Endometriose: Was tun, wenn du die eine von zehn bist?
Etwa eine von zehn Frauen ist von Endometriose betroffen – weltweit rund 200 Millionen. Dabei wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Viele Betroffene erleben jahrelang starke Schmerzen oder unspezifische Beschwerden, bevor eine Diagnose gestellt wird.
Die Erkrankung ist komplex: Neben hormonellen Einflüssen spielen auch immunologische Prozesse und eine verminderte Progesteron-Empfindlichkeit eine Rolle. Das macht Endometriose schwer zu erkennen und zu behandeln.
In diesem Artikel erfährst du, was Endometriose ist, welche Symptome typisch sein können und welche schulmedizinischen Ansätze sowie ergänzenden Strategien aktuell diskutiert werden. Ziel ist es, dir ein besseres Verständnis der Erkrankung zu geben und Orientierung zu schaffen, damit Beschwerden nicht länger unerkannt bleiben.

Written by
Lisa Emmer, MD

Was ist Endometriose?
Endometriose entsteht, wenn Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, auch außerhalb der Gebärmutter wächst. Normalerweise wird die Gebärmutterschleimhaut bei jedem Menstruationszyklus auf- und abgebaut, aber bei einer Endometriose findet dieser Prozess an anderen Stellen in deinem Körper statt - zum Beispiel an den Eierstöcken, den Eileitern, im Darm oder in der Blase. Das Schleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutter verhält sich wie das Gewebe in der Gebärmutter: Es verdickt sich, blutet während deines Zyklus und kann zu Entzündungen, Narbengewebe und Verwachsungen führen. Dies führt bei jedem Zyklus zu starken Unterleibskrämpfen und Schmerzen, die deinen Alltag erheblich beeinträchtigen können.

Es gibt verschiedene Theorien über die Entstehung der Endometriose. Die am weitesten verbreitete Theorie ist die der sogenannten retrograden Menstruation, bei der das Menstruationsblut "in die falsche Richtung" durch die Eileiter in die Bauchhöhle gelangt und sich dabei Zellen der Gebärmutterschleimhaut im Bauchraum ablagern. Da das Phänomen der retrograden Menstruation aber auch bei vielen Frauen ohne Endometriose auftritt, müssen noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören genetische Veranlagungen, Fehlfunktionen des Immunsystems und epigenetische Veränderungen, die dazu führen, dass das Gewebe außerhalb der Gebärmutter überlebt und weiter wächst.
Was macht Endometriose so komplex? Die Abhängigkeit von Östrogen als zentralem Treiber macht die Endometriose zu einer einzigartigen Erkrankung. Das bedeutet, dass das Hormon Östrogen nicht nur das Wachstum des Gewebes stimuliert, sondern auch Entzündungsreaktionen hervorruft. Während viele chronische Erkrankungen durch verschiedene Entzündungsmechanismen ausgelöst werden, ist die Entzündungsreaktion bei der Endometriose stark östrogenabhängig. Östrogene fördern nicht nur das Wachstum des Endometriosegewebes, sondern verstärken auch die Ausschüttung von entzündungsfördernden Botenstoffen (wie Zytokinen), die zu Schmerzen und Gewebeveränderungen führen und häufig eine fortschreitende Verschlechterung der Erkrankung bewirken. Dies erklärt, warum Behandlungen, die darauf abzielen, den Östrogenspiegel zu senken oder den Hormonzyklus ganz auszuschalten, oft eine wirksame Linderung der Symptome bewirken.

Darüber hinaus wurde bei vielen Frauen mit Endometriose eine Progesteronresistenz festgestellt. Progesteron ist das Hormon, das vor allem nach dem Eisprung gebildet wird, die Wirkung des Östrogens ausgleicht und das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut reguliert und dafür sorgt, dass sie sich nach dem Eisprung so verändert, dass eine Einnistung möglich ist. Bei Frauen mit Endometriose reagiert das betroffene Gewebe jedoch weniger gut auf Progesteron, was zu einem unkontrollierten Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, schlechten Einnistungsbedingungen und einem Fortschreiten der Erkrankung führt.
Wie häufig ist Endometriose?
Die Zahlen sprechen für sich: Etwa 10% der Frauen im gebärfähigen Alter sind von Endometriose betroffen. Besonders häufig tritt sie bei Frauen mit chronischen Unterleibsschmerzen oder Unfruchtbarkeit auf - hier liegt die Häufigkeit bei bis zu 50%. Trotz dieser Häufigkeit wird Endometriose oft erst spät erkannt, da die Symptome sehr vielfältig sein können. Von starken Menstruationsbeschwerden über chronische Schmerzen bis hin zu Verdauungsproblemen: Endometriose kann sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen.

