Hormonelle Akne im Griff: Wirkstoffe für strahlende Haut von innen und außen

Hartnäckige Pickel am Kinn oder entlang der Kieferpartie – viele Frauen kennen das Spiel mit hormonell bedingter Akne. Ob durch das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), Stress im Job, intensives Training oder ein aus dem Takt geratener Zyklus: Schwankende Hormonspiegel können die Talgdrüsen in Aufruhr versetzen. Überschüssige Androgene (männliche Hormone) steigern die Talgproduktion und verändern sogar die Zusammensetzung des Hautöls, was Entzündungen und verstopfte Poren begünstigt. Das Ergebnis sind schmerzhafte Unterlagerungen und entzündliche Knoten, die oft gerade dann auftauchen, wenn man sie am wenigsten brauchen kann. Die gute Nachricht: Mit einer klugen Kombination aus äußerlichen und inneren Helfern lässt sich das Hautbild nachhaltig beruhigen. Im Folgenden beleuchten wir, welche Wirkstoffe in Seren, Cremes, Supplements und Lebensmitteln gegen hormonelle Akneausbrüche helfen können.

Eine Frau in Berufskleidung spricht auf einer Bühne in ein Mikrofon, während hinter ihr eine Präsentation läuft.

Written by

Lisa Emmer, Ärztin

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Was ist hormonelle Akne?

Hormonelle Akne ist mehr als ein Schönheitsproblem – sie ist ein sichtbares Zeichen innerer Dysbalancen. Typisch sind tiefsitzende, oft schmerzhafte Pickel und Knoten entlang von Kieferlinie, Wangen oder Rücken. Anders als "Teenagerakne" tritt sie meist zyklusabhängig auf und kann Frauen bis weit über die Pubertät hinaus begleiten. Häufige Auslöser sind ein Überschuss an Androgenen, eine erhöhte Talgproduktion oder Entzündungsprozesse in den Talgdrüsen. Besonders betroffen sind Frauen mit PCOS, unregelmäßigem Zyklus, nach Absetzen hormoneller Verhütung oder unter chronischem Stress. Zu den typischen Begleitsymptomen gehören ölige Haut, verstopfte Poren, entzündliche Pusteln und im Verlauf auch dunkle Verfärbungen oder Aknenarben.

Warum Hormone unsere Haut beeinflussen – die Wissenschaft dahinter

Unsere Haut ist nicht nur unser größtes Organ, sondern auch ein sensibler Spiegel für das, was in unserem Hormonsystem passiert. Bestimmte Hormone, vor allem die sogenannten Androgene wie Testosteron und DHEA, regen die Talgdrüsen dazu an, mehr Hautfett (Sebum) zu produzieren. Gleichzeitig sorgt das Hormon IGF‑1 (Insulin-like Growth Factor 1) dafür, dass sich Hautzellen schneller teilen – was dazu führt, dass Poren leichter verstopfen können.

Wenn dieses feine Zusammenspiel zwischen Östrogen, Progesteron und Androgenen aus dem Gleichgewicht gerät, entstehen die idealen Bedingungen für Pickel und Entzündungen. Besonders in der zweiten Zyklushälfte (der sogenannten Lutealphase), wenn Progesteron ansteigt und die Haut sensibler reagiert, treten Ausbrüche besonders häufig auf.

Zusätzlich kann eine Insulinresistenz – wie man sie oft bei PCOS oder nach häufiger Zuckerzufuhr findet – den IGF‑1‑Spiegel weiter erhöhen und so die Entstehung entzündlicher Akne fördern. Genau deshalb reicht Kosmetik allein bei hormoneller Akne selten aus: Die Ursache liegt tiefer – im Zusammenspiel von Hormonen, Stoffwechsel und dem Immunsystem der Haut.

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Äußere Helfer: Retinoide, BHA, Azelainsäure & mehr im Überblick

Äußerliche Treatments wirken wie die erste Linie der Verteidigung: Sie beruhigen akute Ausbrüche und halten neue in Schach. Und während viele Badezimmerregale längst wie kleine Apothekerschränke aussehen, lohnt sich der Blick auf die Essenz: jene Wirkstoffe, die tatsächlich den Unterschied machen – und der Haut helfen, Balance und Strahlkraft zurückzugewinnen.

