Testosteron natürlich steigern: Wirksame Strategien für Frauen
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter – etwa 10% aller Frauen sind betroffen. PCOS führt oft zu Zyklusstörungen und fehlendem Eisprung, was eine Schwangerschaft erschweren kann. Wenn Du an PCOS leidest und dir ein Kind wünschst, kann das sehr belastend sein. Die gute Nachricht: Trotz PCOS ist eine Schwangerschaft definitiv möglich – viele Betroffene werden mit der richtigen Unterstützung und etwas Geduld doch schwanger. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Hebel wirklich wirken, um die Fruchtbarkeit bei PCOS zu steigern, und bei welchen Methoden es sich eher um „Hokuspokus“ handelt. Alle Tipps basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Medizin und Forschung in Europa und den USA.

Written by
Lee Paulina Pape, MSc

Warum Testosteron auch für Frauen wichtig ist
Testosteron wird oft als „männliches“ Hormon bezeichnet, doch es spielt auch im weiblichen Körper eine entscheidende Rolle. Gesunde Testosteronspiegel sind bei Frauen wichtig für Muskelkraft, Knochendichte, Stimmung und Libido. Ein Mangel an Testosteron kann sich daher in Form von Antriebslosigkeit, nachlassender sexueller Lust, Abgeschlagenheit oder sogar verminderter Knochengesundheit bemerkbar machen. Gleichzeitig sind extreme Überdosierungen oder sehr hohe Werte (z. B. infolge von Erkrankungen) unerwünscht, weil sie zu Symptomen wie Akne, Haarausfall oder Zyklusstörungen führen können. Es gilt also, ein harmonisches Gleichgewicht zu erreichen: genug Testosteron für Wohlbefinden und Vitalität, aber nicht so viel, dass es zu Problemen führt.
Doch wie kann man als Frau den Testosteronspiegel auf natürliche Weise steigern, ohne gleich zu Medikamenten oder Hormonersatz greifen zu müssen? Im Folgenden stellen wir sieben erprobte Strategien vor, die dabei helfen können, niedrige Testosteronwerte auf natürliche Art anzuheben. Diese Ansätze – von Lebensstil-Optimierungen über Ernährung bis hin zu speziellen Nährstoffen – basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und sind darauf ausgerichtet, Ihrem Körper sanft und nachhaltig zu gesunden Hormonwerten zu verhelfen.
1. Schlaf und zirkadianen Rhythmus optimieren: Die Basis für gesunde Hormone
Guter Schlaf ist einer der Grundpfeiler für eine normale Hormonproduktion. Während wir schlafen – vor allem in den Tiefschlafphasen und den frühen Morgenstunden – schüttet der Körper verstärkt Hormone aus. Studien an jungen Männern haben gezeigt, dass bereits eine Woche mit zu wenig Schlaf (unter 5 Stunden/Nacht) die Testosteronspiegel tagsüber um 10–15% senken kann. Obwohl solche konkreten Untersuchungen bei Frauen rar sind, ist bekannt, dass Schlafmangel den weiblichen Hormonhaushalt insgesamt aus dem Takt bringen kann. Schläft man regelmäßig zu wenig, leidet die endokrine Balance – und damit vermutlich auch das Testosteron.
Umgekehrt bedeutet das: Ausreichend und vor allem regelmäßiger Schlaf kann helfen, Testosteronmangel entgegenzuwirken. Das bedeutet konkret:
Versuche, einen konstanten Schlaf-Wach-Rhythmus einzuhalten.
Gehe möglichst zur gleichen Zeit ins Bett und stehe morgens zur gleichen Zeit auf – auch am Wochenende. Im Tagesverlauf helfen kleine Gewohnheiten, die innere Uhr zu stärken: Morgenlicht nach dem Aufstehen (Tageslicht signalisiert dem Gehirn, wach zu bleiben und kurbelt die Cortisolproduktion an) und abends gedämmtes Licht ohne Bildschirme (fördert die Ausschüttung von Melatonin für erholsamen Schlaf).
