Gewichtszunahme durch die Pille? Was wirklich dahinter steckt und wie Du die Kilos wieder los wirst

Gewichtszunahme durch die Pille? Damit bist Du nicht allein. Viele Frauen kämpfen mit Extra-Kilos unter hormonellen Verhütungsmitteln. Hier fährst Du, was wirklich dahinter steckt, was die Wissenschaft sagt und wie Du mit 6 bewährten Tipps wieder ins hormonelle Gleichgewicht und zu deinem Wohlfühlgewicht findest.

Written by

Lee Paulina Pape, MSc

Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Pille und Gewichtsveränderungen

Du hast das Gefühl zugenommen zu haben seit Du die Antibabypille nimmst? Fragst Du Dich verzeweifelt, ob die Pille der Grund sein kann? Diese Fragen beschäftigten nicht nur Dich. Tatsächlich berichten Umfragen, dass etwa jede dritte bis fast jede zweite Frau unter der Pille eine Gewichtszunahme bemerkt. Kein Wunder also, dass Gewichtszunahme durch die Pille zu einem der meistdiskutierten Themen in Frauenforen gehört – und sogar ein häufiger Grund ist, warum viele die Pille absetzen. Denn Gewichtszunahme kann eine emotional belastende Erfahrung sein und das Selbstbewusstsein verringern.

Aber bevor Du dich selbst für die Zunahme verantwortlich machst oder überstürzt Deine Verhütung abbrichst, lass uns gemeinsam einen Blick auf die wichtigen Fakten werfen: Nimmt man wirklich von der Pille zu? Was sagt die Wissenschaft dazu, und welche Mechanismen im Körper könnten dahinterstecken? Vor allem aber: Wie kann man wieder das gewünschte Gewicht erreichen, falls Deine hormonell bedingte Gewichtszunahme real ist? In diesem Artikel erfährst Du fundiert und dennoch verständlich, was wirklich dahinter steckt – und erhältst 6 praktische Tipps, wie Du Deinen Körper unterstützen kannst. Denn Du bist nicht allein mit diesem Problem, und es gibt Hoffnung: Mit dem richtigen Wissen und etwas Geduld kannst Du Dich wieder wohl in Deinem Körper fühlen.

Nimmt man von der wirklich Pille zu? Das sagt die Wissenschaft

Gleich vorweg die wichtigste Frage: Macht die Pille wirklich dick? Die Antwort aus wissenschaftlicher Sicht lautet: Pauschal nein.

Große Studien und Übersichtsarbeiten konnten keinen überzeugenden Beleg dafür finden, dass die Antibabypille eine erhebliche Gewichtszunahme verursacht. Beispielsweise wurden in einer großen wissenschaftlichen Analyse mehrere Placebo-kontrollierte Studien ausgewertet. Das Ergebnis: Kein signifikanter Unterschied im Gewicht zwischen Frauen mit Pille und Frauen ohne Hormone. Und auch wenn man verschiedene Pillenpräparate und deren Zusammenhang mit Gewichtszunahme verglichen hat, zeigten sich meistens keine großen Abweichungen auf der Waage. Mit anderen Worten: Die Pille allein scheint nicht ein Katalysator für Gewichtszunahme zu sein.

Ganz so leicht es ist aber doch nicht. Zwar gibt es laut der Statistik keine allgemeine Zunahme durch die Pille, jedoch können individuelle Unterschiede eine Rolle spielen. Gewichtsschwankungen von 1–2 kg sind ohnehin normal und können viele Ursachen haben – von natürlichen Hormonschwankungen über Ernährungsweise, Aktivitätlevel bis hin zum Alter. Und bisherige Daten legen nahe, dass Gewichtszunahmen unter Pille häufig im Rahmen solcher normalen Schwankungen bleiben. Studien fanden zum Beispiel heraus, dass Frauen, die mit der Pilleneinnahme beginnen, im Durchschnitt weniger als 2 kg in den ersten 6–12 Monaten zunehmen. Eine aktuelle Übersichtsarbeit stellte fest, dass Gewichtsunterschiede zwischen Frauen mit hormoneller Verhütung und Frauen ohne hormonelle Verhütung allenfalls minimal sind (oft ca. 0,3–2 kg) und statistisch nicht ins Gewicht fallen. Aber Achtung: In Studien zu Gewichtsveränderungen unter der Pille brechen Teilnehmerinnen, die stark zunehmen, möglicherweise die Pille ab und scheiden aus der Untersuchung aus, was wiederum die Ergebnisse verfälschen könnte.