Retinoide (Vitamin-A-Derivate)

Retinol und seine verschreibungspflichtigen Vettern (etwa Tretinoin oder Adapalen) gelten als Goldstandard gegen Akne. Sie beschleunigen die Hautzellerneuerung, lösen Verhornungen in den Poren und wirken entzündungshemmend. Das Ergebnis: Weniger Mitesser, keine neuen Unterlagerungen und sogar ein Anti-Aging-Bonus. Wichtig ist die konsequente Anwendung – anfangs nur jede zweite Nacht – da Retinoide die Haut reizen können. Doch gut formulierte Produkte und neue Kombinationen (z.B. Adapalen 0,3% + Benzoylperoxid 2,5%) zeigen, dass man mit Geduld nicht nur Unreinheiten, sondern auch Aknenarben reduzieren kann. Aber Vorsicht: Retinoide machen die Haut sonnenempfindlich (SPF nicht vergessen!) und sind tabu in der Schwangerschaft.

Salicylsäure (BHA)

Diese beta-Hydroxysäure ist ein wahrer Porenreiniger. Als öl-lösliche Säure dringt sie in die Talgdrüse ein, exfoliert von innen und löst abgestorbene Zellen im Porenausgang. Gerade bei hormoneller Akne mit verstopften Poren und Komedonen ist Salicylsäure in Tonern oder Seren ein Must-Have. Ihr Plus: entzündungshemmend und relativ sanft, sodass sie auch bei empfindlicherer Erwachsenenhaut gut verträglich ist.

Benzoylperoxid (BPO)

Ein Klassiker gegen Akne, der auch in vielen Over-the-counter-Gels steckt. BPO wirkt antibakteriell, indem es Sauerstoffradikale freisetzt und so Cutibacterium acnes den Garaus macht. Zudem keratolytisch (hornlösend) unterstützt es das Ablösen toter Zellen. Studien zeigen, dass schon 2,5%ige Konzentrationen ähnlich effektiv sind wie 5% oder 10%, aber mit weniger Reizungen einhergehen. Für hormonelle Akne eignet sich BPO vor allem punktuell auf entzündliche Knoten oder in Kombi mit Retinoid oder Antibiotikum, um Resistenzbildungen vorzubeugen. Der Nachteil: es bleicht Textilien – also Vorsicht mit dem Lieblingskopfkissenbezug!

Azelainsäure

Dieses Multitalent aus der Dermato-Kosmetik wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und keratolytisch – eine ideale Kombi für erwachsene Akne-Haut. Azelainsäure (etwa in 15%–20% Cremes/Gelen) hilft, vorhandene Pickelmale aufzuhellen und neue Unreinheiten zu reduzieren. Besonders relevant für Frauen: Azelainsäure ist als Schwangerschafts-Kategorie B eingestuft und somit im Gegensatz zu Retinoiden auch in der Schwangerschaft anwendbar. Eine Studie zeigte sogar, dass 15% Azelainsäure-Gel bei erwachsenen Frauen genauso wirksam ist wie ein 0,1% Adapalen-Gel – und das bei guter Verträglichkeit. Für alle, die Retinoide nicht vertragen oder pausieren (müssen), ist Azelainsäure ein eleganter Ersatz.

Niacinamid (Vitamin B3)

Dieses Vitamin ist der Ruhepol im Beauty-Regal. Niacinamid in 4–5%iger Konzentration reduziert die Talgproduktion, stärkt die Hautbarriere und mindert Rötungen. Bemerkenswert: In Studien war eine 4%ige Niacinamid-Creme ebenso wirksam gegen entzündliche Akne wie ein Antibiotikum-Gel mit 1% Clindamycin. Und eine Kombi aus Niacinamid (5%) und BPO (2,5%) schlug BPO allein deutlich in der Wirksamkeit – mit weniger öliger Haut als Endresultat. Niacinamid ist dabei sehr gut verträglich und passt praktisch in jede Routine, sei es als Serum oder in Feuchtigkeitscremes. Für hormonelle Akne ideal, um Entzündungen zu zähmen und die Haut neben stärkerer Aknetherapie im Gleichgewicht zu halten.

Teebaumöl

Aus der Naturapotheke stammend, hat 5% Teebaumöl-Gel in Studien erstaunliche Wirkung gezeigt. In einer placebokontrollierten Untersuchung mit 60 Patienten führte es zu einer signifikanten Reduktion der Entzündungsherde – das Gel war 3,5-mal effektiver als Placebo in der Verminderung der Hautläsionen. Seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen Teebaumöl zu einer sanften Alternative, vor allem bei leichter bis moderater Akne. Der Clou: Es wirkt langsamer als manch chemischer Wirkstoff, ist dafür aber oft milder. Perfekt für alle, die auf „grüne“ Kosmetik setzen – aber Vorsicht bei empfindlicher Haut, eine Verdünnung ist wichtig, um Irritationen zu vermeiden.