Ein stabiler zirkadianer Rhythmus sorgt dafür, dass anabole Hormone – zu denen Testosteron gehört – im richtigen Timing freigesetzt werden. So legst Du den Grundstein dafür, dass Dein Körper überhaupt in der Lage ist, optimal Testosteron zu produzieren.
2. Stress reduzieren: Weniger Cortisol, mehr Testosteron
Chronischer Stress ist der Feind eines ausgewogenen Hormonhaushalts. Bei andauernder Belastung schüttet der Körper vermehrt Cortisol aus, ein Stresshormon, das in hoher Konzentration als Gegenspieler von Testosteron agiert. Warum? Evolutionsbiologisch macht es Sinn: In akuten Stresssituationen (Kampf-oder-Flucht) priorisiert der Körper Cortisol und Adrenalin, um Energie zu mobilisieren – auf Kosten der Fortpflanzungshormone wie Testosteron. Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass künstlich zugeführtes Cortisol im Blut die Testosteronproduktion messbar unterdrücken kann. Hohe Cortisolspiegel signalisieren dem Körper: „Jetzt ist nicht die Zeit für Aufbau und Regeneration“ – und genau dafür wäre Testosteron eigentlich zuständig.
Die gute Nachricht: Wenn man den Stresspegel senkt, kann sich dieses Verhältnis wieder zugunsten von Testosteron normalisieren. Praktisch bedeutet das: Entspannung und Erholung sind kein Luxus, sondern Voraussetzung für hormonelles Gleichgewicht. Gönnen Sie sich täglich kleine Auszeiten – ob durch Meditation, Spaziergänge an der frischen Luft, Atemübungen oder ein entspanntes Hobby am Abend. Achte auch auf geistige Erholung und ausreichend Schlaf (siehe Punkt 1), denn Schlafmangel ist selbst ein Stressor für den Körper.
Adaptogene Helfer: Bestimmte pflanzliche Wirkstoffe – sogenannte Adaptogene – können den Körper bei der Stressbewältigung unterstützen. Ein prominentes Beispiel ist Ashwagandha (Withania somnifera), eine Heilpflanze aus der ayurvedischen Medizin. Studien mit Ashwagandha deuten an, dass es erhöhte Cortisolwerte signifikant senken kann und gleichzeitig bei Männern zu einem Anstieg der Testosteronspiegel führte Bei Frauen ist die Studienlage noch begrenzt, doch durch die Cortisolsenkung kann indirekt auch hier der hormonelle Rahmen für normales Testosteron verbessert werden. Ähnliche Effekte werden auch Rhodiola rosea (Rosenwurz) zugeschrieben. Diese Adaptogene reduzieren nachweislich Stresssymptome und könnten so helfen, den Teufelskreis aus Stress und Hormonungleichgewicht zu durchbrechen.
Zusammengefasst: Weniger Dauerstress = weniger Cortisol = bessere Chancen für normales Testosteron. Dein Körper kann in Phasen der Ruhe und Entspannung wieder Ressourcen in die natürliche Hormonproduktion investieren.
3. Krafttraining und Bewegung: Muskelreize kurbeln die Testosteronproduktion an
Bewegung – vor allem in Form von Krafttraining oder hochintensivem Intervalltraining – gehört zu den besten natürlichen Strategien, um den Testosteronspiegel positiv zu beeinflussen. Zwar produzieren Frauen insgesamt viel weniger Testosteron als Männer, doch körperliches Training setzt auch bei Frauen messbar Testosteron frei. Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass direkt nach intensiven Kraftübungen die Testosteronkonzentration im Blut ansteigt. Dieser Anstieg ist akut und hält für einige Stunden an, was jedoch ausreicht, um wichtige Effekte zu erzielen: Testosteron unterstützt nämlich den Muskelaufbau und die Regeneration. Sprich, durch regelmäßiges Training wird ein Kreislauf in Gang gesetzt, bei dem sich Muskeln und Hormone gegenseitig positiv beeinflussen.