Fakt am Rande: Gewichtszunahme wird in Packungsbeilagen der Pille zwar als gelegentliche Nebenwirkung geführt, aber genauso wird auch Gewichtsabnahme genannt. Tatsächlich berichten manche Frauen sogar, dass sie mit Pille etwas abgenommen haben. Auch das kommt vor, ist aber ebenfalls individuell.

Jetzt gibt es jedoch Unterschiede je nach hormoneller Verhütungsmethode: Die Dreimonatsspritze (Depot-Medroxyprogesteron) zum Beispiel ist dafür bekannt, dass manche Frauen darunter merklich an Gewicht zulegen. Hier zeigt sich laut Studien tatsächlich, dass Frauen nach 1-2 Jahren im Schnitt ein paar Kilogramm wiegen. Doch diese Ergebnisse lassen sich nicht eins-zu-eins auf die tägliche Pille übertragen, denn die Hormondosis und -art unterscheiden sich deutlich. Bei der üblichen Antibabypille (tägliche Kombinationspille) konnte bisher eben kein klarer kausaler Zusammenhang mit größeren Gewichtszunahmen hergestellt werden.

Warum kommt es zur Gewichtszunahme? Die 3 Hauptmechanismen im Überblick

Wenn die Pille laut Studien keinen dramatischen Fettaufbau bewirkt, warum bemerken dann so viele Frauen eine Gewichtszunahme seit Einnahme der Pille? Die Antwort liegt vermutlich in drei indirekten Mechanismen, durch die die künstlichen Hormone unter der Pille Deinen Körper beeinflussen können:

  • Wassereinlagerungen durch Östrogen

  • Appetitveränderung und Insulinwirkung

  • Veränderung der Körperzusammensetzung

1. Wassereinlagerungen durch Östrogen

Viele Frauen machen die Erfahrung, dass sie kurz nach Pillenstart plötzlich 1–2 Kilo mehr wiegen. Oft liegt das jedoch nicht an einer Fettzunahme, sondern an vermehrten Wassereinlagerungen. Östrogen, das in den meisten Kombinationspillen enthalten ist, kann im Körper vermehrt Wassereinlagerungen fördern. Der Mechanismus dahinter:

  • Östrogene beeinflussen das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System der Nieren. Vereinfacht gesagt signalisiert ein höherer Östrogenspiegel dem Körper, mehr Salz und Flüssigkeit zu behalten, anstatt es auszuscheiden.

  • Die Folge: Gewebe lagert vermehrt Wasser ein, man fühlt sich aufgedunsen, Jeans und BHs spannen vielleicht etwas mehr. Das zusätzliche Wasser kann durchaus ein bis zwei Kilogramm auf der Waage ausmachen, insbesondere in den ersten Einnahmemonaten.

Die gute Nachricht: Wassereinlagerungen durch die Pille sind meistvorübergehend. Oft pendelt sich der Wasserhaushalt nach einigen Zyklen wieder ein, wenn sich der Körper an die Hormone gewöhnt hat. Viele Frauen bemerken, dass das anfängliche “Puffy”-Gefühl nach drei bis vier Monaten nachlässt und parallel dazu verschwinden die Extra-Kilos oft von selbst wieder. Östrogenbedingte Wassereinlagerungen erklären also einen Großteil der erlebten Gewichtszunahmen unter der Pille. Glücklicherweise sind sie reversibel und nicht mit echter Fettzunahme gleichzusetzen.

Tipp: Manche Pillen wurden entwickelt, um genau diesem Effekt entgegenzuwirken. Präparate mit dem Gestagen Drospirenon besitzen eine leicht entwässernde Wirkung, ähnlich wie ein mildes Diuretikum. Sie werden tatsächlich damit beworben, weniger Wassereinlagerung und Gewichtsschwankungen zu verursachen. Jede Frau reagiert anders, aber falls Du stark zu Wasseransammlungen neigst, sprich Deinen Arzt auf eine Drospirenon-haltige Pille an. Umgekehrt kann ein Wechsel auf hormonfreie Verhütungsmittel helfen, Wassergewicht zu reduzieren.

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2. Appetitveränderung & Insulinwirkung

Viele Frauen berichten unter der Pille von mehr Appetit oder Heißhunger auf Süßes. Das ist kein Zufall: Die Pille kann bestimmte Sättigungshormone im Darm dämpfen:

  • Zum Beispiel hat man herausgefunden, dass die Ausschüttung von Cholezystokinin (CCK)– einem Hormon, das für das Sättigungsgefühl zuständig ist – unter Pilleneinnahme gehemmt wird

  • Die Konsequenz: Du fühlst Dich weniger satt und der Appetit steigt. Mehr Appetit führt leicht dazu, dass man mehr Kalorien konsumiert und zunimmt.