Neue topische Antiandrogene (Clascoteron)

Ganz frisch in der Beauty-Welt ist eine Creme, die direkt an der Wurzel hormoneller Akne ansetzt: Clascoteron 1% (Handelsname in den USA: Winlevi). Dieser erste topische Androgenrezeptor-Hemmer blockiert lokal die Wirkung von Hormonen wie Testosteron in der Haut. Eine Phase-III-Studie belegte Wirksamkeit und Sicherheit bei Erwachsenen mit Gesichtsakne. Die Creme wurde in den USA bereits zugelassen und gilt als vielversprechender Ansatz, um überschießende Hormonwirkung an den Talgdrüsen zu bremsen. Experten mahnen zwar, dass noch mehr Daten nötig sind und Clascoteron bisher (Stand jetzt) eher ergänzend betrachtet wird. Doch der innovative Ansatz – Akne-Blocker in Cremeform – lässt viele hoffen, insbesondere Frauen mit hormonellen Schwankungen, die keine systemischen Hormone einnehmen können oder wollen.

Weitere topische Wirkstoffe

Zink in Cremes (z.B. Zinkoxid oder Zinkpyrithion) kann reizlindernd wirken und Bakterien hemmen, wenn auch die stärksten Effekte von Zink eher in Supplementform erzielt werden. Schwefel-haltige Pasten oder Lotionen sind ein altmodischer Geheimtipp gegen akute Entzündungen – sie trocknen aus und wirken antibakteriell, allerdings mit markantem Geruch. Zudem experimentiert die Forschung mit Probiotika zum Auftragen: Ein interessantes Beispiel ist eine Lotion mit Enterococcus faecalis, die in 8 Wochen Testphase entzündliche Pickel um 50% reduzieren konnte. Die Idee dahinter: Gute Bakterien auf der Haut drängen die „Pickelkeime“ zurück und beruhigen das Immunsystem. Auch Bakuchiol, ein Pflanzenstoff gehyped als „pflanzliches Retinol“, zeigt in ersten Studien positive Effekte – eine 0,5% Bakuchiol-Creme reduzierte sowohl entzündliche Läsionen als auch Pigmentflecken bei Akne, und das besonders bei dunkleren Hauttypen. Gerade wer Retinoide nicht verträgt, findet in Bakuchiol eventuell einen sanften Ersatz mit ähnlichem Glow-Effekt (ohne Schälung).

Eine typische Hormonic-würdige Routine könnte so aussehen: Abends ein mildes Reinigungsöl, dann ein Serum mit Salicylsäure oder Niacinamid, gefolgt von einer Retinoid-Creme – und punktuell ein Hauch BPO bei Bedarf. Morgens Azelainsäure gegen Rötungen und Pigmentflecken, darüber ein nicht-komedogenes SPF-Gel. Wichtig bei hormoneller Akne ist Konstanz – Treatments brauchen Wochen, bis sie ihre volle Wirkung entfalten, dafür belohnen sie einen dann mit klarerer, ausgeglichenerer Haut.

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Inside-Out: Die wirksamsten Nahrungsergänzungen und Ernährungstipps bei hormoneller Akne

Bei hormonell getriggerter Akne kommt Schönheit tatsächlich von innen. Während Cremes und Seren die Oberfläche behandeln, kann man durch innere Anwendungen die ursächlichen Faktoren beeinflussen – seien es Hormone, Entzündungen oder Nährstoffdefizite.

Nahrungsergänzungsmittel mit Anti-Akne-Effekt: Zink & Co.

Das Spurenelement Zink wird in der Literatur häufig im Zusammenhang mit Hautgesundheit und Akne diskutiert. Es hat in Studien entzündungsmodulierende Eigenschaften gezeigt, wird mit Wundheilung und Immunregulation in Verbindung gebracht. In klinischen Untersuchungen zeigte die orale Einnahme von Zink (z.B. als Zinksulfat ~30–50 mg/Tag) nach 12 Wochen bei fast 60 % der Proband:innen Verbesserungen, während in der Placebogruppe keine vergleichbaren Effekte berichtet wurden. Insbesondere entzündliche Papeln und Pusteln nahmen ab. In Forschungsarbeiten wird zudem beschrieben, dass Zink einen möglichen antiandrogenen Effekt auf die Haut haben könnte, was es besonders im Kontext hormoneller Akne interessant macht. Hormonic Tipp: Am besten auf leeren Magen einnehmen (oder mit etwas Eiweiß), aber Vorsicht bei sensiblen Mägen – Zink kann aufstoßen.

