Wenn “normal” nicht normal ist: Warum regelmäßige Bluttests für Frauen Gold wert sind

Fühlst du dich ständig müde, kämpfst mit Zyklusbeschwerden oder rätselhaften Hautproblemen – und laut Arzt sind deine Blutwerte trotzdem „alle im Normbereich“? Dann geht es dir wie vielen Frauen. Hormonelle Dysbalancen oder stille Entzündungen bleiben oft unerkannt, weil wichtige Laborwerte entweder gar nicht erst bestimmt oder nicht zyklusgerecht gemessen werden. Dabei sind regelmäßige Blutchecks der Schlüssel, um hormonelle Gesundheit, Stoffwechsel und Nährstoffstatus im Blick zu behalten. So lassen sich PCOS, Östrogendominanz, Schilddrüsenstörungen, versteckte Entzündungsprozesse oder Insulinresistenz frühzeitig erkennen – lange bevor sie zu chronischen Problemen auswachsen. In diesem Artikel erfährst du, warum du deine Blutwerte gezielt checken solltest, was zyklusbasierte Diagnostik bedeutet und welche Werte du in deinen 20ern, 30ern, 40ern und darüber hinaus unbedingt im Auge behalten solltest.

Eine Frau in Berufskleidung spricht auf einer Bühne in ein Mikrofon, während hinter ihr eine Präsentation läuft.

Written by

Lisa Emmer, Ärztin

Mehr als Routine: Warum regelmäßige Bluttests so wichtig sind

Ein regelmäßiger Blick ins Blutbild ist für Frauen wie ein Gesundheits-TÜV – er deckt auf, was im Verborgenen schwelt. Oft werden in der hausärztlichen Routine nur Standardwerte geprüft, doch gerade hormonelle Marker bleiben außen vor. Die Folge: Viele Frauen fühlen sich unwohl, obwohl angeblich „alles normal“ ist. Ein Beispiel ist das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), eine der häufigsten Hormonstörungen von Frauen im gebärfähigen Alter. Schätzungen zufolge bleibt PCOS bei etwa 7 von 10 Betroffenen unerkannt. Unbehandelt kann PCOS ernsthafte Folgen haben – von Unfruchtbarkeit bis hin zu Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei ließe sich PCOS in vielen Fällen durch eine gezielte Untersuchung der Hormonwerte diagnostizieren, z. B. durch Messung von Testosteron, DHEA-S oder dem Verhältnis der Hirnanhangsdrüsen-Hormone LH/FSH. Doch solange solche Werte nicht bestimmt werden, bleibt die Ursache der Beschwerden im Dunkeln.

Ähnlich verhält es sich mit der Schilddrüse, dem Taktgeber unseres Stoffwechsels. Gerade Frauen sind hier im „schwachen Geschlecht“ – sie erkranken bis zu fünfmal häufiger an Schilddrüsenstörungen als Männer. Dennoch werden Symptome wie chronische Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Haarausfall oft anderen Ursachen zugeschrieben. Ein einzelner TSH-Wert in der Norm schließt eine Unterfunktion nicht immer aus. Tatsächlich weiß rund dreiviertel der Hashimoto-Patientinnen nicht einmal, dass sie an dieser Schilddrüsenerkrankung leiden. Regelmäßige Bluttests, die neben TSH auch freie Schilddrüsenhormone (fT3, fT4) und Antikörper umfassen, können hier Klarheit schaffen – und verhindern, dass man “trotz bester Blutwerte” jahrelang unbehandelt bleibt.

Neben Hormonen liefert das Blut auch Einblicke in chronische Entzündungsprozesse. Diese bleiben oft unbemerkt, können aber die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen. Ein erhöhter hs-CRP-Wert (hoch-sensitives C-reaktives Protein) im Blut zum Beispiel weist auf eine niedriggradige chronische Entzündung hin. Solche stillen Entzündungen stehen häufig in Zusammenhang mit Übergewicht, Insulinresistenz und hormonellen Störungen. Bei PCOS-Patientinnen etwa findet man signifikant erhöhte Entzündungsmarker wie hs-CRP, und diese korrelieren direkt mit einer Insulinresistenz  . Das bedeutet: Dein Körper sendet schon Warnsignale im Labor, lange bevor vielleicht ein Diabetes oder andere Folgeerkrankungen manifest werden.

