kaschiert nur die oberflächlichen Symptome, behandelt aber nicht die zugrundeliegenden Ursachen, was zu einer Verschlechterung der Stoffwechsel- und Entzündungsprobleme führen kann, wenn die Pille abgesetzt wird.
5. Erhöhte
Entzündungsmarker
:
Die Langzeiteinnahme oraler Kontrazeptiva kann zu einem Anstieg von Entzündungsmarkern wie dem C-reaktiven Protein (CRP) führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Unfruchtbarkeit erhöhen kann.
6. Erhöhung der
Blutfettwerte
:
Die Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva kann zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels und des LDL-Cholesterins führen, was das kardiovaskuläre Risiko erhöhen kann.
7.
Anreicherung
im Körper:
Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva, insbesondere östrogenhaltige Präparate, eingenommen haben, weisen signifikant höhere Xenoöstrogenspiegel im Blut auf als Frauen, die diese Präparate nie eingenommen haben. Dies zeigt, dass sich Xenoöstrogene über lange Zeiträume im Körper anreichern und das Risiko für verschiedene hormonabhängige Erkrankungen erhöhen können.
Wenn nicht die Pille, wie verhüte ich dann?
Es gibt viele Alternativen zur Antibabypille, die Frauen in Betracht ziehen können, um ihren individuellen Bedürfnissen und Gesundheitspräferenzen gerecht zu werden. Eine Möglichkeit sind
Barrieremethoden
wie Kondome oder Diaphragmen. Sie verhindern mechanisch das Eindringen von Spermien und bieten zusätzlich Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Auch die
Kupferspirale
ist eine wirksame, hormonfreie Verhütungsmethode. Sie wird in die Gebärmutter eingesetzt und gibt Kupfer ab, das die Beweglichkeit der Spermien hemmt und so die Befruchtung der Eizelle verhindert.
Für Frauen, die hormonelle Methoden bevorzugen, aber Alternativen zur Pille suchen, gibt es Möglichkeiten wie das
Verhütungspflaster
oder den
Verhütungsring
. Das Pflaster wird wöchentlich gewechselt und gibt kontinuierlich Hormone über die Haut ab, während der Ring in die Scheide eingeführt wird und dort Hormone direkt an die Gebärmutterschleimhaut abgibt. Eine längerfristige hormonelle Verhütung bietet auch die
Verhütungsspritze
, die alle drei Monate verabreicht wird.
Eine hormonfreie Alternative bieten
natürliche
Familienplanungsmethoden
, bei denen Frauen ihre fruchtbaren Tage anhand von Körperzeichen wie Basaltemperatur oder Zervixschleim bestimmen. Diese Methoden erfordern ein hohes Maß an Disziplin und Genauigkeit, können aber bei richtiger Anwendung ebenso wirksam sein.
Für Paare ohne Kinderwunsch oder mit abgeschlossener Familienplanung, die eine dauerhafte Lösung suchen, ist die
Sterilisation
eine Option. Bei der Frau handelt es sich meist um eine Tubenligatur, beim Mann um eine Vasektomie. Beide Methoden verhindern eine dauerhafte Schwangerschaft und sind in der Regel irreversibel.
Jede dieser Alternativen hat ihre Vor- und Nachteile und sollte individuell, am besten in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt, abgewogen werden. Eine umfassende Information und Beratung kann helfen, die für die eigene Gesundheit und Lebenssituation beste Entscheidung zu treffen. Mehr dazu in unserer
persönlichen
1:1 Hormonberatung.