Die Pille und Nährstoffmangel: Wie hormonelle Verhütung deine Gesundheit beeinflussen kann
Weltweit nutzen über 300 Millionen Frauen die Antibabypille als Verhütungsmethode. Die Antibabypille ist damit eine der beliebtesten Verhütungsmethoden und bietet Frauen eine einfache und effektive Möglichkeit, ihre reproduktive Gesundheit zu kontrollieren. Doch neben den klaren Vorteilen der Pille gibt es auch eine weniger bekannte Schattenseite: Sie kann laut Studien die Aufnahme und Verfügbarkeit von essenziellen Nährstoffen im Körper beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet, wie die Pille Nährstoffmängel verursachen kann, welche gesundheitlichen Folgen das hat und wie Frauen diesen vorbeugen können.

Written by
Lisa Emmer, MD

Wie kann die Pille Nährstoffmängel verursachen?
Die Einnahme der Pille kann laut wissenschaftlicher Untersuchungen den Nährstoffhaushalt erheblich beeinflussen. Zu den wichtigsten Nährstoffen, deren Spiegel durch die Pille gesenkt werden können, gehören Folsäure, Magnesium, Selen, Vitamin B2, B6, B12, C, E, Zink und Coenzym Q10. Diese Nährstoffe sind essenziell für viele Körperfunktionen – von der Unterstützung der mentalen Gesundheit bis zur Stärkung des Immunsystems. Durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel können diese Nährstoffe im Körper schneller verbraucht oder ihre Aufnahme gehemmt werden.
Eine Studie, die in Nutrition Reviews veröffentlicht wurde, zeigt, dass Frauen, die die Pille verwenden, im Vergleich zu Nicht-Anwenderinnen signifikant niedrigere Werte an Folat, Vitamin B6 und Vitamin B12 haben. Diese B-Vitamine sind zentral für die Energieproduktion und das Nervensystem. Niedrige Werte können zu Müdigkeit, Depression und kognitiver Beeinträchtigung führen.

Welche Mängel können unter Pilleneinnahme auftreten?
Folat:
Folat, auch bekannt als Vitamin B9, ist ein essentielles Vitamin, das an Prozessen wie der Zellteilung und der DNA-Synthese beteiligt ist. In wissenschaftlichen Arbeiten wird beschrieben, dass ein niedriger Folatstatus mit Symptomen wie Müdigkeit, erhöhter Reizbarkeit oder Veränderungen der Blutbildung in Zusammenhang stehen kann. Besonders im Kontext der Schwangerschaft wird Folat häufig diskutiert, da Studien gezeigt haben, dass ein unzureichender Folatstatus mit einem erhöhten Risiko für Fehlbildungen wie Neuralrohrdefekte assoziiert sein kann. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass hormonelle Kontrazeptiva den Folatstoffwechsel beeinflussen können. In der Literatur wird beschrieben, dass die Folatwerte nach dem Absetzen von oralen Kontrazeptiva innerhalb weniger Monate wieder ansteigen können.

Magnesium:
Magnesium ist ein essentielles Mineral, das für zahlreiche biologische Prozesse von Bedeutung ist. Es ist an der Aktivierung von ATP, der zentralen Energiequelle in den Zellen, beteiligt und stabilisiert Verbindungen wie DNA und RNA. Mehr als 300 Enzyme benötigen Magnesium als Cofaktor, darunter solche, die mit Energie- und Proteinproduktion, Muskel- und Nervenfunktion sowie der Regulation von Blutgerinnung und Blutzucker in Verbindung gebracht werden.
In der Literatur wird beschrieben, dass Magnesium auch im Zusammenhang mit hormonellen Prozessen und der Knochengesundheit eine Rolle spielen kann. Studien haben gezeigt, dass ein niedriger Magnesiumstatus mit Symptomen wie Müdigkeit, Muskelkrämpfen, Reizbarkeit und Schlafproblemen assoziiert sein kann. Diese Aspekte werden insbesondere im Kontext von PMS und der Perimenopause diskutiert. Es gibt außerdem Hinweise, dass hormonelle Kontrazeptiva den Magnesiumstoffwechsel beeinflussen können. In Studien wurde beobachtet, dass Frauen, die orale Kontrazeptiva verwendeten, häufiger niedrigere Magnesiumwerte aufwiesen.
Die Pille kann die Magnesiumausscheidung erhöhen, was zu Schlafstörungen, Muskelkrämpfen, Angstzuständen, erhöhter Stressanfälligkeit, Migräne und erhöhtem Thromboserisiko führen kann. Studien haben gezeigt, dass Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel verwenden, häufiger unter Magnesiummangel leiden, was zu den oben genannten Symptomen führen kann.
Selen:
Selen ist ein essentielles Spurenelement und wirkt als Cofaktor für antioxidative Enzyme, die Zellen vor oxidativem Stress schützen können. Auch für die Funktion der Schilddrüse spielt Selen eine wichtige Rolle, da es an der Aktivierung und Inaktivierung von Schilddrüsenhormonen beteiligt ist. In wissenschaftlichen Arbeiten wird Selen zudem im Zusammenhang mit der Immunfunktion und kardiovaskulären Prozessen diskutiert.
Im Kontext von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis wurde Selen in klinischen Studien untersucht. In manchen Arbeiten konnte beobachtet werden, dass eine Supplementierung mit 0,2 mg Selen pro Tag die Spiegel bestimmter Antikörper (z. B. TPO-Antikörper) reduzierte. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva verwenden, niedrigere Selenwerte im Serum aufweisen können. Verschiedene Studien berichteten, dass dieser Zusammenhang bei Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, häufiger auftrat.