Neben Zink wird auch Omega-3 in Studien zur Hautgesundheit erforscht – und das aus gutem Grund. EPA und DHA, die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren, werden mit entzündungsmodulierenden Effekten in Verbindung gebracht. Ein klinischer Versuch aus Korea zeigte: Nach 10 Wochen Supplementation mit 2 g Omega-3 täglich reduzierten sich sowohl entzündliche als auch nicht-entzündliche Läsionen signifikant. Unter dem Mikroskop ließen sich im Gewebeschnitt weniger Entzündungsmarker in den Talgdrüsen finden. Ähnliche Ergebnisse wurden auch für GLA (Gamma-Linolensäure, z.B. aus Nachtkerzen- oder Borretschöl) beschrieben. Omega-3 und GLA gelten daher als vielversprechendes Duo in der Forschung rund um Akne. Zusätzlich deuten Untersuchungen darauf hin, dass viele Menschen mit Akne niedrigere Omega-3-Spiegel im Blut aufweisen – ein Defizit, das in Studien durch Supplemente oder eine fischreiche mediterrane Ernährung ausgeglichen werden konnte.

Ein weiterer Forschungsansatz aus dem PCOS-Kontext ist Myo-Inositol, ein vitaminähnliches Molekül aus der B-Komplex-Familie. In Studien wurde beobachtet, dass es die Insulinsensitivität verbessern und das hormonelle Gleichgewicht beeinflussen könnte. In einer Untersuchung mit Frauen, die PCOS und Akne hatten, erhielt die Hälfte 2×2 Gramm Inositol täglich – und nach sechs Monaten zeigten sich bei den Teilnehmerinnen mit Inositol-Supplementation Verbesserungen im Hautbild sowie niedrigere DHEA-Spiegel (ein Androgen), während im Placebo-Team kaum Veränderungen zu beobachten waren. Die Hautärzte dokumentierten weniger Papeln, weniger Entzündungen und eine insgesamt „ruhigere“ Haut. Die Forschenden schlussfolgerten, dass Inositol eine Rolle bei der Reduktion von Hyperandrogenismus spielen könnte und damit auch im Zusammenhang mit Akne interessant ist. Da es zudem den Zuckerstoffwechsel beeinflusst, wird es besonders bei PCOS im Kontext hormonell bedingter Hautprobleme erforscht.

Auch bekannt als Schleimlöser, wird N-Acetylcystein (NAC) in der Literatur zunehmend für seine antioxidativen Eigenschaften und mögliche Effekte auf den Insulinstoffwechsel diskutiert. In PCOS-Studien wurden unter NAC-Supplementation Verbesserungen bei Zyklusparametern sowie Marker für Haut und Haar beschrieben. Forschende vermuten, dass dies mit einer Reduktion von oxidativem Stress und Insulinspitzen zusammenhängen könnte – beides Prozesse, die wiederum die Androgenproduktion beeinflussen. Konkrete Studien zur Akne stehen noch aus, doch einige Fachleute empfehlen NAC in Dosierungen von 1,2–1,8 g täglich als begleitenden Ansatz.

Ein weiterer interessanter Wirkstoff ist Berberin, ein pflanzliches Alkaloid aus der Berberitze, das seit Langem in TCM und Ayurveda verwendet wird. Neuere Studien deuten darauf hin, dass Berberin den Glukosestoffwechsel beeinflussen und ähnliche Signalwege wie Metformin modulieren könnte. In Pilotstudien mit PCOS-Patientinnen wurde beobachtet, dass Berberin die Insulinsensitivität verbesserte und Veränderungen bei Androgenwerten sowie Entzündungsmarkern auftraten. Erste Berichte beschreiben auch positive Effekte auf Hautbilder, doch die Datenlage ist noch begrenzt. Wichtig: Berberin gilt als potenter Wirkstoff und sollte mit ärztlicher Rücksprache eingesetzt werden, da es Nebenwirkungen (z. B. Magenbeschwerden) haben und Stoffwechselparameter wie Blutzucker oder Cholesterin beeinflussen kann.

