Polyphenole sind eine vielfältige Gruppe von bioaktiven Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen. Sie sind bekannt für ihre antioxidativen, entzündungshemmenden und gesundheitsfördernden Eigenschaften. Polyphenole tragen zur Farbe, zum Geschmack und zum Schutz der Pflanzen bei, indem sie sie vor Schäden durch UV-Strahlung und Krankheitserreger schützen.
Polyphenole werden in mehrere Hauptkategorien unterteilt. Eine der bedeutendsten Kategorien sind die Flavonoide, zu denen Verbindungen wie Quercetin, Kaempferol und Catechine gehören. Diese sind in einer Vielzahl von Früchten und Gemüsen sowie in Getränken wie Tee und Rotwein zu finden. Flavonoide zeichnen sich durch ihre starken antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkungen aus und spielen eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit.
Eine weitere wichtige Kategorie sind die Phenolsäuren, zu denen Kaffeesäure und Ferulasäure zählen. Diese Verbindungen kommen häufig in Kaffee, Vollkornprodukten und verschiedenen Obstsorten vor. Phenolsäuren sind bekannt für ihre antioxidativen Effekte und ihre Unterstützung der Verdauungsgesundheit.
Die Stilbene bilden eine weitere Gruppe von Polyphenolen, wobei Resveratrol der bekannteste Vertreter ist. Resveratrol findet sich hauptsächlich in Trauben, Rotwein und Beeren und hat sich als besonders wirksam im Schutz der Herzgesundheit erwiesen.
Zu den Lignanen gehören Verbindungen wie Secoisolariciresinol und Matairesinol, die hauptsächlich in Leinsamen, Vollkornprodukten und Sesamsamen vorkommen. Lignane haben hormonregulierende Effekte und unterstützen die Gesundheit des Verdauungssystems.
In der Forschung werden Polyphenolen eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen zugeschrieben. Das gilt vor allem im Zusammenhang mit oxidativem Stress, Entzündungsprozessen, kardiovaskulären Parametern, Glukosestoffwechsel und hormonellen Signalwegen.
Die derzeitigen pharmakologischen, leitliniengerechten Behandlungsmöglichkeiten von PCOS sind durch ihren engen therapeutischen Bereich, Nebenwirkungen und ihren symptomlindernden, aber mangelnden kausalen Ansatz begrenzt. Orale Kontrazeptiva beispielsweise sind rein symptomatisch und verbergen die Symptome, während die zugrunde liegenden Probleme weiterhin bestehen.
Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion, Ernährungsanpassung und körperliche Bewegung sind zwar evidenzbasierte Interventionsoptionen, reichen aber oft allein nicht aus, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Daher sind neue, effektivere Behandlungsansätze erforderlich. Deshalb rücken Polyphenole in den Fokus: Sie werden in Studien mit Insulinresistenz, BMI, Hormonparametern und Entzündungsmarkern in Verbindung gebracht.
Polyphenole haben sich aufgrund ihrer potenziell positiven Effekte auf den Body Mass Index (BMI), die Modulation des Hormonspiegels und die Verringerung der Insulinresistenz bei PCOS als vielversprechende therapeutische Alternative herausgestellt. Diese Vorteile sind auf die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften der Polyphenole zurückzuführen.
Ein kürzlich durchgeführtes systematisches Review mit 15 analysierten randomisierten kontrollierten Studien und 916 Frauen mit PCOS verglichen die Wirksamkeit von Polyphenolen im Vergleich zu Placebo. Die untersuchten Polyphenole umfassten Curcumin, Quercetin, Resveratrol, Soja-Isoflavone, Sojaprotein, grüner Tee und Oligopin. Die Haupterkenntnisse des Review waren:
Polyphenole reduzierten signifikant den Insulinspiegel im Vergleich zum Placebo
Polyphenole reduzierten signifikant den BMI im Vergleich zum Placebo
und Polyphenole reduzierten signifikant den LH-Spiegel im Vergleich zum Placebo