Langfristig führt Krafttraining nicht zu unnatürlich hohen Testosteronwerten bei Frauen – ein weit verbreiteter Mythos kann hiermit entkräftet werden. Im Gegenteil: Frauen, die regelmäßig trainieren, bewegen sich hormonell eher im oberen Normalbereich, was gesundheitsförderlich ist. Eine aktuelle Übersichtsarbeit fand beispielsweise heraus, dass weibliche Athletinnen im Schnitt etwa 20% höhere Testosteronwerte haben als nicht aktive Frauen – wohlgemerkt innerhalb des normalen Referenzbereichs. Dieses „etwas Mehr“ an körpereigenem Testosteron spiegelt sich in höherer Muskelmasse, besserer Knochendichte und oft auch gesteigertem Wohlbefinden wider.
Welche Form von Training ist ideal? Hier hat sich gezeigt, dass kurze, intensive Einheiten besonders effektiv sind. Schweres Krafttraining mit Grundübungen (z. B. Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken) oder hochintensive Intervalle (HIIT) stimulieren die Testosteronausschüttung stärker als reines Ausdauertraining. Das heißt nicht, dass man nun zum Bodybuilder werden muss – bereits 2–3 Einheiten Krafttraining pro Woche können einen Unterschied machen. Wichtig ist, dass Du Übungen machst, die mehrere große Muskelgruppen fordern, und Dich dabei auch aus der Komfortzone bringst (natürlich mit sauberer Technik, um Verletzungen zu vermeiden).
Aktiv bleiben im Alltag: Zusätzlich zum gezielten Training hilft auch ein aktiver Alltag. Viel Sitzen und Inaktivität können auf Dauer die Hormonproduktion drosseln. Versuche also, regelmäßige Bewegung in den Tag einzubauen – sei es ein zügiger Spaziergang in der Mittagspause, Treppensteigen statt Aufzug oder eine kleine Yoga-Session am Morgen. Alles, was die Durchblutung ankurbelt und die Muskeln beansprucht, kann indirekt helfen, den anabolen (aufbauenden) Hormonstoffwechsel auf Trab zu halten.
4. Ernährung: Die richtigen Nährstoffe als Bausteine für Testosteron
„Du bist, was du isst“ gilt auch im Kontext des Hormonsystems. Um genügend Testosteron zu produzieren, benötigt der Körper die passenden Bausteine aus der Nahrung. Hier sind insbesondere gesunde Fette, hochwertiges Eiweiß und bestimmte Mikronährstoffe von Bedeutung:
Gesunde Fette: Cholesterin ist der biochemische Ausgangsstoff für die Synthese von Testosteron (und anderer Steroidhormone). Keine Sorge – Ihr Körper stellt Cholesterin zum Großteil selbst her. Dennoch haben Studien gezeigt, dass extrem fettarme Diäten mitunter zu niedrigeren Testosteronwerten führen. Eine Ernährung, bei der etwa 30–40% der Kalorien aus gesunden Fetten stammen, kann die Hormonproduktion unterstützen. Bevorzugen Sie dabei ungesättigte Fette aus pflanzlichen Quellen (z. B. Olivenöl, Nüsse, Avocado) und Omega-3-Fettsäuren (fette Fische wie Lachs, Leinsamen, Chiasamen). Auch gesättigte Fette in Maßen – zum Beispiel aus Eiern, Kokosöl oder qualitativ hochwertigem Fleisch – sind für die Hormonbildung nicht per se schlecht, solange das Gesamtpaket der Ernährung stimmt.
Ausreichend Protein: Die Herstellung von Hormonen und die Regeneration von Gewebe (z. B. Muskeln) erfordern Aminosäuren aus Eiweiß. Achten Sie daher auf eine proteinreiche Kost. Frauen mit aktivem Lebensstil oder Krafttraining sollten etwa 1,2–1,6 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht anstreben. Gute Quellen sind Hülsenfrüchte, mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte oder auch pflanzliche Proteinquellen wie Tofu. Protein hält zudem lange satt und stabilisiert den Blutzucker, was indirekt hilft, Heißhunger und damit verbundene Insulinschwankungen zu vermeiden.