Vitamin B-Komplex (B2, B6, B12):
Diese Vitamine spielen eine wichtige Rolle bei Energieproduktion, Blutbildung und der Unterstützung des Nervensystems. Vitamin B2 (Riboflavin) wirkt als Coenzym in vielen Stoffwechselprozessen und unterstützt den Körper bei der Energieumwandlung. Vitamin B6 wird in der Literatur insbesondere im Zusammenhang mit der Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin diskutiert, die Einfluss auf Stimmung und Schlaf haben können. In Studien wurde berichtet, dass ein niedriger B6-Status mit Symptomen wie Stimmungsschwankungen und Schlafproblemen in Verbindung steht. Vitamin B12 (Cobalamin) ist für die DNA-Synthese und die Bildung roter Blutkörperchen von Bedeutung. Ein unzureichender B12-Status wird in der Forschung mit Erschöpfung, Anämie und neurologischen Veränderungen assoziiert.
Studien zeigen, dass orale Kontrazeptiva die Konzentrationen bestimmter B-Vitamine beeinflussen können. Es wurde beobachtet, dass Frauen, die die Pille einnehmen, teilweise niedrigere Werte – insbesondere von Vitamin B6 – aufweisen. In der Literatur wird zudem diskutiert, dass dies mit kardiovaskulären Risikofaktoren wie Thrombosen in Zusammenhang stehen könnte.
Vitamin C und E:
Vitamin C und Vitamin E gehören zu den wichtigsten antioxidativen Vitaminen und werden in der Literatur im Zusammenhang mit Immunfunktion und Zellschutz diskutiert. Vitamin C ist unter anderem an der Kollagenproduktion und Wundheilung beteiligt und kann freie Radikale neutralisieren. Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme oraler Kontrazeptiva mit niedrigeren Vitamin-C-Spiegeln im Blut, insbesondere in Leukozyten und Thrombozyten, assoziiert sein kann.
Vitamin E ist ein fettlösliches Antioxidans, das Zellmembranen vor oxidativem Stress schützt und an der Regulation der Blutplättchenaktivität beteiligt ist. In Untersuchungen wurde beobachtet, dass Frauen, die orale Kontrazeptiva verwenden, teilweise niedrigere Vitamin-E-Spiegel aufweisen. In der Literatur wird diskutiert, dass dies mit kardiovaskulären Risiken wie Thrombosen oder Schlaganfällen in Verbindung stehen könnte.

Zink:
Zink ist ein essentielles Spurenelement, das an zahlreichen enzymatischen Reaktionen beteiligt ist. In der Literatur wird Zink insbesondere im Zusammenhang mit Immunfunktion, Wundheilung und Zellteilung beschrieben. Verschiedene Studien berichten, dass ein niedriger Zinkstatus mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und einer Beeinträchtigung der Hautgesundheit assoziiert sein kann.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, teilweise niedrigere Serum-Zinkspiegel aufweisen. Dies wird in der Forschung mit einer veränderten Aufnahme oder einer erhöhten Ausscheidung von Zink in Verbindung gebracht. In der Literatur wird diskutiert, dass ein unzureichender Zinkstatus mit Faktoren wie Haarausfall, Akne oder einer verlangsamten Wundheilung assoziiert sein könnte. Auch im Kontext von kardiovaskulären Erkrankungen wird Zink untersucht, da es Teil antioxidativer Schutzmechanismen ist, die Zellen vor oxidativem Stress bewahren können.
Coenzym Q10:
Coenzym Q10 (CoQ10) ist eine körpereigene Substanz, die in der Forschung sowohl im Zusammenhang mit Energieproduktion in den Mitochondrien als auch mit antioxidativen Schutzmechanismen diskutiert wird. Es trägt zur Stabilität von Zellmembranen bei und wird häufig im Kontext von Energiehaushalt und Hautgesundheit untersucht.
Studien berichten, dass die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva mit niedrigeren CoQ10-Spiegeln im Blut assoziiert sein kann. In der Literatur wird diskutiert, dass dadurch oxidativer Stress begünstigt werden könnte, was wiederum Prozesse wie Zellregeneration beeinflusst. Besonders relevant ist dies für Frauen, da CoQ10-Spiegel auch altersbedingt natürlicherweise abnehmen. Wissenschaftliche Arbeiten empfehlen deshalb, die CoQ10-Versorgung im Blick zu behalten, wenn zusätzliche Einflussfaktoren wie hormonelle Verhütung bestehen.