Aber nicht nur wie viel Du isst, sondern auch was Du isst, könnte durch die Pille beeinflusst werden:

  • In einer Studie wurde beobachtet, dass Frauen unter der Pille im Schnitt mehr Fett und etwas weniger Kohlenhydrate zu sich nehmen als ohne Pille. Die Gesamtkalorien blieben zwar gleich, aber die veränderte Nährstoffzusammensetzung könnte den Stoffwechsel beeinflussen.

  • Fett in der Ernährung liefert mehr Kalorien pro Gramm als Kohlenhydrate und beeinflusst Sättigungshormone anders. Zwar sind diese Effekte individuell unterschiedlich, doch sie liefern einen Hinweis, wie hormonelle Verhütung indirekt den Energiehaushalt und Stoffwechsel verändern kann.

Schließlich spielt auch Insulin eine Rolle. Gestagene (der zweite Bestandteil in Kombipillen und alleiniger Wirkstoff in Minipillen) können tendenziell die Insulinempfindlichkeit reduzieren. Insulin ist das “Speicherhormon”, das überschüssigen Zucker aus dem Blut in Fettdepots einschleust. Wenn die Insulinwirkung verändert ist, lagert der Körper Kalorien möglicherweise leichter als Fett ein – vor allem wenn man mehr nascht oder hungriger ist als sonst.

Kurz gesagt: Hormonelle Veränderungen durch die Pille können Deinen Stoffwechsel dahin beeinflussen, dass Du unbewusst mehr isst und Dein Körper die Energie präferiert als Reserve wegsteckt. Das Ergebnis: Die Waage zeigt mehr an, obwohl Du gefühlt “nichts anders machst”.

3. Veränderung der Körperzusammensetzung durch die Pille

Neben Wasser und Fett gibt es noch eine dritte Komponente: Deine Körperzusammensetzung kann sich unter Hormoneinfluss verschieben. Selbst wenn das Körpergewicht insgesamt kaum steigt, berichten einige Frauen, dass sich ihr Körper weniger straff anfühlt. Woran liegt das?

  • Zum einen senkt die Pille den Spiegel an freiem Testosteron in Deinem Körper – ein Hormon, das auch Frauen in kleinen Mengen produzieren und das wichtig ist für den Muskelaufbau.

  • Durch das Östrogen in der Pille steigt das Eiweiß SHBG im Blut, was Testosteron bindet und "unwirksam" macht.

  • Weniger verfügbares Testosteron bedeutet potenziell: Dein Körper baut Muskelmasse langsamer auf und schneller ab. Muskeln verbrennen Kalorien und geben dem Körper straffe Konturen. Ein leichter Verlust an Muskelmasse kann also langfristig den Grundumsatz senken und den Anteil an Körperfett erhöhen, ohne dass sich das Gewicht stark verändert.

Tatsächlich haben einige Studien solche Effekte bestätigt. Bei Anwenderinnen der Pille war tendenziell ein höherer Körperfettanteil und weniger Muskelmasse vorhanden als bei Frauen ohne.

Zusätzlich könnte die geringere Muskelmasse erklären, warum manche Frauen meinen, ihr Körper fühle sich "weicher" an. Muskeln geben ein straffes Gefühl, Fett ein weicheres. Eine Pille der neueren Generation mit anti-androgenem Gestagen (wie Drospirenon oder Dienogest) könnte diesen Effekt potentiell verstärken, da diese Wirkstoffe die männlichen Hormone weiter reduzieren. Allerdings reden wir hier über feine Nuancen. Nicht jede Frau verliert merklich Muskeln durch die Pille, vor allem nicht, wenn Du aktiv bleibst und Deinem Körper Reize zum Muskelaufbau gibst (siehe dazu unsere Tipps weiter unten).

Was passiert mit dem Gewicht nach dem Absetzen der Pille?

Angenommen, Du hast unter der Pille tatsächlich ein paar Kilo zugenommen oder Dich insgesamt “aufgequollen” gefühlt. Gibt es dann Hoffnung, dass nach dem Absetzen alles wieder gut wird? Ob Du nach dem Absetzen der Pille wirklich abnimmst, hängt davon ab, wie Dein Körper auf die hormonelle Umstellung reagiert. Denn die Pille wirkt nicht nur auf den Zyklus, sondern beeinflusst auch Stoffwechsel, Appetit, Schilddrüse und sogar das Bindegewebe.

Was sich nach dem Absetzen positiv verändern kann:

  • Wasserhaushalt normalisiert sich: Die durch Östrogen begünstigten Wassereinlagerungen gehen bei vielen Frauen innerhalb von 2–6 Wochen zurück.