Schlüssel-Mikronährstoffe: Einige Vitamine und Mineralstoffe sind direkt an der Testosteronbildung beteiligt oder beeinflussen sie zumindest. Zink ist einer der bekanntesten „Testosteron-Booster“ – ein Zinkmangel kann die Testosteronproduktion hemmen. Lebensmittel mit viel Zink sind z. B. Austern (daher ihr Ruf als Aphrodisiakum!), Kürbiskerne, Haferflocken und Fleisch. Vitamin D fungiert im Körper eher wie ein Hormon als ein Vitamin und ist für viele Prozesse – darunter die Hormonregulation – wichtig. Es gibt Hinweise, dass ein Vitamin-D-Mangel mit niedrigem Testosteron einhergeht. Da in unseren Breiten viele Menschen v. a. im Winter zu wenig Vitamin D bilden, kann eine Supplementierung nach Rücksprache mit dem Arzt sinnvoll sein. Weiterhin relevant sind Magnesium (hilft u. a. beim Erhalt normaler Testosteronspiegel und entspannt Muskulatur sowie Nerven), Vitamin B6 (beteiligt an der Steroidhormonsynthese) und Selen sowie Vitamin C (für eine gesunde Spermatogenese bei Männern, indirekt auch wichtig für die Hormonbildung bei Frauen). Eine ausgewogene Vollwertkost mit viel Gemüse, Obst, Vollkorn und proteinreichen Komponenten liefert bereits viele dieser Nährstoffe. Gegebenenfalls kann ein hochwertiges Mikronährstoffpräparat speziell für Frauen sinnvoll sein – etwa eines, das Vitamin D, Zink, Magnesium und B-Vitamine kombiniert.
Phytonährstoffe: Interessanterweise diskutiert die Wissenschaft auch gewisse sekundäre Pflanzenstoffe als indirekte Hormon-Booster. Zum Beispiel haben Polyphenole aus Obst und Gemüse antioxidative Effekte, die die Zellgesundheit der hormonproduzierenden Drüsen unterstützen. Indol-3-Carbinol, ein Stoff aus Kreuzblütler-Gemüsen wie Brokkoli, kann den Östrogenstoffwechsel beeinflussen und dadurch möglicherweise das Verhältnis von Östrogen zu Testosteron positiv beeinflussen (zugunsten von mehr freiem Testosteron). D-Asparaginsäure, eine Aminosäure (in Fleisch, Eiern und auch Spargel enthalten), wurde in kleinen Studien mit erhöhten Testosteronwerten in Verbindung gebracht – allerdings vorwiegend bei Männern. Diese Effekte sind subtil, aber sie zeigen: Eine bunte, vielfältige Ernährung versorgt den Körper mit unzähligen bioaktiven Substanzen, die zusammen ein Umfeld schaffen, in dem Hormone optimal produziert und reguliert werden können.
Ein weiterer Aspekt der Ernährung betrifft den Blutzuckerspiegel und das Hormon Insulin. Sehr zuckerreiche oder „weiße“ kohlenhydratlastige Kost kann zu hohen Insulinspitzen führen. Insulin ist zwar kein Gegner von Testosteron per se – im Gegenteil, es wirkt anabol – doch chronisch erhöhte Insulinspiegel (z. B. bei Insulinresistenz) gehen oft mit Ungleichgewichten anderer Hormone einher. Bei Frauen mit PCOS etwa trägt Insulinresistenz zu erhöhtem Testosteron bei; bei Frauen ohne PCOS könnte ein ständig schwankender Blutzucker eher zu Energieeinbrüchen und allgemeinem Hormonchaos führen. Die Lösung ist eine blutzuckerfreundliche Ernährung. Das heißt Vollkorn statt Weißmehl, ausreichend Ballaststoffe, moderater Umgang mit Süßem und Softdrinks, Kombination von Kohlenhydraten immer mit Protein/Fett (dadurch steigt der Blutzucker langsamer). So vermeidet man extreme Insulinausschüttungen und hilft dem Körper, in einem stabilen metabolischen Zustand zu bleiben – ein guter Nährboden für ausgeglichene Geschlechtshormone.