Welche Folgen können diese Nährstoffmängel haben?
Anzeichen für einen unzureichenden Nährstoffstatus können variieren. In der Literatur werden unter anderem Symptome wie Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und eine geschwächte Immunabwehr beschrieben. Studien, darunter eine Übersichtsarbeit in Nutrition Reviews, berichten, dass Frauen, die über längere Zeit orale Kontrazeptiva einnehmen, häufiger mit psychischen Symptomen wie Depressionen und Angststörungen in Verbindung gebracht werden. In diesem Zusammenhang wird diskutiert, dass Veränderungen im Status bestimmter Mikronährstoffe – darunter B-Vitamine und Magnesium – eine Rolle spielen könnten.
Auch mögliche langfristige Konsequenzen eines niedrigen Mikronährstoffstatus werden in der Forschung thematisiert. So wird beispielsweise ein niedriger Folatspiegel mit einem erhöhten Risiko für Fehlbildungen beim Fötus in Verbindung gebracht, während Magnesium- oder Zinkmangel in der Literatur mit einer höheren Infektanfälligkeit und eingeschränktem Wohlbefinden diskutiert werden.
Für Frauen, die die Pille absetzen und möglicherweise eine Schwangerschaft planen, empfehlen Fachgesellschaften, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die reich an frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Proteinen ist. Auf diese Weise können Nährstoffspeicher gezielt unterstützt werden.
Auch die Einnahme von Mikronährstoffpräparaten wird in der wissenschaftlichen Literatur als mögliche Ergänzung diskutiert. Besonders häufig genannt werden dabei Folsäure, B-Vitamine, Magnesium und Zink. Verschiedene Fachquellen empfehlen, bereits mehrere Monate vor einer geplanten Schwangerschaft auf eine gute Mikronährstoffversorgung zu achten, um den Körper optimal vorzubereiten.

Take-Home-Message
Die Antibabypille gehört zu den am häufigsten verwendeten Verhütungsmethoden und bietet Frauen eine einfache und effektive Möglichkeit, ihre reproduktive Gesundheit zu steuern. Neben den bekannten Vorteilen wird in der wissenschaftlichen Literatur jedoch auch diskutiert, dass die Pille die Aufnahme und Verfügbarkeit bestimmter Mikronährstoffe im Körper beeinflussen kann. Dieser Artikel beleuchtet, welche Nährstoffe davon betroffen sein können, welche gesundheitlichen Konsequenzen in Studien beschrieben werden und welche Strategien Frauen nutzen können, um ihre Versorgung im Blick zu behalten.
Hormonic Base wurde entwickelt, um Frauen während und nach der Einnahme hormoneller Verhütung bei einer optimalen Mikronährstoffversorgung zu unterstützen. Die Kombination enthält 17 sorgfältig ausgewählte Vitamine und Mineralstoffe – darunter B6, B9 und B12, die in der Literatur mit Energiestoffwechsel und hormonellen Prozessen in Verbindung gebracht werden, sowie Magnesium und Zink, die häufig im Kontext oraler Kontrazeptiva diskutiert werden. Hormonic Base bietet damit eine fundierte Möglichkeit, die Mikronährstoffzufuhr gezielt zu ergänzen – hochwertig produziert, ärztlich mitentwickelt und frei von unnötigen Zusätzen.
Wie du deinen Nährstoffhaushalt im Blick behältst
Regelmäßige Kontrolle: Sprich mit deinem Arzt über mögliche Nährstoffmängel im Zusammenhang mit der Pille und lasse deine Werte bei Bedarf überprüfen.
Nährstoffreiche Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Proteinquellen unterstützt die Versorgung mit essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen.
Gezielte Supplementierung: In Studien wird diskutiert, dass insbesondere Folsäure, B-Vitamine, Magnesium und Zink relevant sein können. Ein hochwertiges Supplement kann eine sinnvolle Ergänzung sein – besonders, wenn du planst, die Pille abzusetzen.
Vorbereitung auf die Schwangerschaft: Fachgesellschaften empfehlen, mindestens drei bis sechs Monate vor einer geplanten Schwangerschaft auf eine gute Mikronährstoffversorgung zu achten, um dem Körper eine stabile Grundlage zu geben.
Die Pille bietet viele Vorteile, doch es lohnt sich, auch die langfristige Gesundheit im Blick zu behalten. Wer sich bewusst über mögliche Veränderungen im Nährstoffhaushalt informiert und proaktiv handelt, schafft die Basis für ein gesundes, ausgewogenes Leben – während der Einnahme und darüber hinaus.
Hinweis: Die dargestellten Inhalte basieren auf wissenschaftlichen Studien und dienen ausschließlich der Information. Sie stellen keine Heilversprechen dar und ersetzen keine medizinische Beratung.
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