Neben Supplementen und medizinischen Ansätzen rücken auch einfache, alltagstaugliche Helfer stärker in den Fokus. Ein Beispiel ist Spearmint (Grüne Minze), das in Social Media und Studien gleichermaßen Beachtung findet. In einer kleinen randomisierten Studie tranken Frauen mit PCOS täglich zwei Tassen Spearmint-Tee; nach einem Monat zeigten sich signifikant reduzierte freie und totale Testosteronwerte. Subjektiv berichteten die Teilnehmerinnen zudem von Verbesserungen bei androgenbedingten Symptomen wie Hirsutismus. Auch ein weiterer Versuch beschrieb ähnliche Ergebnisse in der Follikelphase. Zwar sind die Daten noch begrenzt, aber Spearmint-Tee wird als nebenwirkungsarmer, wohltuender Begleiter im Alltag beschrieben – nicht als Ersatz für medizinische Therapien, aber als mögliches Ritual mit zusätzlichem Wohlfühlfaktor.

Ein Vitamin, das in den letzten Jahren zunehmend in Studien zur Hautgesundheit auftaucht, ist Vitamin D. Abgesehen von seiner bekannten Rolle für die Knochengesundheit wird es auch im Kontext von Immunfunktion und Entzündungsprozessen diskutiert. Mehrere Untersuchungen zeigten, dass Menschen mit Akne tendenziell niedrigere Vitamin-D-Spiegel aufweisen als Vergleichsgruppen mit reiner Haut. In einer kleinen Studie besserte sich das Hautbild von Teilnehmer:innen mit Vitamin-D-Mangel nach Supplementation im Vergleich zur Kontrollgruppe. Als Hormon-Vorläufer könnte Vitamin D eine Rolle bei der Regulation von Immunprozessen in der Haut spielen. Fachgesellschaften empfehlen, den 25(OH)D-Spiegel im Blut zu überprüfen und bei Mangel individuell zu supplementieren (häufig 1.000–2.000 IE pro Tag, abhängig vom Ausgangswert).

Auch der Darm rückt immer stärker in den Fokus der Hautforschung. Zahlreiche Arbeiten befassen sich mit der sogenannten Darm-Hirn-Haut-Achse, die Wechselwirkungen zwischen Mikrobiom, Immunsystem und Hautgesundheit beschreibt. Chronischer Stress kann die Darmflora ins Ungleichgewicht bringen und so systemische Entzündungen begünstigen – ein möglicher Verstärker von Akne. Umgekehrt wird diskutiert, dass probiotische Nahrungsergänzungen oder fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut die Darmflora stabilisieren und entzündliche Prozesse modulieren könnten. In einer Studie entwickelten Teilnehmer:innen mit einem Lactobacillus-Probiotikum weniger entzündliche Läsionen als die Kontrollgruppe. Auch wenn Probiotika keine Wundermittel sind, zeigen sie Potenzial als ergänzender Ansatz – und können z. B. Nebenwirkungen von Antibiotika-Kuren abfedern.

Ernährung und Lebensstil: Warum dein Teller mehr mit Akne zu tun hat, als du denkst

„Du bist, was du isst“ – dieser Spruch klingt nach Binsenweisheit, doch bei hormoneller Akne trifft er erstaunlich oft zu. Zwar entstehen Pickel nicht allein durch Pommes oder Schokolade, aber die wissenschaftliche Evidenz zeigt: Unsere Ernährung kann die hormonellen und entzündlichen Prozesse der Haut erheblich beeinflussen.

Ein zentraler Faktor ist der glykämische Index. Lebensmittel wie Weißbrot, Pasta aus hellem Mehl, zuckerhaltige Snacks oder Softdrinks lassen den Blutzucker und damit auch Insulin besonders schnell ansteigen. Diese Insulinspitzen aktivieren in der Folge hormonelle Signalwege – unter anderem IGF‑1, ein Wachstumshormon, das die Talgdrüsen stimuliert und die Hautzellen schneller wachsen lässt. Die Konsequenz: mehr Sebum, verstopfte Poren und ideale Bedingungen für Entzündungen. Mehrere Studien, von großen Beobachtungsanalysen bis hin zu kontrollierten Diäten, belegen: Wer eine low-glycemic Ernährung verfolgt, sieht oft schon nach wenigen Wochen eine deutliche Verbesserung der Haut.