5. Natürliche Booster: Pflanzenstoffe und Supplemente mit Studienlage
Die Natur hält einige spannende Substanzen bereit, die in Studien mit einem Anstieg des Testosterons oder einer Verbesserung „androgener“ Symptome in Verbindung gebracht wurden. Im Gegensatz zu künstlichem Testosteron (etwa in Gel- oder Spritzenform) zielen diese Mittel darauf ab, die körpereigene Produktion oder Verfügbarkeit von Testosteron zu erhöhen. Hier ein Überblick über vielversprechende Kandidaten:
Maca (Lepidium meyenii): Die Maca-Wurzel aus den Anden ist bekannt als traditionelles Stärkungsmittel. Sie enthält keine Hormone, scheint aber die sexuelle Gesundheit positiv zu beeinflussen. Bei Frauen in den Wechseljahren wurde Maca mit einer Verbesserung von Libido und Stimmung in Verbindung gebracht. Ob es direkt Testosteron erhöht, ist nicht eindeutig belegt – zumindest steigen aber Wohlbefinden und sexuelles Verlangen, was auf eine harmonisierende Wirkung hindeuten kann.
Tribulus terrestris: Diese Pflanze (Erd-Burzeldorn) wird in einigen Kulturen als Aphrodisiakum eingesetzt. Moderne Untersuchungen zeigen gemischte Ergebnisse. Interessant ist eine placebokontrollierte Studie an premenopausalen Frauen mit niedriger Libido, in der 3 Monate Tribulus-Supplementation die Testosteronwerte signifikant steigern und die sexuelle Zufriedenheit verbessern konnte. In anderen Studien bei Männern zeigte Tribulus allein allerdings kaum Effekt auf Testosteron, weshalb die Wirkung kontrovers diskutiert wird. Für Frauen mit Libido-Problemen könnte es einen Versuch wert sein.
Bockshornklee-Extrakt (Fenugreek): Fenugreek kennen viele aus der Küche (Bockshornkleesamen sind ein Gewürz), doch als hochdosierter Extrakt hat er bemerkenswerte Effekte. In einer klinischen Studie mit 80 Frauen, die über Libidoprobleme klagten, führte eine 8-wöchige Einnahme eines speziellen Fenugreek-Extrakts zu einem deutlichen Anstieg des freien Testosterons sowie des Östradiols im Blut. Gleichzeitig berichteten die Frauen über gesteigerte sexuelle Erregung und Lust im Vergleich zur Placebogruppe. Bockshornklee scheint über seine Inhaltsstoffe (z. B. Saponine wie Diosgenin) an Rezeptoren zu binden und so hormonelle Prozesse zu modulieren.
Tongkat Ali (Eurycoma longifolia): Auch bekannt als „Longjack“ oder malaysischer Ginseng, hat sich dieser Wurzelextrakt als adaptogenes Tonikum einen Namen gemacht. Eine Studie mit Männern und Frauen mittleren Alters, die unter chronischem Stress standen, fand heraus, dass 200 mg Tongkat Ali täglich über 4 Wochen das freie Testosteron um durchschnittlich 37% steigern konnte – und zwar bei beiden Geschlechtern. Gleichzeitig sanken die Cortisolwerte um 16%, was das Verhältnis von Testosteron zu Cortisol deutlich verbesserte. Tongkat Ali scheint vor allem bei Personen mit unterdurchschnittlichen Testosteronwerten (etwa durch Stress, Diäten oder Alter) normalisierend zu wirken, weniger jedoch bei bereits Gesunden im Optimalbereich. Für Frauen in Phasen hoher Belastung oder in der Menopause (wenn die körpereigene Testosteronproduktion der Eierstöcke versiegt) könnte Tongkat Ali einen Versuch wert sein, um Vitalität und Lustgefühle zu unterstützen.
DHEA (Dehydroepiandrosteron): DHEA ist ein Hormon, das der Körper selbst herstellt (in den Nebennieren) und das als Vorstufe für Testosteron und Östrogene dient. Als Nahrungsergänzung ist DHEA in einigen Ländern frei verkäuflich, in Deutschland jedoch verschreibungspflichtig. Studien an postmenopausalen Frauen haben gezeigt, dass eine niedrig dosierte DHEA-Supplementierung die Testosteron- und Östrogenspiegel moderat erhöhen und die sexuelle Lust verbessern kann. Dennoch ist DHEA immer mit Vorsicht zu genießen. Es handelt sich um ein Hormonpräparat, das nur unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden sollte, sofern ein echter Mangel vorliegt.