Regelmäßige, gezielte Bluttests verschaffen dir also einen Wissensvorsprung. Sie helfen dir, verborgene hormonelle Ungleichgewichte aufzudecken, bevor daraus handfeste Erkrankungen werden. Kurz gesagt – Wissen ist Macht: Wer seine kritischen Werte kennt, kann früh gegensteuern und aktiv etwas für Gesundheit, Figur und Wohlbefinden tun.

Hormonelle Dysbalancen erkennen: von PCOS bis Östrogendominanz

Hormonelle Störungen äußern sich bei jeder Frau anders. Manche leiden unter Zyklusunregelmäßigkeiten oder starken PMS-Beschwerden, andere an Akne, Haarausfall oder Stimmungsschwankungen. Oft steckt ein hormonelles Ungleichgewicht dahinter, z. B. ein Progesteronmangel in der zweiten Zyklushälfte (der klassischen Östrogendominanz entsprechend) oder erhöhte Androgene bei PCOS. Um solche Dysbalancen zu erkennen, lohnt ein detaillierter Hormonstatus per Bluttest. Wichtig ist, die richtigen Hormone zum richtigen Zeitpunkt zu prüfen:

  • Sexualhormone: Werte wie Östradiol, Progesteron, Testosteron (gesamt und frei), DHEA-S, AMH (Anti-Müller-Hormon) und Prolaktin geben Aufschluss über dein hormonelles Gleichgewicht. Ein Beispiel: Ein zu hoher Testosteronspiegel kann die Ursache für Akne, Haarausfall am Kopf oder vermehrte Körperbehaarung sein – klassische PCOS-Anzeichen. Wird parallel ein niedriges Progesteron und relativ hohes Östrogen in der Lutealphase festgestellt, deutet das auf eine Östrogendominanz hin, die z. B. starke PMS und Brustspannen erklären könnte. Solche Erkenntnisse gewinnt man nur, wenn man die betreffenden Hormone gezielt misst – und zwar idealerweise im richtigen Zykluszeitpunkt (dazu gleich mehr).

  • Schilddrüsenwerte: Deine Schilddrüse beeinflusst Energieumsatz, Gewicht, Haare, Haut und sogar die Psyche. Bereits eine leichte Unterfunktion kann Müdigkeit, Kälteempfinden, depressive Verstimmung und Zyklusstörungen verursachen. Daher sollten Frauen – besonders bei unerfülltem Kinderwunsch, unerklärlicher Erschöpfung oder familiärer Vorbelastung – regelmäßig ihre TSH, fT3, fT4 und ggf. TPO-Antikörper checken lassen. So lassen sich latente Probleme früh behandeln, bevor sie zur manifesten Hypothyreose werden.

  • Reproduktionshormone & Fruchtbarkeitsmarker: In jungen Jahren denkt man selten an die Fruchtbarkeit, doch ein Blick auf bestimmte Werte kann hilfreich sein – insbesondere, wenn man in Zukunft Kinderwunsch hat oder verstehen möchte, wie lange die eigene biologische Uhr noch tickt. Hier ist das AMH (Anti-Müller-Hormon) interessant, das als Marker der ovariellen Reserve dient. Ein hoher AMH-Wert (für das Alter) kann auf PCOS hinweisen, ein sehr niedriger auf eine eingeschränkte Eizellreserve. Auch FSH und LH werden herangezogen, um z. B. Anzeichen der Perimenopause oder Funktionsstörungen der Eierstöcke zu erkennen.

Stille Entzündungen und Insulinresistenz aufspüren

Nicht nur Hormone selbst, auch ihr Zusammenspiel mit dem Stoffwechsel entscheidet über dein Wohlbefinden. Insbesondere zwei miteinander verbundene „lautlose“ Gegner verdienen Beachtung: chronische Entzündungen und Insulinresistenz. Sie entwickeln sich schleichend und bleiben oft lange unbemerkt – sind aber messbar.