Auch Milchprodukte spielen eine wichtige Rolle. Kuhmilch enthält von Natur aus Hormone und Wachstumsfaktoren wie IGF‑1. Besonders Magermilch wird kritisch beäugt, da sie in Studien einen stärkeren Einfluss auf Akne zeigte als Vollmilch. Der Grund: Die hormonelle Aktivität scheint hier höher zu sein. Viele Frauen berichten, dass ihre Haut deutlich klarer wurde, nachdem sie Milchprodukte – zumindest testweise für 4 bis 6 Wochen – weggelassen haben. Dabei gilt: Jeder reagiert unterschiedlich. Während Milch selbst problematisch sein kann, können Käse, Joghurt und fermentierte Milchprodukte durch ihre probiotische Wirkung sogar Vorteile für die Haut bringen.

In Kombination mit einer mediterranen Ernährungsweise, das heißt reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Olivenöl und Omega‑3‑haltigen Lebensmitteln wie Fisch oder Leinsamen, lassen sich so überschießende Entzündungsreaktionen nachweislich dämpfen, während Ballaststoffe die Darmflora nähren und so das Immunsystem stabilisieren. Doch Ernährung ist nur ein Teil des Puzzles. Auch der Lebensstil hat großen Einfluss. Chronischer Stress erhöht den Gesamtcortisolspiegel – und Cortisol kurbelt die Produktion von Androgenen aus den Nebennieren an, die wiederum die Talgdrüsen stimulieren. Zudem kann Stress das Gleichgewicht der Darmflora stören (Stichwort: brain–gut–skin axis), was systemische Entzündungen begünstigt. Umso wichtiger ist bewusstes Stressmanagement in Form von Yoga, Spaziergängen, regelmäßigen Atemübungen, weniger Multitasking oder einer erholsamen Abendroutine. Viele Frauen berichten, dass schon kleine Achtsamkeitsrituale ihre Haut verbessern, weil sie den Cortisolkreislauf durchbrechen. Schon kleine Umstellungen – weniger Zucker, ein 4-Wochen-Test ohne stark verarbeitete Milchprodukte, mehr Omega‑3 und eine bewusste Entspannungsroutine – können der Haut helfen, langfristig ins Gleichgewicht zu kommen.

Moderne Frauen nutzen Nahrungsergänzung für hormonelle Balance, Haut und Zyklusgesundheit

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Neue Trends der Aknetherapie

Die Forschung schläft nicht – rund um den Globus suchen Wissenschaftler nach noch gezielteren Lösungen für hormonelle Akne. Probiotische Hautpflege dürfte hier weiterhin an Bedeutung gewinnen. Nach dem Prinzip “gute Bakterien gegen schlechte” könnten Cremes mit lebenden Mikroben oder ihren Extrakten helfen, das Hautmilieu ins Gleichgewicht zu bringen. Erste Produkte mit Lactobacillus-Fermenten sind bereits auf dem Markt, und Studien wie die mit E. faecalis-Sprays zeigen, dass hier viel Potential steckt.

Global schaut man zudem auf pflanzliche Wirkstoffe aus der traditionellen Medizin: In Indien und China werden etwa Kurkuma (Curcumin), Neem-Extrakte oder die Kombination Kankusta (Paeonia & Glycyrrhiza) bei PCOS-bedingter Akne erforscht, mit vielversprechenden frühen Ergebnissen. Solche Adaptogene und Kräuter könnten in Zukunft westliche Akneroutinen ergänzen, sofern Studien ihre Wirksamkeit belegen. Gerade dieser Ansatz begeistert uns: eine Rückkehr zu den Wurzeln der Medizin, zu dem, was ihre Anfänge geprägt hat – „zero Chemie“, dafür die Kraft der Natur.

Schließlich ein Trend, der Hightech und Beauty vereint: Personalisierte Hormon-Therapie. In einigen Ländern arbeiten Endokrinologen und Hautärzte interdisziplinär, um z. B. mittels Speicheltests die tageszeitlichen Hormonspiegel zu bestimmen und daraus maßgeschneiderte Behandlungspläne abzuleiten – etwa bioidentische Progesteroncremes in der zweiten Zyklushälfte, um Akneausbrüche vor der Periode abzufangen. Solche Ansätze sind noch experimentell, zeigen aber, wohin die Reise gehen könnte: ganzheitliche, personalisierte Medizin für ein uraltes Hautproblem.

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Hinweis: Dieser Artikel basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Studien, Reviews und Meta-Analysen und wurde mit größter Sorgfalt erstellt. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Erwähnte Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie einen gesunden Lebensstil. Bei bestehenden Erkrankungen, in der Schwangerschaft oder Stillzeit sowie bei der Einnahme von Medikamenten solltest Du vor dem Beginn therapeutische Schritte sowie der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln stets Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt halten.