Wichtig: Nicht jedes „T-Booster“-Präparat auf dem Markt hält, was es verspricht. Gerade als Frau ist Vorsicht geboten, da viele frei verkäufliche Booster auf Studien an Männern beruhen und teilweise hochdosierte Mischung aus diversen Kräutern sind. Starten also lieber mit einem einzelnen Supplement und beobachte die Wirkung. Und natürlich: Sprich im Zweifel mit einem Arzt (das geht übrigens digital mit einem der Ärzte von Hormonic Care). Natürliche Substanzen können unterstützen, ersetzen aber keine medizinische Behandlung, falls ein ernster Mangel oder eine Erkrankung vorliegt.
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6. Umweltgifte meiden: Endokrine Disruptoren ausbremsen
Wir leben in einer Welt voller künstlicher Chemikalien, von denen manche ungewollt in unseren Hormonhaushalt eingreifen. Diese Stoffe nennt man Xenohormone oder endokrine Disruptoren. Einige wirken östrogenartig(Xenoöstrogene), andere können die Testosteronwirkung blockieren oder dessen Produktion hemmen. Gerade Weichmacher (Phthalate) und Bisphenol A (BPA) – häufig in Kunststoffen, Verpackungen, Dosenbeschichtungen und Kosmetika zu finden – stehen im Verdacht, die Testosteronspiegel bei Männern und Frauen zu senken Eine große Untersuchung in den USA (NHANES 2011–2012) fand z. B., dass Menschen mit höherer Phthalat-Belastung im Urin tendenziell niedrigere Testosteronwerte im Blut aufwiesen – und zwar altersunabhängig, also auch bei Frauen und sogar Kindern. Der Mechanismus dahinter ist noch nicht vollständig geklärt, aber Tierversuche zeigen, dass solche Chemikalien die Enzyme in den Keimdrüsen stören und die Hormonsynthese drosseln können. Was bedeutet das für den Alltag? So gut es geht, sollten man übermäßigen Kontakt mit hormonaktiven Chemikalien vermeiden:
Verwende Glas- oder Edelstahlbehälter statt Plastik, besonders für heiße Lebensmittel oder fetthaltige Speisen (denn Hitze und Fett lösen Weichmacher aus Plastik).
Reduziere den Konsum von Konserven und beschichteten Lebensmittelbehältern, da diese BPA enthalten können. Wähle stattdessen Frischware oder Glasverpackungen.
Greife zu naturkosmetischen Produkten ohne Parabene, Phthalate oder synthetische Duftstoffe. Unsere Haut nimmt vieles direkt auf – das gilt leider auch für bedenkliche Substanzen in Lotion, Shampoo & Co.
Lüfte neu angeschaffte Dinge (Möbel, Teppiche, Auto-Innenraum) gut aus, da hier oft Flammschutzmittel und Lösungsmittel ausgasen.
Meide Pestizidrückstände, indem Du Obst und Gemüse gründlich wäschst und wenn möglich in Bio-Qualität kaufst. Einige Pestizide wirken im Körper ebenfalls als endokrine Disruptoren.
Natürlich lässt sich der Kontakt nie 100% vermeiden, aber schon kleine Änderungen summieren sich. So reduzierst Du die „chemische Last“ für Ihren Körper. Das entlastet die Leber und die Entgiftungsorgane, was wiederum positive Effekte auf die Hormonbalance haben kann. Kurz gesagt: Je weniger störende Fremdstoffe im System, desto ungestörter kann Dein Körper seine eigenen Hormone – einschließlich Testosteron – produzieren und regulieren.
Hormonic Sprechstunden und Supplements als Deine tägliche Begleitung
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FAQs
Typische Anzeichen können ein Mangel an sexueller Lust (Libidoverlust), chronische Müdigkeit, Muskelabbau oder Schwäche, depressive Verstimmungen und Konzentrationsprobleme sein. Auch brüchige Knochen (Osteoporose) und hartnäckige Fettzunahme können indirekt mit niedrigem Testosteron zusammenhängen. Diese Symptome sind allerdings unspezifisch und können viele Ursachen haben. Eine genaue Diagnose liefert ein Bluttest beim Arzt, der den Testosteronspiegel (frei und gesamt) sowie andere Hormone misst.