Was sind die Zeichen und Hinweise auf Endometriose?
Die Symptome der Endometriose können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. Vielleicht leidest du unter extrem schmerzhaften Menstruationen (Dysmenorrhoe) oder hast Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs (Dyspareunie). Manchmal sind es auch chronische Unterleibsschmerzen, die den ganzen Zyklus über anhalten. Oder du hast Verdauungsprobleme und Schmerzen beim Stuhlgang, vor allem während deiner Periode. Endometriose kann auch zu Unfruchtbarkeit führen, was für viele betroffene Frauen besonders belastend ist.
Wenn du solche Symptome hast, solltest du unbedingt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt sprechen. Es gibt viele Untersuchungen, die helfen können, herauszufinden, ob du Endometriose hast, zum Beispiel Ultraschalluntersuchungen oder in manchen Fällen eine Bauchspiegelung (Laparoskopie).
Was hat Endometriose mit Progesteron zu tun?
Progesteron ist ein Hormon, das eine wichtige Rolle im Menstruationszyklus spielt. Es wird vor allem nach dem Eisprung vom sogenannten Gelbkörper (der "Hülle" des gesprungenen Eis) produziert und sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nach dem Eisprung auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Frauen mit Endometriose häufig eine Progesteronresistenz aufweisen. Das bedeutet, dass das Gebärmuttergewebe nicht so auf Progesteron reagiert, wie es sollte. Diese Resistenz wird durch eine verminderte Expression von Progesteronrezeptoren verursacht.
Warum ist das problematisch? Normalerweise hemmt Progesteron das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und hilft, die Wirkung von Östrogen auszugleichen. Bei Frauen mit Endometriose fehlt diese hemmende Wirkung, so dass sich das Gewebe unkontrolliert weiter vermehrt. Dies verschlimmert die Symptome und begünstigt das Fortschreiten der Erkrankung.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es, und was hilft wirklich?
Die Behandlung von Endometriose kann unterschiedlich aussehen, je nachdem, wie schwer die Symptome sind und welche Bereiche betroffen sind. Zu den klassischen Therapieansätzen gehören häufig Hormontherapien wie die Einnahme der Antibabypille oder GnRH-Agonisten (Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten), die die Östrogenproduktion unterdrücken, den Östrogenspiegel senken und die Aktivität der östrogenabhängigen Endometrioseherde reduzieren. Diese Medikamente können jedoch starke Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Knochendichteverlust und andere Wechseljahresbeschwerden hervorrufen, was ihre langfristige Anwendung einschränkt.
In manchen Fällen wird auch eine Operation empfohlen, bei der die betroffenen Herde entfernt werden. Allerdings kann die operative Entfernung von Endometriosegewebe selbst von den erfahrensten Chirurgen nicht immer zur Heilung führen. Einer Studie zufolge liegt die Reoperationsrate bei Frauen, die sich einer Endometrioseoperation unterzogen haben, innerhalb von fünf bis sieben Jahren bei 54-58%. Der Grund dafür liegt in der systemischen und hormonellen Natur der Erkrankung. Zwar können die sichtbaren Endometrioseherde operativ entfernt werden, die zugrunde liegende Ursache - die Hormonabhängigkeit und die wiederkehrenden Entzündungsprozesse - bleibt jedoch bestehen.
Solange der Einfluss von Östrogen und anderen hormonellen Ungleichgewichten anhält, besteht ein hohes Risiko, dass die Endometriose zurückkehrt oder neue Herde entstehen. Daher sind langfristige Behandlungsstrategien, die hormonelle und entzündungshemmende Maßnahmen einschließen, erforderlich, um die Krankheit zu kontrollieren.