  • Entzündungsmarker: Das bereits erwähnte hs-CRP ist der empfindlichste Laborwert, um low-grade Inflammation zu detektieren. Ein leicht erhöhtes hs-CRP (typischerweise im Bereich 1–5 mg/L) kann anzeigen, dass im Körper etwas im Argen liegt – z. B. im Rahmen einer beginnenden Insulinresistenz oder anderer Stoffwechselveränderungen. Interessant ist, dass viele Frauen mit PCOS oder auch starkem Übergewicht genau solche schwelenden Entzündungsprozesse zeigen. Studien belegen einen klaren Zusammenhang: Je höher das hs-CRP, desto ausgeprägter meist auch die Insulinresistenz. Ein regelmäßiger CRP-Check (ggf. zusammen mit anderen Entzündungsfaktoren wie Blutsenkung, Interleukin-6 oder C3 Komplement) kann daher helfen, stille Entzündungen frühzeitig zu entdecken.

  • Blutzucker und Insulin: Insulinresistenz – also die verminderte Wirkung von Insulin an den Zellen – ist ein Vorbote von Typ-2-Diabetes. Gerade Frauen mit PCOS, aber auch viele Stressgeplagte oder Genetisch-Veranlagte, entwickeln schon in jungen Jahren eine Insulinresistenz, ohne es zu merken. Hier lohnt es sich, regelmäßig den Nüchtern-Blutzucker, den HbA1c (Langzeitblutzuckerwert) und den Nüchtern-Insulinspiegel bestimmen zu lassen. Aus Glukose- und Insulinwert kann man den HOMA-Index berechnen, der die Insulinempfindlichkeit quantifiziert. Auch ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) beim Arzt kann hilfreich sein, wenn Risikofaktoren vorliegen (z. B. Übergewicht, PCOS, Diabetes in der Familie). Die erschreckende Wahrheit: Bereits ein leichter Anstieg des Nüchtern-Blutzuckers oder Insulins bedeutet, dass deine Bauchspeicheldrüse auf Hochtouren arbeitet – höchste Zeit gegenzusteuern durch Ernährung, Bewegung und ggf. medizinische Beratung. Die gute Nachricht: Früh erkannt, lässt sich eine Insulinresistenz oft durch Lebensstiländerungen rückgängig machen oder zumindest deutlich verbessern.

  • Nährstoffstatus: Nicht zuletzt sollten Frauen ihre Vitalstoffe im Blick haben. Ein häufiger Energieräuber ist zum Beispiel Eisenmangel – weltweit der häufigste Nährstoffmangel überhaupt. In Europa sind schätzungsweise bis zu 20 % der Frauen im gebärfähigen Alter von Eisenmangel betroffen (oft ohne es zu wissen), was Müdigkeit, Haarausfall und blasse Haut verursacht. Gerade bei starken Regelblutungen oder fleischarmer Ernährung lohnt es sich, regelmäßig Ferritin (Speichereisen) und Blutbild zu prüfen. Auch Vitamin D ist ein Schlüsselfaktor für Immunsystem, Knochen und Hormonbalance – und ein Mangel daran ist vor allem bei Frauen weit verbreitet . Ähnliches gilt für Vitamin B12 oder Folsäure, besonders wenn man sich pflanzlich ernährt oder die Pille genommen hat. Ein umfassendes Blutbild, das auch Vitamine und Mineralstoffe abdeckt, kann hier Defizite entlarven, lange bevor ernsthafte Mangelerscheinungen auftreten.

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Zyklusbasierte Diagnostik: Warum Timing alles ist

“Hormone im Gleichgewicht” – dieses Motto hört man oft, aber um zu wissen, wo ein Ungleichgewicht besteht, muss man die dynamische Natur des weiblichen Zyklus berücksichtigen. Anders ausgedrückt: Ein einzelner Hormontest zu einem zufälligen Zeitpunkt sagt wenig aus.

Zyklusbasierte Diagnostik bedeutet, Blutwerte gezielt an bestimmten Zyklustagen abzunehmen, um aussagekräftige Resultate zu erhalten. Denn viele Hormonspiegel schwanken im Verlauf des Monats beträchtlich. Ein Beispiel ist das Progesteron: Dieses wichtige Gelbkörperhormon wird erst nach dem Eisprung in nennenswerter Menge gebildet. Würde man Progesteron am Zyklusanfang messen, bekäme man zwangsläufig einen (falsch) niedrigen Wert. Daher erfolgt die Blutentnahme idealerweise 5–7 Tage nach dem Eisprung – in einem 28-Tage-Zyklus also um Tag 21. Nur dann kann man beurteilen, ob genug Progesteron produziert wurde, etwa für eine stabile zweite Zyklushälfte.