Die wichtigsten natürlichen Hebel sind: ausreichend Schlaf und Stressabbau, regelmäßiges Krafttraining oder intensive körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit genug gesunden Fetten und Proteinen sowie die Versorgung mit essentiellen Nährstoffen (besonders Vitamin D, Zink, Magnesium). Zusätzlich können bestimmte pflanzliche Mittel wie Bockshornklee-Extrakt, Maca oder Tongkat Ali unterstützend wirken. Wichtig ist, diese Ansätze kombiniert und langfristig umzusetzen – es geht um einen insgesamt gesunden Lebenswandel, der Ihrem Hormonsystem guttut.
Es gibt keine „Wunder-Lebensmittel“, aber einige tragen durch ihre Nährstoffe zu einer optimalen Testosteronproduktion bei. Zum Beispiel: Austern und Kürbiskerne (reich an Zink), fetter Fisch wie Lachs oder Makrele (enthält Vitamin D und Omega-3-Fette), Eier (liefern gesunde Fette und Cholesterin als Hormonbaustein), Nüsse und Mandeln (gesunde Fette, Magnesium), Avocado und Olivenöl (einfach ungesättigte Fettsäuren für die Hormonbildung). Grünes Blattgemüse wie Spinat liefert Magnesium und B-Vitamine, die ebenfalls wichtig sind. Und nicht zu vergessen proteinreiche Lebensmittel wie Hühnchen, Hülsenfrüchte oder Quark – sie stellen Aminosäuren bereit, die für Muskelerhalt und damit indirekt für anabole Prozesse nötig sind. Ein bunter Mix aus solchen Lebensmitteln schafft ein gutes Fundament für Ihren Hormonhaushalt.
Ja, allerdings in einem natürlichen und gesunden Ausmaß. Direkt nach intensiven Kraftübungen steigt der Testosteronspiegel im Blut kurzfristig an, was den Muskelaufbau und die Regeneration fördert. Langfristig führt regelmäßiges Training dazu, dass Frauen eher am oberen Ende des normalen Testosteronbereichs liegen – was vorteilhaft für Gesundheit und Fitness ist. Keine Sorge: Frauen haben von Natur aus wesentlich weniger Testosteron als Männer, daher werden Sie durch Krafttraining nicht „vermännlichen“. Stattdessen dürfen Sie sich auf straffere Muskeln, mehr Kraft und ein besseres Körpergefühl freuen. Wichtig ist, mit angemessener Intensität zu trainieren und dem Körper ausreichend Erholung zu gönnen – dann unterstützt Sport die hormonelle Balance optimal.
Zunächst sollte ein Mangel an grundlegenden Nährstoffen ausgeschlossen werden – falls z. B. ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, steht die Ergänzung von Vitamin D an erster Stelle, da dies indirekt die Hormonproduktion fördert. Zink und Magnesium gehören ebenfalls zu den Basis-Empfehlungen, sofern in der Ernährung nicht ausreichend vorhanden. An pflanzlichen Supplements haben sich Fenugreek-Extrakt (Bockshornklee) und Tongkat Ali in Studien bewährt, um freie Testosteronwerte und Libido zu verbessern. Maca ist ein weiteres beliebtes pflanzliches Pulver, das eher unspezifisch Energie und Lust steigern kann. Ashwagandha wäre sinnvoll, wenn Stress als Hauptfaktor vermutet wird – es senkt Cortisol und könnte damit indirekt Testosteron erhöhen. Wichtig: Beginne nicht alles auf einmal zu nehmen. Teste ein Supplement, gib dem ganzen Zeit (Supplements wirken nicht von heute auf morgen), und beobachte, wie Du Dich damit fühlst. Hinweis: Natürliche Supplements können unterstützen, ersetzen aber keine medizinische Beratung im Bedarfsfall.