Langwirksame Progesteronpräparate sind eine neuere Möglichkeit, die Schmerzen bei Endometriose langfristig zu lindern. Beispiele sind Depotspritzen oder die Hormonspirale. In einer Studie zeigte sich, dass diese Präparate ähnlich gut gegen die Schmerzen wirken wie die Pille und seltener eine erneute Operation nötig ist. Außerdem sind sie oft billiger. Wichtig ist jedoch, dass diese lang wirksamen Gestagenpräparate in erster Linie Verhütungsmittel sind und nur oberflächlich die Symptome der Endometriose lindern. Die tieferen Ursachen der Erkrankung werden nicht behandelt. Das bedeutet, dass sie zwar Schmerzen und Beschwerden lindern können, die zugrunde liegenden Probleme wie hormonelles Ungleichgewicht und chronische Entzündungen aber bestehen bleiben.
Natürliche Therapieoptionen und -ergänzungen bei Endometriose
Neben den etablierten medizinischen Therapien zur Behandlung der Endometriose rücken auch natürliche Ansätze zunehmend in den Fokus der Forschung. Dabei geht es vor allem um Ernährungsstrategien und bioaktive Pflanzenstoffe, die im Zusammenhang mit hormonellen Prozessen und Entzündungsreaktionen untersucht werden. So wird beispielsweise eine Ernährung mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien in wissenschaftlichen Arbeiten mit entzündungsbezogenen Mechanismen in Verbindung gebracht.
Ein besonders spannendes Forschungsfeld betrifft Polyphenole – bioaktive Verbindungen, die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen und in präklinischen sowie ersten klinischen Studien aufgrund ihrer antioxidativen, entzündungsbezogenen und antiangiogenen Eigenschaften diskutiert werden. Einzelne Substanzen wie Apigenin oder Curcumin werden zudem auf mögliche hormonmodulierende Effekte hin untersucht. Ob und wie sich diese Beobachtungen langfristig klinisch nutzen lassen, ist Gegenstand aktueller Forschung.

Polyphenole kommen in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln wie Beeren, Zitrusfrüchten, Zwiebeln, Kurkuma oder grünem Tee vor. In wissenschaftlichen Arbeiten werden sie im Zusammenhang mit Prozessen wie oxidativem Stress, Entzündungsreaktionen, Zellwachstum und Angiogenese diskutiert – alles Mechanismen, die auch bei Endometriose eine Rolle spielen. Besonders interessant ist, dass einige Polyphenole als Phytoöstrogene beschrieben werden und dadurch potenziell mit Östrogenrezeptoren interagieren können, was im Kontext einer östrogenabhängigen Erkrankung wie Endometriose zunehmend untersucht wird.
Polyphenole, die in Studien vielversprechende Ergebnisse bei Endometriose gezeigt haben:
Quercetin:
Quercetin ist ein Flavonoid, das in Zwiebeln, Äpfeln, Beeren und Paprika vorkommt. Forschungsarbeiten – darunter präklinische Modelle und erste klinische Untersuchungen – befassen sich mit möglichen Effekten auf Entzündungsmarker, oxidativen Stress und Gewebeveränderungen bei Endometriose. Einzelne Studien berichten von Veränderungen in der Größe von Läsionen oder in der Wahrnehmung von Schmerzen, allerdings ist die Datenlage begrenzt und nicht abschließend.
Tierstudien deuten beispielsweise darauf hin, dass Quercetin in diesem Kontext sowohl Entzündungsparameter im Blut als auch das Wachstum von Endometriosegewebe beeinflussen könnte. Im Gegensatz zu klassischen Hormontherapien wurde dabei kein negativer Einfluss auf die körpereigene Hormonproduktion (Östrogen und Progesteron) beschrieben.
Auch eine kleinen klinischen Studie an Frauen mit Endometriose weist auf potenzielle Zusammenhänge zwischen einer Quercetin-Supplementierung, der Wahrnehmung von Schmerzen und der Veränderung von Entzündungsmarkern hin. Aufgrund der begrenzten Datenlage und der kleinen Stichproben wird Quercetin derzeit jedoch vor allem als interessanter Forschungsansatz betrachtet, wo bist dato eigenes trial and error notwendig ist. Ob und in welchem Umfang diese Ergebnisse auf die breite klinische Praxis übertragbar sind, muss durch weitere, größere Studien geklärt werden.

Curcumin
Curcumin ist der aktive Wirkstoff aus Kurkuma und wird seit Jahren für seine antioxidativen und entzündungsbezogenen Eigenschaften erforscht. Studien haben dokumentiert, dass Curcumin Signalwege beeinflussen kann, die mit Entzündung, Zellwachstum und der Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) in Verbindung stehen. Diese Prozesse gelten als relevant für die Entstehung und das Fortschreiten von Endometriose.
Einige Untersuchungen berichten zudem, dass Curcumin die Aktivität von Östrogen-Signalwegen modulieren und Zellen vermehrt in den programmierten Zelltod („Apoptose“) überführen könnte. In tierexperimentellen Modellen wurde dabei auch eine Verringerung der Größe endometrioseähnlicher Läsionen sowie eine Abnahme von Entzündungsmarkern beschrieben.
Darüber hinaus wird Curcumin in klinischen Studien geprüft: In Wien läuft derzeit eine Untersuchung (Clinical Trials.gov ID: NCT04150406)., die mögliche Zusammenhänge zwischen einer Curcumin-Supplementierung, Schmerzempfinden und Lebensqualität bei Frauen mit Endometriose bewertet. Ergebnisse stehen noch aus, die bisherigen Daten werden in der Fachliteratur jedoch als vielversprechend diskutiert.