Ebenso wichtig: das Verhältnis von Progesteron zu Östradiol, das im gleichen Bluttest mitbestimmt wird. Ein ungünstiges Verhältnis (relativ zu viel Östrogen) würde eine Östrogendominanz nahelegen – wertvolle Information für die Behandlung von PMS, Zwischenblutungen oder Brustspannen.

Auch andere Hormone haben optimale Messzeitpunkte: FSH und LH beispielsweise sollten früh im Zyklus bestimmt werden (etwa Zyklustag 3), um die Hirnanhangsdrüsenfunktion und ovarielle Reserve einschätzen zu können. Östradiol misst man oft zweimal – einmal zu Zyklusbeginn (Grundlinie) und einmal um den vermuteten Eisprung herum, um den Östrogenanstieg zu sehen. Das Anti-Müller-Hormon AMH hingegen ist z.B. relativ zyklusunabhängig und kann jederzeit gemessen werden, wenn es um die Einschätzung der Fruchtbarkeit geht. Cortisol und Insulin wiederum unterliegen einem Tag-Nacht-Rhythmus und werden am besten morgens nüchtern abgenommen, um vergleichbare Werte zu erhalten.

Kurzum: Timing ist alles. Die Realität sieht allerdings oft anders aus – viele Ärzte ordnen Hormontests an, ohne den Zyklustag zu berücksichtigen, oder Patientinnen wissen nicht, wann sie idealerweise zur Blutabnahme gehen sollten. Dadurch können Werte verfälscht oder falsch interpretiert werden. Zyklusbasierte Diagnostik schafft hier Abhilfe, indem sie standardisierte Zeitfenster vorgibt, in denen die Blutabnahme stattfinden sollte. Hält man diese ein, erhält man präzise und untereinander vergleichbare Werte für eine fundierte Analyse. Moderne Hormondiagnostik-Kits ermöglichen es, die Blutprobe ganz einfach und flexibel zu Hause selbst zu entnehmen. Anschließend wird die Probe an ein zertifiziertes Fachlabor (z. B. Labor Krone) geschickt und dort professionell analysiert. Gerade für zyklusbasierte Tests ist das ideal, da du den optimalen Abnahmezeitpunkt flexibel einhalten kannst – ohne Terminstress in der Arztpraxis.

Moderne Frauen nutzen Nahrungsergänzung für hormonelle Balance, Haut und Zyklusgesundheit

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Welche Werte in welchem Alter? Darauf solltest du achten

Die hormonellen und metabolischen Herausforderungen einer Frau verändern sich im Laufe des Lebens. Entsprechend verschieben sich auch die Laborwerte, die besonders im Fokus stehen sollten. Hier ein Überblick, welche Checks sich in deinen 20ern, 30ern, 40ern und ab 50 besonders lohnen:

In deinen 20ern: Den Hormonhaushalt kennenlernen

Die 20er sind oft von Veränderung geprägt – Ausbildung, Studium, Jobbeginn – und dein Körper fährt hormonell erstmals volle Achterbahn. Doch genau hier stellen sich Zyklus und Fruchtbarkeit ein. Zyklusprobleme wie sehr unregelmäßige Perioden, starke Krämpfe oder Akne sollten nicht einfach als “wird schon” abgetan werden. Lass in solchen Fällen frühzeitig deinen Hormonstatus checken, um z. B. PCOS oder andere Dysbalancen auszuschließen. Gerade wenn du von Teenagerakne direkt in Erwachsenenakne “gewechselt” bist oder deine Periode auch Jahre nach der Menarche (ersten Regelblutung) partout nicht regelmäßig kommt, könnten erhöhte Androgene (Testosteron, DHEA-S) dahinterstecken.

Viele Frauen nehmen in ihren 20ern die Pille, oft gegen Hautprobleme oder als Verhütung. Beachte: Unter Pilleneinnahme sind viele Hormonwerte verfälscht bzw. abgesenkt. Solltest du also typische Beschwerden haben, ist ein Hormontest am aussagekräftigsten nach Absetzen der Pille (warte ca. 2–3 Monate, damit sich ein natürlicher Zyklus einstellt).