  • Appetit reguliert sich: Künstliche Hormone beeinflussen Ghrelin und Leptin. Nach dem Absetzen sinkt häufig der übermäßige Hunger – besonders auf Zucker und Kohlenhydrate.

  • Mehr Energie: Viele Frauen berichten nach dem Absetzen der Pille von einem „klareren Kopf“, weniger Müdigkeit und gesteigerter Motivation – was oft zu mehr Bewegung führt.

  • Stoffwechsel kann anziehen: Östrogene erhöhen das TBG (Thyroxin-bindendes Globulin), wodurch die Schilddrüsenfunktion leicht unterdrückt sein kann. Nach dem Absetzen kann sich der freie T3/T4-Wert erholen, was den Kalorienverbrauch unterstützt.

Doch nicht jede Frau nimmt automatisch ab. In vielen Fällen braucht der Körper Zeit – und manchmal zeigt sich die Umstellung auf der Waage erst nach Monaten.

Warum Du auch zunehmen kannst – trotz Pille-Absetzen:

  • Hormonelles Chaos in der Übergangszeit: Dein körpereigenes Hormonsystem muss erst wieder in Gang kommen. Das kann 3 Monate bis hin zu über einem Jahr dauern.

  • Vorübergehende Östrogendominanz: Anfangs produziert der Körper oft zu viel Östrogen, während Progesteron hinterherhinkt. Diese Dysbalance führt gerne mal zu Wassereinlagerungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme.

  • Rückkehr alter Probleme: Wenn Du z. B. unbewusst PCOS oder eine Insulinresistenz hast, kann die Pille Symptome unterdrückt haben. Nach dem Absetzen kehren sie oft zurück.

  • Unentdeckte Schilddrüsenunterfunktion: Manche Pillen können eine latente Schilddrüsenproblematik verschleiern. Nach dem Absetzen kommt sie zum Vorschein – mit typischen Symptomen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit und Haarausfall.

Unterm Strich lässt sich sagen: Dein Gewicht nach Absetzen der Pille kann sich verändern, ob nach unten oder nach oben. In den meisten Fällen verschwinden Wassereinlagerungen relativ zügig, sodass Du Dich schlanker fühlst. Echte Fettmasse, die sich vielleicht angesammelt hat, verschwindet jedoch nicht über Nacht; hier helfen nur die klassischen Ansätze Ernährung und Bewegung (die schauen wir uns gleich an). Und hab bitte Geduld mit Deinem Körper: Gib ihm ein paar Monate Zeit, um sich hormonell neu einzupendeln. Sollte Dein Gewicht nach einem halben Jahr immer noch stark aus dem Ruder sein, ziehe fachlichen Rat hinzu. Unser ärztliches Team bei Hormonic Care steht Dir dabei gerne zur Seite.

Was du konkret tun kannst: 6 effektive Ansätze zur Gewichtsabnahme

Jetzt weißt Du, wie die Pille Dein Gewicht beeinflussen kann. Doch was noch wichtiger ist: Was kannst Du aktiv dagegen tun? Hier sind sechs wissenschaftlich untermauerte Ansätze, wie Du hormonell bedingter Gewichtszunahme entgegenwirken und Deinen Körper wieder in Balance bringen kannst. Diese Tipps helfen Dir nicht nur, eventuelle “Pillen-Kilos” loszuwerden, sondern fördern generell Dein Wohlbefinden unter sowie nach hormoneller Verhütung.

  1. Ernährung optimieren und Nährstoffe gezielt einsetzen

Die Basis jedes Gewichtsmanagements – ob mit oder ohne Pille – ist eine ausgewogene Ernährung.

  • Achte auf eine protein- und ballaststoffreiche Ernährung mit viel buntem Gemüse, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten

  • Vermeide Zucker und weiße Mehle, um den Insulinspiegel stabil zu halten

  • Trinke ausreichend Wasser un Wassereinlagerungen zu reduzieren

  • Supplementiere sinnvolle Nährstoffe, wie B-Vitamine, Magnesium, Selen Jod, Omega-3 zur Unterstützung von Hormon-, Fett- und Schilddrüsenstoffwechsel

  • Tipp: Ersetzte Einzelpräparate mit einer durchdachten Lösung wie der Hormonic Base. Sie enthält 16 synergistischen, essentielle Wirkstoffen, wie Magnesium, Selen, Curcumin, Coenzym Q10 und L-Glycin, für hormonelle Balance.

2. Regelmäßige Bewegung einbauen

Bewegung ist ein wahres Wundermittel – gerade wenn es darum geht, Deinen Stoffwechsel in Schwung zu halten und die Körperzusammensetzung positiv zu beeinflussen.