Apigenin
Apigenin kommt in Obst wie Äpfeln, Trauben und Orangen sowie in Gemüse wie Zwiebeln, Petersilie und Sellerie vor. Wissenschaftler beschreiben Apigenin als einen vielversprechenden Substanz gesehen, da es antioxidative und entzündungsmodulierende Eigenschaften besitzt und mit Prozessen wie Zellwachstum, Apoptose (programmierter Zelltod) und Signalwegen des Immunsystems in Verbindung gebracht wird. So werden auch mögliche Ansätze bei Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs in Studien untersucht. Auch bei hormonellen Problemen wie Endometriose wird Apigenin als möglicher Therapieansatz untersucht.
Im Kontext von Endometriose befassen sich präklinische Untersuchungen mit möglichen Effekten von Apigenin auf entzündliche Signalwege und Gewebeveränderungen. In Studien wurde beobachtet, dass Apigenin die Aktivität von Proteinen beeinflussen kann, die für Entzündung und Zellwachstum relevant sind. Weitere Arbeiten berichten zudem von einer möglichen Verringerung entzündlicher Reaktionen und Veränderungen im Volumen endometrioseähnlicher Läsionen.
Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden in der wissenschaftlichen Literatur als vielversprechend, aber noch nicht abschließend bewertet, weswegen zu Apigenin auch kein offizieller Health-Claim existiert. Klinische Studien sind notwendig, um die Rolle von Apigenin bei Endometriose besser zu verstehen.

Epigallocatechingallat (EGCG)
EGCG ist ein starkes Antioxidans, das hauptsächlich in grünem Tee vorkommt. Es hat in verschiedenen Studien erfolgreich das Wachstum und die Ausbreitung von Endometriosegewebe hemmen können. Besonders bemerkenswert ist laut der Wissenschaftler, dass EGCG die Bildung neuer Blutgefäße in Endometrioseherden verringer könnte, indem es den Wachstumsfaktor VEGF hemme, der für die Versorgung der Herde mit Nährstoffen verantwortlich sei. Dadurch würde das Fortschreiten der Endometriose verlangsamt werden.
Weitere Studien deuten darauf hin, dass EGCG die Vermehrung von Endometriosezellen hemmen und Signale für den Zelltod verstärken kann. In diesen Arbeiten wurde außerdem beobachtet, dass endometrioseähnliche Zellen empfindlicher auf EGCG reagierten als gesunde Vergleichszellen. Erste klinische Studien in Hongkong untersuchen nun, ob EGCG in Form von hochreinem grünen Tee-Extrakt auch bei Patientinnen mit Endometriose wirksam ist, indem es die Größe der Endometrioseherde und die Symptome wie Schmerzen reduziert (Clinical Trials ID: NCT02832271).