Ein weiterer Schwerpunkt in den 20ern: der Nährstoffstatus. Prüf am besten alle paar Jahre mal dein Blutbild, Eisen (Ferritin), Vitamin D und Vitamin B12. Gerade wenn du dich vegetarisch/vegan ernährst oder sehr stark auf deine Figur achtest, können Defizite auftreten. Ein versteckter Eisenmangel etwa ist in dieser Altersgruppe keine Seltenheit und äußert sich in ständiger Müdigkeit oder Konzentrationsproblemen – etwas, das man leicht beheben könnte, wenn man es denn bemerkt. Auch Schilddrüsenwerte darf man schon in den 20ern im Auge haben, insbesondere bei Symptomen oder familiärer Vorbelastung (Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto können schon früh auftreten).

In deinen 30ern: Balance halten – von Kinderwunsch bis Karriere

Die 30er bringen für viele Frauen neue Herausforderungen. Job und Karriere fordern ihren Tribut, Stresslevel sind oft hoch – und parallel tickt bei vielen der Kinderwunsch im Hinterkopf (oder ist bereits aktuell). In dieser Dekade sollte der Fokus deiner Bluttests auf zwei Hauptbereichen liegen: Fruchtbarkeit und Stressstoffwechsel.

Wenn du planst, (irgendwann) Kinder zu bekommen, ist es sinnvoll, spätestens mit Anfang/Mitte 30 deine Fruchtbarkeitsparameter zu bestimmen. Dazu zählen AMH, FSH, LH, Östradiol (Tag 3) und Progesteron (Tag 21). Diese Werte verraten dir, ob bei dir hormonell alles im Lot ist für eine Schwangerschaft. Ein niedriger AMH-Wert könnte z. B. ein Indikator sein, nicht mehr allzu lange mit dem Kinderwunsch zu warten (auch wenn er kein Ablaufdatum in Stein meißelt!). Außerdem ist jetzt der Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass keine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt – denn diese kann die Empfängnis erschweren oder das Risiko für Fehlgeburten erhöhen. Lass also gerade vor einer geplanten Schwangerschaft unbedingt deinen TSH und die freien Werte checken; optimal ist ein TSH um 1.0 mU/l bei Kinderwunsch, deutlich unterhalb der oberen Normgrenze.

Beruflicher Druck und vielleicht schon eine junge Familie parallel – in den 30ern läuft das Stress-Level auf Hochtouren. Chronischer Stress wirkt sich aber auf deinen Hormonhaushalt aus: Dauerhaft hohe Cortisolspiegel können z. B. deinen Zyklus beeinträchtigen (Progesteron fällt ab, Eisprünge können ausbleiben). Wenn du dich oft ausgebrannt fühlst, könnte sich ein Blick auf deine Stresshormone lohnen. Cortisol kann man z.B. im Tagesprofil messen (meist als Speicheltest über 4 Messzeitpunkte) – hierüber erkennst du, ob deine Nebenniere im Gleichgewicht ist oder bereits Anzeichen von Erschöpfung zeigt. Auch DHEA (ein Vorhormon der Nebennieren) kann Hinweise geben: Ein niedriger DHEA-Spiegel findet sich häufig bei Burnout-Zuständen.

Nicht zuletzt: Viele Frauen erleben in den 30ern zum ersten Mal die unschöne Seite eines veränderten Stoffwechsels – der früher mühelos flache Bauch wird trotz gleicher Ernährung schwieriger zu halten. Hier spielen Hormone, Insulin und Co. zusammen. Es lohnt sich daher, im Laufe der 30er einmal ein metabolisches Screening zu machen: Nüchtern-Blutzucker, HbA1c, Insulin, ggf. ein großes Blutbild mit Leberwerten und Cholesterinprofil. So erkennst du frühzeitig, ob sich in Richtung Insulinresistenz oder ungünstige Blutfettwerte etwas entwickelt, und kannst mit Lifestyle-Anpassungen (oder medizinischer Hilfe) dagegensteuern.