  • Krafttraining 2–3x/Woche zur Steigerung des Grundumsatzes & Muskelaufbau

  • Wöchentliches Ausdauertraining integrieren und fokussiere Dich dabei auf eine moderate Intensität und längere Zeiteinheiten, um Deinen Körper in Phasen der Umstellung nicht zu überfordern (z. B. Walken, leichtes Joggen, Radfahren)

  • Bewegung hilft außerdem gegen Stress & verbessert Deine Insulinsensitivität

3. Stress reduzieren und ausreichend schlafen

Vielleicht fragst Du Dich, was Stress und Schlaf mit Deinem Gewicht unter der Pille zu tun haben. Eine Menge! Chronischer Stress und Schlafmangel können Deinen Hormonhaushalt durcheinanderbringen.

  • Hohe Cortisolspiegel durch viel Stress begünstigen Heißhunger und fördern die Gewichtszunahme, besonders am Bauch & Hüfte

  • Integriere täglich kurze Entspannungseinheiten: Atemübungen, Meditation, Yoga

  • Achte auf 8-9 Stunden Schlaf – Schlafmangel fördert Heißhunger, mangelndes Sättigungsgefühl und führt oft zu einer erhöhten Kalorienzufuhr

4. Wassereinlagerungen natürlich minimieren

Ein großer Faktor bei der wahrgenommenen Gewichtszunahme durch die Pille sind wie erwähnt Wassereinlagerungen. Hier kannst Du mit ein paar Tricks Deinem Körper helfen, überschüssiges Wasser wieder loszuwerden (oder gar nicht erst anzusammeln):

  • Viel trinken, salzarm essen, kaliumreiche Lebensmittel wie Bananen & Spinat wählen

  • Brennnessel- oder grüner Tee unterstützen den Abbau von Überschusswasser

  • Wechselduschen & Bewegung bringen den Lymphfluss in Schwung

5. Pillenwahl überdenken

Wenn Du alles Mögliche versucht hast und dennoch das Gefühl hast, “meine Pille lässt mich zunehmen”, scheue Dich nicht, das Thema mit einem vertrauen Arzt/Ärztin offen anzusprechen:

  • Lass Dich ärztlich zu einem möglichen Pillenwechsel beraten. Beispielsweise könnte vielleicht eine andere Östrogendosis oder Gestagenart sinnvoll sein

  • Antiandrogene Gestagene wie Drospirenon gelten als eher gewichtsneutral

  • Eventuell ist eine hormonfreie Alternative (z. B. Kupferkette) eine Option

  • Wichtig: Setze nicht eigenmächtig die Pille ab, ohne es vorher ärztlich zu besprechen

6. Geduld haben und den Körper beobachten

Und zuletzt ein Ansatz, der banal klingt, aber oft der schwierigste ist: Hab Geduld mit Dir selbst und höre auf Deinen Körper. Hormonelle Vorgänge brauchen Zeit. Und in dieser Zeit: Beobachte Dich bewusst, aber liebevoll:

  • Tracke Gewicht, Stimmung & Symptome über mehrere Monate, um Deinen Körper besser zu verstehen und um zwischen Pilleneffekten un anderen Einflüssen zu unterscheiden

  • Lasse dich von Experten beraten, um Deine Symptome besser zu verstehen. Unser Hormonic Care Ärzte-Team steht Dir dabei immer zur Seite.

  • Nicht alles ist Pille-bedingt – aber vieles reguliert sich mit Zeit und Selbstfürsorge

Die Pille kann unser Leben enorm erleichtern – aber sie bringt auch Herausforderungen mit sich. Wenn Du Dich in Deinem Körper fremd fühlst und das Gefühl hast, dass Hormone über Dein Wohlbefinden bestimmen, bist Du damit nicht allein.

Hinter der Gewichtszunahme stecken oft hormonelle Mechanismen, die sich regulieren lassen: Wassereinlagerungen, gesteigerter Appetit, eine verlangsamte Schilddrüsenfunktion oder Veränderungen im Stoffwechsel. All das kann sich mit Geduld, der richtigen Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und ggf. gezielter Supplementierung wieder einpendeln.

Ob Du die Pille weiternimmst oder Dich entscheidest, sie abzusetzen – wichtig ist, dass Du auf Deinen Körper hörst und ihn unterstützt. Du hast mehr Einfluss, als Du denkst. Und mit jedem bewussten Schritt hin zu mehr Balance kommst Du nicht nur Deinem Wohlfühlgewicht näher, sondern stärkst auch die Verbindung zu Deinem Körper.

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