Weitere Nahrungsergänzungsmittel, die bei Endometriose sinnvoll sein könnten
Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. In mehreren präklinischen und klinischen Untersuchungen wurde beschrieben, dass sie die Produktion entzündungsfördernder Substanzen wie Prostaglandine modulieren können – ein Mechanismus, der auch bei gängigen Schmerzmitteln wie Ibuprofen angesprochen wird. Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren sowohl Schmerzen bei Endometriose beeinflussen als auch die Größe von Läsionen verringern könnten. Zudem scheint das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren relevant für die Balance entzündlicher Prozesse zu sein.
N-Acetylcystein (NAC): NAC ist ein Antioxidans, das den Glutathion-Stoffwechsel unterstützt und oxidativen Stress moduliert. In klinischen Studien wurde NAC im Zusammenhang mit Endometriose untersucht: Teilnehmende berichteten von einer Verringerung endometrioseassoziierter Schmerzen, und es wurden Hinweise auf eine Reduktion der Läsionsgröße sowie auf einen geringeren Bedarf an operativen Eingriffen beschrieben. Diese Ergebnisse legen nahe, dass NAC in der Forschung als potenzieller unterstützender Ansatz diskutiert wird.
Vitamin D3: Vitamin D3 spielt eine Schlüsselrolle im Immunsystem und in entzündungsbezogenen Signalwegen. Einige Studien stellten fest, dass Frauen mit Endometriose tendenziell zu niedrigere Vitamin-D-Spiegel haben und dass eine Supplementierung ihre Entzündungsmarker beinflussen kann. Erste Ergebnisse deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Status und endometrioseassoziierten Beschwerden hin, wobei noch weitere Forschung notwendig ist.
Zink: Zink ist ein essentielles Spurenelement, das an antioxidativen Abwehrsystemen beteiligt ist. Frauen mit Endometriose weisen laut wissenschaftlicher Untersuchungen häufig niedrige Zinkspiegel auf, und Studien legen nahe, dass eine Zinksupplementierung zur Verbesserung der Symptome beitragen könnte, insbesondere in Bezug auf die Modulation von Entzündungen und oxidativem Stress.
Vitamin C und E: Die antioxidativen Vitamine C und E werden in der Forschung oft in Kombination untersucht. Studien berichten, dass diese Vitamine Marker für oxidativen Stress senken und damit Prozesse modulieren könnten, die bei Endometriose eine Rolle spielen. In klinischen Untersuchungen wurde zudem eine Verringerung endometrioseassoziierter Schmerzen beschrieben. Es gibt Hinweise, dass sie auch das Fortschreiten entzündlicher Prozesse beeinflussen könnten – jedoch sind weitere, größere Studien notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Fazit: Ein ganzheitlicher und natürlicher Ansatz gegen Endometriose
Endometriose ist eine der komplexesten Erkrankungen in der Frauenheilkunde, und für viele Frauen ist der Weg zur Diagnose und Behandlung lang und frustrierend. Aber die Forschung schreitet voran und es gibt immer mehr Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Unabhängig davon, ob du dich für schulmedizinische oder naturheilkundliche Verfahren entscheidest, ist es wichtig, dass du dich informierst, deine Gesundheit selbst in die Hand nimmst und dich nicht mit unnötigem Leiden abfindest. Du bist nicht allein und es gibt viele Möglichkeiten, deinen Weg mit der Endometriose zu meistern.
Die Integration bestimmter Polyphenole, Vitamine und Mikronährstoffe in die Ernährung kann eine vielversprechende Ergänzung zu konventionellen Behandlungsansätzen sein. Diese natürlichen Substanzen werden in Studien im Zusammenhang mit Entzündungen, oxidativem Stress und Gewebeveränderungen untersucht. Obwohl weitere klinische Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit dieser Ansätze umfassend zu belegen, deuten die bisherigen Forschungsergebnisse darauf hin, dass eine solche Ernährungsstrategie eine Rolle bei der Unterstützung des Symptommanagements spielen könnte.
Die Kombination konventioneller Therapien mit natürlichen Ansätzen bietet eine integrative Lösung für Frauen mit Endometriose. Während chirurgische und hormonelle Eingriffe für viele Frauen eine schnelle Linderung bringen, können natürliche Ansätze in der Literatur mit einer möglichen langfristigen Verbesserung der Lebensqualität in Verbindung gebracht werden.
Take Home Messages
Endometriose betrifft viele Frauen weltweit: Etwa 10% der Frauen im gebärfähigen Alter sind betroffen, wobei die Krankheit oft erst spät erkannt wird. Unfruchtbarkeit und chronische Schmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen.
Hormonelle Ungleichgewichte spielen eine Schlüsselrolle: Endometriose ist stark östrogenabhängig, und viele Frauen entwickeln zudem eine Progesteronresistenz, was das Wachstum des Gewebes verstärkt.
Symptome sind vielfältig: Starke Menstruationsschmerzen, chronische Unterleibsschmerzen und Verdauungsprobleme können auf Endometriose hinweisen. Wenn du solche Symptome hast, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.
Konventionelle Therapien lindern oft nur Symptome: Hormontherapien und Operationen können kurzfristig helfen, aber die tieferliegenden Ursachen – wie hormonelle Ungleichgewichte und Entzündungen – werden oft nicht behandelt, was zu Rückfällen führen kann.
Natürliche Ansätze gewinnen an Bedeutung: Eine entzündungshemmende Ernährung, reich an Omega-3-Fettsäuren, Polyphenolen und Antioxidantien, kann dich zusätzlich unterstützen.
Polyphenole wie Quercetin, Curcumin und EGCG werden vermehrt angewandt: Diese natürlichen Stoffe
werden in präklinischen und klinischen Studien im Zusammenhang mit Entzündungsprozessen, oxidativem Stress und Gewebeveränderungen bei Endometriose untersucht.
Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3, NAC, Vitamin D und Zink integrieren: Sie wurden im Kontext von Entzündungsmarkern und Endrometriose auch vermehrt untersucht, und könnten eine sinnvolle Ergänzung im Alltag sein.
Quellen: