Ein
Kater
ist das unschöne Nachspiel einer durchzechten Nacht und tritt auf, wenn der Körper damit beschäftigt ist, die Folgen des Alkoholkonsums zu verarbeiten. Alkohol ist ein Zellgift, das nicht nur das zentrale Nervensystem beeinflusst, sondern auch die Leber, den Magen-Darm-Trakt und das Immunsystem stark belastet.
Ein Kater äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, wie:
-
Kopfschmerzen
: Alkohol erweitert die Blutgefäße, was zu Spannungskopfschmerzen führen kann. Zusätzlich kommt es zu einem Flüssigkeitsverlust, der die Kopfschmerzen verstärkt.
-
Müdigkeit und Erschöpfung
: Alkohol stört den Schlafrhythmus und die Schlaftiefe, sodass man trotz langer Schlafzeit nicht erholt aufwacht.
-
Übelkeit und Erbrechen
: Alkohol reizt die Magenschleimhaut und erhöht die Magensäureproduktion, was zu Übelkeit führen kann.
-
Dehydration
: Alkohol wirkt harntreibend und führt zu einem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, der die klassischen Kater-Symptome wie Durst, Mundtrockenheit und Schwäche verursacht.
-
Konzentrationsprobleme
: Alkoholkonsum beeinflusst die Gehirn- und Nervenfunktion, was am nächsten Tag zu Konzentrationsstörungen und einem „benebelten“ Gefühl führt.
Der eigentliche Hauptverursacher ist jedoch
Acetaldehyd
, ein giftiges Zwischenprodukt beim Abbau von Alkohol. Sobald der Körper Alkohol in Acetaldehyd umwandelt, fängt der Stress an: Das toxische Molekül verursacht
Entzündungen, oxidativen Stress
und lässt dich elend fühlen. Bis dein Körper es geschafft hat, Acetaldehyd weiter abzubauen und zu neutralisieren, leidest du unter den unangenehmen Nachwirkungen, die wir als Kater kennen.
Wenn du Alkohol trinkst, wandelt die Leber ihn in zwei Schritten um. Zunächst wird der Alkohol durch das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) in Acetaldehyd umgewandelt, ein hochgiftiges Molekül, das den Körper stark belastet. Anschließend wird Acetaldehyd durch die Aldehyddehydrogenase (ALDH) zu Essigsäure abgebaut, die dann in Energie umgewandelt wird.
Das Problem?
Der Prozess ist langsam und die Anhäufung von Acetaldehyd führt zu den typischen Katersymptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Frauen haben oft weniger vom Enzym ALDH, was bedeutet, dass der Abbau von Acetaldehyd langsamer erfolgt und sie daher anfälliger für einen Kater sind. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle - manche Menschen haben eine Variante des Enzyms ADH, die Alkohol schneller in Acetaldehyd umwandelt, das der Körper aber nicht so schnell abbauen kann. Dies führt zu einer höheren Acetaldehyd-Belastung und damit zu stärkeren Katersymptomen.
Kurz gesagt:
Ein Kater ist eine Mischung aus Giftstoffen, Entzündungen, Dehydration und Erschöpfung - und der Körper hat alle Hände voll zu tun, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Dehydrierung die Hauptursache für Katersymptome ist. Natürlich entzieht Alkohol dem Körper Wasser, weshalb man nach einer durchzechten Nacht oft Durst verspürt und trockene Schleimhäute hat.
Studien
haben aber gezeigt, dass Dehydration nicht für die schwereren Katersymptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erschöpfung verantwortlich ist. Diese Symptome entstehen vielmehr durch die Wirkung von Acetaldehyd, oxidativem Stress und Entzündungen im Körper.
Das bedeutet: Viel Wasser trinken ist wichtig, um den Durst zu löschen und die Nieren bei der Ausscheidung von Giftstoffen zu unterstützen, aber es wird dir nicht helfen, einen Kater ganz zu vermeiden. Trotzdem sollte man immer darauf achten, ausreichend zu trinken - am besten schon während des Alkoholkonsums, um den Flüssigkeitsverlust so gering wie möglich zu halten.
Eine
Studie
hat gezeigt, dass intensive körperliche Aktivität (z. B. Laufen, HIIT oder Krafttraining) dazu beitragen kann, die Wahrscheinlichkeit und die Schwere eines Katers zu verringern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass intensive körperliche Aktivität den Stoffwechsel anregt und den Abbau von Alkohol und Acetaldehyd beschleunigen kann. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur und der Durchblutung werden Giftstoffe schneller aus dem Körper transportiert.
Interessanterweise hat diese
Studie
jedoch auch gezeigt, dass moderate körperliche Aktivität (wie Spazierengehen oder leichtes Joggen) keinen vergleichbaren Effekt hat und die Katersymptome sogar verstärken kann. Es scheint, dass nur wirklich anstrengender Sport die gewünschten positiven Effekte hat. Wer also auf die Idee kommt, nach einem Wiesn-Abend einen Spaziergang zu machen, um den Kater zu vertreiben, könnte damit eher auf dem Holzweg sein. Besser ist es, am nächsten Tag ein intensives Workout zu machen - das kann helfen, die Giftstoffe schneller aus dem Körper zu transportieren.