In deinen 40ern: Feinschliff für die zweite Lebenshälfte

Willkommen in der Perimenopause – auch wenn du dich vielleicht noch gar nicht so fühlst. In den 40ern beginnen bei den meisten Frauen allmählich die hormonellen Transitionen. Die Eizellreserve sinkt merklich, Eisprünge finden unregelmäßiger statt, wodurch insbesondere das Progesteron als Gegenspieler zum Östrogen fehlt. Viele Frauen in den 40ern bemerken erstmals ausgeprägtere PMS-Symptome, kürzere Zyklen oder Zwischenblutungen – ein Zeichen dafür, dass sich der Hormonhaushalt verschiebt. Hier lohnt es sich besonders, die Östrogen-Progesteron-Balance via Bluttest zu überprüfen (ideal: an Tag 21). Häufig zeigt sich ein relatives Zuviel an Östrogen gegenüber Progesteron, was die bekannten Symptome erklärt. Ist das der Fall, kann man mit der Frauenärztin über therapeutische Schritte sprechen (von pflanzlichen Mitteln bis hin zu bioidentischem Progesteron, je nach Beschwerdebild).

Parallel sollte man in den 40ern vermehrt die Schilddrüse auf dem Radar haben. Diese Zeit – um die Menopause herum – ist ein klassisches Fenster, in dem Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto erstmals manifest werden oder sich verschlechtern. Wenn du also mitten in den 40ern grundlos zunimmst, ständig müde bist oder mental neben dir stehst, lass die Schilddrüse prüfen. Wie schon erwähnt, Frauen in diesem Alter haben ein deutlich erhöhtes Risiko für eine unerkannte Unterfunktion. Ein routinemäßiger Check von TSH (ggf. plus fT4, fT3, Antikörper) alle paar Jahre ist daher sinnvoll – auch ohne akute Symptome. Außerdem geraten jetzt Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-Gesundheit in den Fokus. Mit sinkendem Östrogen ändern sich Cholesterinstoffwechsel und Gefäßschutz. Viele Frauen entwickeln in/um die Wechseljahre ungünstigere Cholesterinwerte oder einen Anstieg des Blutdrucks. Daher sind ab Mitte 40 auch regelmäßige Checks von Blutfetten (LDL, HDL, Triglyceride) sowie Blutdruckmessungen ratsam – sie gehören zwar nicht zur “Hormondiagnostik” im engen Sinne, aber sind essenziell, um Risiken für Herz und Gefäße rechtzeitig abzufangen.

Gleiches gilt für den Blutzucker: Jede zweite Diabetikerin Typ 2 erhält die Diagnose jenseits der 45. Eine Insulinresistenz kündigt sich jedoch oft schon Jahre vorher an, daher auch hier: in den 40ern regelmäßig den HbA1c und Nüchternzucker erheben (gerade wenn Risikofaktoren wie Übergewicht vorliegen). Nicht zu vergessen die Knochen: In den 40ern kann man zwar keine Osteoporose verhindern, aber die Basis legen. Vitamin-D-Spiegel sowie ggf. Kalzium und Parathormon (wenn es Hinweise auf Mangel gibt) sollten optimal eingestellt sein, bevor es auf die Menopause zugeht.

Ab 50 und jenseits: Gesundheit in den Wechseljahren und danach

Mit etwa Anfang 50 sind die meisten Frauen in der Menopause angekommen – die Eierstöcke haben ihre Tätigkeit eingestellt, Östrogen und Progesteron pendeln sich auf niedrigem Niveau ein. Doch auch jetzt lohnt sich die Labordiagnostik, um die Gesundheit auf Kurs zu halten.

Direkt um die Menopause kann ein Check der Hormonwerte helfen zu bestätigen, dass tatsächlich die Wechseljahre da sind: FSH ist dann typischerweise deutlich erhöht, Östradiol niedrig. Viele Frauen entscheiden sich in Absprache mit ihrer Ärztin für eine Hormonersatztherapie (HRT) zur Linderung von Beschwerden. In diesem Fall werden Bluttests genutzt, um die Dosierung zu überwachen (z. B. ob der Östrogenspiegel im gewünschten Bereich liegt, ob Progesteron in ausreichender Menge zugeführt wird, etc.).

Abgesehen von den Geschlechtshormonen stehen aber andere Laborwerte nun im Vordergrund: Stoffwechsel- und Entzündungsmarker. Da mit dem Wegfall des hormonellen Schutzes das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt, sollten Frauen ab 50 regelmäßig ihre Cholesterinwerte, Blutzucker/HbA1c und Blutdruck checken lassen. Auch die Kontrolle von Leber- und Nierenwerten gehört jetzt zum Gesundheits-Maintenance-Programm – schließlich beeinflusst ein jahrelanger suboptimaler Stoffwechsel diese Organe.

Besondere Aufmerksamkeit gilt weiter der Schilddrüse: Sie kann in jedem Lebensalter Problemchen machen, doch in und nach den Wechseljahren erhöht sich die Prävalenz von Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) nochmals. Wer also plötzlich typische Beschwerden (Müdigkeit, Gewichtszunahme, depressive Stimmung, Kälteintoleranz) entwickelt, sollte nicht alles auf die Wechseljahre schieben – manchmal ist es “nur” die Schilddrüse, die per Bluttest enttarnt werden kann und sich dann gut behandeln lässt.

Zu guter Letzt: Vitamine und Spurenelemente. Mit dem Älterwerden ändern sich Resorption und Bedarf mancher Nährstoffe. Vitamin B12 etwa wird vom Körper oft schlechter aufgenommen (Magenprobleme, Medikamente wie Säureblocker wirken sich aus). Ein B12-Mangel kann aber irreversible neurologische Schäden verursachen – daher sollte man ihn gezielt suchen. Ebenso bleiben Vitamin D, Calcium und Knochengesundheit Dauerbrenner-Themen für Frauen 50+. Die Knochendichte lässt sich zwar nur per DXA-Messung feststellen, aber die Grundlage – genug Vitamin D und Calcium im Blut – muss stimmen. Fazit: Auch jenseits der Wechseljahre lohnt es sich, einmal im Jahr ein umfassendes Blutbild mit allen wichtigen Parametern zu machen. So stellst du sicher, dass du in bester Verfassung ins nächste Lebenskapitel gehst.

Fazit: Dein Körper, deine Daten – nutze sie!

Frauen verfügen heute über so viele Möglichkeiten wie nie, ihre Gesundheit in die eigene Hand zu nehmen. Blutwerte sind dabei wie ein persönlicher Gesundheits-Kompass. Anstatt diffusem Unwohlsein ausgeliefert zu sein, kannst du mit regelmäßigen Checks konkrete Antworten erhalten: Habe ich genügend Progesteron? Spielt meine Schilddrüse verrückt? Ist mein Vitamin D im Keller? – und vor allem: Was kann ich dagegen tun?

Jede dieser Fragen lässt sich mit moderner Labordiagnostik wissenschaftlich fundiert beantworten. Besonders empowernd ist es, die Sprache deines Körpers zu verstehen. Wenn du deine wichtigen Werte kennst, kannst du Entscheidungen treffen – seien es Anpassungen beim Lebensstil, gezielte Nahrungsergänzungen oder der rechtzeitige Gang zum Arzt. Was früher dem Zufall überlassen war (“Man wird halt älter…”) ist heute messbar und damit veränderbar.

Regelmäßige Bluttests sind kein Luxus, sondern eine Form der Selbstfürsorge und Vorsorge. Und das Beste: Du musst dafür nicht einmal viel Aufwand treiben. Heutzutage gibt es bequeme Lösungen wie unser Diagnostik-Kit in Zusammenarbeit mit Labor Krone, mit dem du dir umfangreiche Hormondiagnostik und Stoffwechsel-Checks einfach nach Hause holst. Ein kleiner Pieks in den Finger – und schon wird dein Blut professionell analysiert, zyklusgerecht und evidenzbasiert.

Die Ergebnisse kommen verständlich aufbereitet zu dir, inklusive einer ärztlichen Einschätzung. So bekommst du ein klares Bild deiner inneren Balance und konkrete Empfehlungen, wie du optimieren kannst, was nicht ideal ist.

Am Ende gilt: Wissen ist Gesundheit. Deine Blutwerte lügen nicht – und sie helfen dir, die Sprache deines Körpers zu verstehen. Gönn dir also diesen Blick hinter die Kulissen deines Organismus. Dein zukünftiges Ich wird es dir danken, mit mehr Energie, stabilerer Stimmung, besserer Haut und insgesamt mehr Lebensqualität. Denn du hast es in der Hand: Bleib im Gleichgewicht, indem du deinem Blut zuhörst!

#hormonic – your daily dose of balance

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